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Gemünden
Was wird aus dem Sitzmann-Ensemble in Gemünden? Konzepte für Ärztehaus waren unbefriedigend
Lange hat man nichts mehr gehört, wie es mit dem von der Stadt gekauften Ensemble weitergehen soll. War es das mit dem Ärztehaus? Tatsächlich könnte dort auch etwas ganz anderes entstehen.
Das Gebäudeensemble mit dem ehemaligen Sitzmann in Gemünden.
Foto: Björn Kohlhepp | Das Gebäudeensemble mit dem ehemaligen Sitzmann in Gemünden.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Bei dem von der Stadt Gemünden gekauften Gebäudeensemble mit dem ehemaligen Gemischtwarenladen Sitzmann tut sich zwar immer wieder etwas, aber eigentlich hat die Stadt ja nach Interessenten mit einem Konzept für ein Ärztehaus oder ein medizinisches Versorgungszentrum gesucht. Im Oktober 2020 gab es eine Handvoll Interessenten für die 200 Quadratmeter große Fläche in der Fußgängerzone, zwei davon entsprachen zunächst den Vorstellungen der Stadt. Danach hat man nichts mehr gehört. Was wird nun aus dem Ensemble und was wurde aus den Plänen der Interessenten?

Peter Interwies vom Bauamt der Stadt sagt: "Die Konzepte damals waren nicht so, wie es sich die Stadt vorgestellt hat." Die Stadt habe sich vorgestellt, dass ein Projektentwickler kommt, der alles in die Hand nimmt, wie es die Beethovengruppe aus Würzburg beim Gesundheitszentrum im ehemaligen Krankenhaus in Karlstadt getan hat. Die beiden zunächst verheißungsvoll erscheinenden Konzepte für das Ensemble an der Ecke Obertorstaße/Mainstraße haben zwar zunächst den Kriterien der Stadt grundsätzlich entsprochen, waren zu dem Zeitpunkt aber nur grobe Pläne. Als es an die Details ging, war es offenbar nicht mehr das, was sich die Stadt gewünscht hatte.

Interessenten wollten lediglich einen Neubau hinstellen

Laut Interwies wollten die Investoren im Grunde das Ensemble aus drei Häusern abreißen und einen Neubau hinstellen, der dann hätte gefüllt werden müssen. "Wenn ich's noch füllen muss, bringt das nix", sagt Interwies. Die Stadt könne selbst kein Ärztehaus aufbauen. Da bräuchte es einen Leiter, etwa einen Arzt, der die Federführung übernehme. Das Thema Ärztehaus sei damit nicht gestorben, aber nun solle im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) geschaut werden, was möglich ist, auch ein mögliches Ärztehaus soll dabei Thema sein.

Am Ende könnte es sogar darauf hinauslaufen, dass das Ensemble einfach wegkommt und dort eine Freifläche entstehe, etwa für eine Nutzung als Biergarten oder für Kunstausstellungen, so Interwies. Die Stadt hat das Ensemble doch aber nicht Stück für Stück gekauft, damit es einfach abgerissen wird und dort eine Freifläche entsteht? "Gemünden hat es gekauft, damit es in der Hand der Stadt ist", sagt Interwies. Die Stadt könne so selbst entscheiden, was dort entstehen soll.

Stadtmauer, die im Ensemble versteckt ist, soll freigestellt werden

Eine Bedingung des Denkmalschutzes ist es, dass die durch das Ensemble verlaufende Stadtmauer – oder was davon übrig ist – erhalten bleibt. Denn tatsächlich besteht das ehemalige Sitzmann-Haus aus zwei Häusern, die laut Julius Sitzmann, der dort aufgewachsen ist, ab etwa 1963 zu einem Haus verbunden wurden, wofür auch die Stadtmauer durchbrochen wurde. Die Mauer müsse nun freigestellt werden, und sei es hinter Glas in einem neuen Gebäude, sagt Interwies.

Links das Haus Sitzmann, rechts das Rottmann-Haus, das ebenfalls zu dem Ensemble gehört (Archivbild).
Foto: Björn Kohlhepp | Links das Haus Sitzmann, rechts das Rottmann-Haus, das ebenfalls zu dem Ensemble gehört (Archivbild).

Derweil tut sich zumindest hinter den Schaufenstern des ehemaligen Gemischtwarenladens Sitzmann/Pfeiffer immer mal wieder etwas. Vor drei Jahren hatte das Stadtmarketing angeleiert, dass dort verschiedene Gewerbetreibende ihre Waren präsentieren können, und so finden sich dort etwa Gartengeräte, Möbel, Elektrogeräte und fair gehandelte Waren, außerdem ein Hinweis auf Corona-Schnelltests und Plakate für die Scherenburgfestspiele. Das Sitzmann-Gebäude hatte sogar noch einen neuen Anstrich erhalten, und die Schriftzüge über den Schaufenstern wurden entfernt. Neben dem Gebäude gehören noch die beiden schmalen Häuser dahinter dazu, von denen eines links, das andere rechts der Stadtmauer steht.

Vor zwei Jahren gab es sogar eine live im Internet übertragene Homeshopping-Veranstaltung des Stadtmarketings, bei der das zu Hause sitzende Publikum unter anderem Kleidung, Deko-Artikel oder Floristik kaufen konnte.

 
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  • Blauwal
    Gemünden war, ist und bleibt vermutlich, ein Provinznest in dem nur wenig Positives zu Stande gebracht wird.
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    @anna.mpnews: Danke für den Zuspruch. Mit den im Stadtrat Etablierten, einzelne Ausnahmen vorbehalten, jedoch in (unfähige) Fraktionszwänge gebunden, wird es nicht besser. Mein Vorschlag: Wir gründen eine eigene Liste, deren Ziel es sein muss, zu Gunsten der Bevölkerung Verbesserungen zu schaffen, im Kleinen (s. Wernfeld Autowracks) und im Großen (s. Ärzteproblem, Gewerbe, Nachhaltigkeit). Das wird zwar in Gemünden eine Herausforderung, die vermutlich nicht in einer Kommunalperiode zu meistern ist, aber es wird sich lohnen. In diesem Sinne habe ich nichts dagegen, wenn Ihnen die MP meine Anschrift mitteilt! Zu erahnen, wer ich bin, ist zudem aufgrund der Bezeichnung Molinarius unschwer. Ein Blick nach Marktheidenfeld mit Wohlstand für die Meisten, weil Industrie vor Ort, erweckt bei mir Sehnsüchte!! In MAR kann und darf auch das soziale Netz greifen. Für die Nachkommentatoren: MAR hat zwar auch gewisse Probleme, bezüglich Gemünden sind dies allerdings Nebenschauplätze!
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    Ja, dann einmal Prost! Gemünden fehlt doch nur noch ein Biergarten, äh vielleicht auch Weingarten, damit alle glücklich werden. Haben jetzt schon zu wenig Alkohollädchen in der Innenstadt..... Für die Innenstadt doch die beste Lösung. So, jetzt ernsthaft! Wenn hier weiter einige Unfähige in Gemünden bestimmen, dann ist es in dieser Stadt bald hoffnungslos, besser gesagt, der schon jetzt vorhandene hoffnungslose Zustand führt zum Erliegen dieser Stadt. Wir werden in Gemünden absehbar ein Ärzteproblem haben, die Stadtbevölkerung sucht jetzt schon im Umland nach aufnehmenden Ärztinnen und Ärzten. Wie unverschämt ist das dann, wenn ein städtischer Bediensteter mit einem Biergarten argumentiert? Lebe ich im falschem Film, was ist in Gemünden eigentlich los? Das Kommunalgremium, schläft das? Gibt es in Gemünden überhaupt noch Fähige? Und wie "verarscht" werden eigentlich die Ehrenamtlichen!? Ich schreibe jetzt nicht mehr weiter, rege mich sonst noch mehr auf!
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