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Marktheidenfeld
Waldkindergarten Marktheidenfeld: Umzug soll noch im Frühling sein
Der Waldkindergarten "Grüne Wichtel" wartet auf die Betriebserlaubnis für den neuen Standort am Romberg. Die Bauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen.
Maria Gerberich, die Vorsitzende des Trägervereins des Waldkindergartens 'Grüne Wichtel' in Marktheidenfeld zeigt das neu errichtete Domizil am Romberg. Voraussichtlich noch im Frühling wird der Waldkindergarten dorthin umziehen.
Foto: Dorothea Fischer | Maria Gerberich, die Vorsitzende des Trägervereins des Waldkindergartens "Grüne Wichtel" in Marktheidenfeld zeigt das neu errichtete Domizil am Romberg.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 11.02.2024 00:49 Uhr

Wer sehnt nicht die Zeit herbei, wenn das frische Grün der Bäume sprießt und die Vögel mit dem Nestbau beginnen? Eigentlich ist es den "Grünen Wichteln" egal, welche Jahreszeit gerade ist. Sie sind bei jedem Wetter draußen. In diesem Jahr fiebern die Kinder des Waldkindergartens Marktheidenfeld dem Frühling vielleicht etwas mehr entgegen als andere.

Denn wenn er da ist, "ziehen wir hoffentlich um", sagt Maria Gerberich. Sie ist seit Oktober 2020 die Vorsitzende des Trägervereins und Mutter eines Waldkindergarten-Kindes. Dann geht es vom Standort am Dillberg an den neuen Platz am Romberg oberhalb des Baumhofes. Der Umzug ist notwendig, weil das Industriegebiet mittlerweile sehr nahe an das Gelände des Kindergartens heranreicht. Es ist vor allem laut dort. Der Begriff "Waldkindergarten" passt nicht mehr.

400 Meter Fußweg zur "Wichtelhütte"

Bis ein neues Grundstück gefunden wurde, Pläne erstellt waren und der Stadtrat sein Einverständnis erteilt hatte, vergingen einige Jahre. Im Dezember 2020 genehmigte das Landratsamt den Neubau. Das dauerte über ein Jahr; vor allem, weil dort kein Baugebiet sei, erinnert sich Gerberich. Ende März kommen nun Vertreter des Jugendamts, um den Neubau zu prüfen. "Wenn sie uns die Betriebserlaubnis erteilen, kann es losgehen", hofft die Vorsitzende.

Vom großen Raum in der Holzhütte des Waldkindergarens 'Grüne Wichtel' am Marktheidenfelder Romberg können die Kinder Insekten an den Kiefern beobachten oder den Blick in die Weite der Landschaft schweifen lassen.
Foto: Dorothea Fischer | Vom großen Raum in der Holzhütte des Waldkindergarens "Grüne Wichtel" am Marktheidenfelder Romberg können die Kinder Insekten an den Kiefern beobachten oder den Blick in die Weite der Landschaft schweifen lassen.

Das Grundstück, das der Trägerverein des Waldkindergartens gekauft hat, misst etwa 2000 Quadratmeter. Daneben liegt ein städtisches Waldstück, das die Kinder ebenfalls zu Entdeckungstouren einlädt. Eine Schotterfläche entlang des Rombergwegs wurde für Rettungsfahrzeuge angelegt. Die Mitarbeiterinnen und Eltern werden an der Baumhoftenne parken und mit den Kindern die 400 Meter zur neuen Wichtelhütte laufen.

Spaziert man entlang des Rombergwegs, kann man die rotbraun gestrichene Holzhütte, die insgesamt 50 Quadratmeter groß ist, weithin sehen. Und trotzdem wirkt sie, als gehöre sie genau dorthin. Damit man sie bei Bedarf auch wieder komplett entfernen kann, hat sie kein Fundament, sondern steht auf 24 Bodenhülsen, fast wie ein Baumhaus.

Nur bei Sturm bleiben die Kinder drinnen

Beeindruckend sind zwei große Panoramafenster, durch die die Kinder Insekten an den Kiefern direkt vor der Scheibe beobachten können. Einladend ist auch der Ausblick in Richtung Nordosten über den Istelgrund. Der kleinere Raum der Wichtelhütte wird als Büro dienen. Denn auch ein Waldkindergarten hat Akten, die aufbewahrt werden müssen. Im Großraum könne man bei schlechtem Wetter spielen, sagt Gerberich.

Doch sie schiebt gleich hinterher: "Die Kinder sitzen sicherlich lieber draußen auf der großen überdachten Treppe und beobachten den Regen." Nur bei Sturmwarnung ist der Aufenthalt im Wald zu gefährlich. Die "Grünen Wichtel" finden dann in den Räumen des Technischen Hilfswerks (THW) in Hafenlohr Unterschlupf.

Bauwagen zwischen den Apfelbäumen

"Beim Bau des neuen Waldkindergartens haben alle zusammengeholfen", erzählt Gerberich. Neben Fachfirmen, die das Wichtelhaus errichtet haben, waren Eltern und Ehrenamtliche fleißig. Sie rodeten Bäume, verteilten Hackschnitzel, bauten Hochbeete, errichteten Schornsteine, brachten Garderobehaken für Rucksäcke und Jacken an. Mitarbeiter eines Sozialprojekts von Warema errichteten einen Holzunterstand. Das Unternehmen stiftete ausrangierte Büromöbel.

Anders als bei einem Umzug von Haus zu Haus wird es nicht viele Kisten zu schleppen geben. Die Spielsachen der Kinder sind längst da. Aus Ästen und Gräsern werden Püppchen gebastelt, aus Zapfen und Steinen werden Autos. Die Feuerstelle ist schnell errichtet, sobald ein sicherer Ort dafür gefunden ist. "Aber wir wissen noch nicht, wie wir den schweren Steintisch hierher transportieren", so Gerberich. Sie ist zuversichtlich. "Wir bekommen von allen Seiten tatkräftige Unterstützung, da wird sich auch dieses Problem lösen."

Noch gibt es für die ehrenamtlich tätigen Eltern der 'Grünen Wichtel' des Waldkindergartens Marktheidenfeld einige Kleinigkeiten am neuen Domizil am Romberg zu tun, bevor der Umzug dorthin im Frühling stattfinden kann.
Foto: Dorothea Fischer | Noch gibt es für die ehrenamtlich tätigen Eltern der "Grünen Wichtel" des Waldkindergartens Marktheidenfeld einige Kleinigkeiten am neuen Domizil am Romberg zu tun, bevor der Umzug dorthin im Frühling stattfinden kann.

Der Bauwagen der "Grünen Wichtel", der bisher auch am Dillberg stand, wird seinen Platz zukünftig nahe der Baumhoftenne finden. Gerberich erklärt: "Der Trägerverein hat dort ein Wiesengrundstück mit Apfelbäumen – ideal für kleine Ausflüge."

Waldkindergarten "Grüne Wichtel"

Der Waldkindergarten "Grüne Wichtel" in Marktheidenfeld wurde 2001 von einer Elterninitiative gegründet. Derzeit werden dort 26 Kinder betreut. Er hat insgesamt 38 Plätze, die je nach Alter der Kinder und Betreuungsschlüssel besetzt werden. Angenommen werden auch Kinder unter 3 Jahren. Es wird individuell geprüft, ob ein Kind in seiner Entwicklung so weit ist, dass es im Waldkindergarten betreut werden kann. Dort arbeiten fünf Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin. Der Waldkindergarten kann von 7.30 bis 14 Uhr besucht werden. Das Konzept sieht vor, dass die Eltern sich an den anfallenden Arbeiten beteiligen. Sie sind zuständig dafür, dass Brennholz vorhanden ist und sind angehalten, zwei Mal pro Jahr die Putzwoche zu übernehmen. Dazu gehört neben der Reinigung der Aufenthaltsräume auch die tägliche Lieferung von Frischwasser und die Müllentsorgung. Zudem obliegt es den Familien, deren Kinder den Waldkindergarten besuchen, die Stationen des Waldwichtelwegs am Dillberg instand zu halten.
Quelle: (dfi)
 
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Kommentare
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  • J. S.
    Ich verfolgte die Berichtererstattung dazu schon in der Vergangenheit.

    Schade das es so lange gedauert hat bis man hier eine Lösung für den neuen Standort finden konnte ->
    (@Stadt/Landkreis...)

    Den Kids & Betreuern auf jeden Fall ganz viel Spass in Zukunft am Romberg!
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