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Marktheidenfeld
Was bedeutet ein Verkauf des Gebhardt Bauzentrums für Marktheidenfeld?
Der Baustoffhändler Gebhardt mit Hauptsitz in Marktheidenfeld soll an die Unternehmensgruppe Bauking verkauft werden. Das sagen andere Händler und Kunden dazu.
Ein Blick in das Außenlager von Gebhardt: Dass das Unternehmen an Bauking verkauft werden soll, hat Konkurrenten und Kunden in Marktheidenfeld überrascht.
Foto: Dorothea Fischer | Ein Blick in das Außenlager von Gebhardt: Dass das Unternehmen an Bauking verkauft werden soll, hat Konkurrenten und Kunden in Marktheidenfeld überrascht.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:24 Uhr

Gebhardt Bauzentrum soll an die Bauking-Unternehmensgruppe mit Sitz in Nordrhein-Westfalen verkauft werden. Die Geschäftsführung hat am Dienstag die Mitarbeitenden der Filiale in Marktheidenfeld informiert. Man rechne damit, dass das Kartellamt die Übernahme genehmige und diese im Frühjahr vollzogen werden könne, teilte die Geschäftsführung von Gebhardt am Mittwoch mit.

Ob sich mit dem Verkauf für Kunden und Konkurrenten etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Sebastian Dengel, Geschäftsführer bei Kuhn Bauzentrum in Lengfurt und Zellingen, war überrascht, als er am Dienstag von der Übernahme des Gebhardt Bauzentrums durch die Bauking-Gruppe hörte. Kuhn ist – ebenso wie Gebhardt – ein mittelständischer Baustoffhändler mit Fachmarkt. Beide Unternehmen gehören dem europaweit größten Einkaufsverbund Eurobaustoff an.

Fachmarkt und benachbarter Baumarkt ergänzen sich

Gebhardt werde den Handelsverbund jetzt wohl verlassen und zu Hagebau (Handelsgesellschaft für Baustoffe) wechseln, prognostiziert Dengel. Er sagt: "Wir beobachten gespannt, was passieren wird und was auf uns zukommt." Er hoffe für die Mitarbeitenden von Gebhardt, dass die wirtschaftliche Lage stabil bleibe und sie ihre Arbeitsplätze behalten können. Dass die 300 Angestellen übernommen werden sollen, hat inzwischen auch die Gebhardt-Geschäftsführung erklärt.

Unternehmensnachfolge bei Kuhn Bauzentrum gesichert

Für Kuhn sei das vergangene Jahr wirtschaftlich sehr erfolgreich gewesen, trotz Preissteigerungen und teilweise Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Waren. Er sieht Kuhn Bauzentrum für die Zukunft gut aufgestellt. Anders als bei Gebhardt gebe es Unternehmensnachfolger. Zusammen mit Isabel Schneider und Carmen Romejko leitet er das Unternehmen in vierter Generation. "Und wir haben das Glück, dass auch unsere Eltern noch im Betrieb mitarbeiten", sagt er.

Einer, der selbst lange in einer leitenden Funktion in der Branche gearbeitet hat, sagt über den Verkauf von Gebhardt an Bauking: "Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Entscheidung für Susanne und Caterina Gebhardt nicht leicht gewesen ist." Der Mann stammt aus dem Raum Marktheidenfeld, möchte jedoch nicht namentlich genannt werden. Er hält den Verkauf für eine gute Entscheidung. Jetzt müsse man sehen, wie die Bauking-Gruppe das Unternehmen in Zukunft führe.

Wird der Preisdruck zukünftig steigen?

Dieter Hofmann, Garten-, Landschafts- und Sportanlagenbauer aus Altfeld, sagt: "Es ist gut, dass es mit dem Fachmarkt in Marktheidenfeld weitergeht, nachdem die Eigentümerfamilie das Unternehmen aufgibt." Ihm ist es wichtig, dass er auch weiterhin von Fachpersonal beraten wird. Das bestätigt auch ein Handwerker, der einen Haustechnik-Betrieb im Raum Marktheidenfeld führt. Er sagt, er könne sich vorstellen, dass der Preisdruck zwischen "Bauking" und Kuhn jetzt größer werde.

Gebhardt Bauzentrum Marktheidenfeld

Im Jahr 1926 begann Philip Gebhardt in der Petzoltstraße in Marktheidenfeld damit, Saaten, Futtermittel und Baustoffe zu verkaufen. Sein Sohn Friedrich trat als Jugendlicher in das Unternehmen ein. Zusammen mit Ehefrau Christa Gebhardt expandierte er und eröffnete 1967 die erste Filiale in Goldbach bei Aschaffenburg. Es folgten Niederlassungen in Karlstadt, Höchberg, Hammelburg, Erlangen und Fürth (früher Zirndorf).
2005 traten die beiden Töchter Susanne und Caterina Gebhardt die rechtliche Nachfolge im Unternehmen an. Der Seniorchef ließ es sich aber nicht nehmen, seinen beiden Töchtern auch danach mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er starb 2017 im Alter von 85 Jahren.
Vor sechs Jahren hat Gebhardt die Niederlassung in Marktheidenfeld kernsaniert.
Quelle: dfi
 
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