Gemünden ist ein bedeutender Knotenpunkt für den Schienengüterverkehr. Hier kreuzen sich die Ost-West-Achse zwischen Würzburg und Frankfurt, ein Rückgrat für den europäischen Güterverkehr auf der Schiene, sowie die Nord-Süd-Achse zwischen Fulda und Würzburg. Hinzu kommt die Anbindung nach Schweinfurt und Bamberg über die Werntalbahn. Nachdem kürzlich Sabotage zu Zugausfällen in ganz Norddeutschland geführt hatte, stellt sich die Frage, wie es um die Sicherheit der Bahninfrastruktur rund um den Bahnhof Gemünden bestellt ist.
Ein Vorfall vor zwei Jahren ließ dort aufhorchen. Damals hatte sich ein Obdachloser ein halbes Jahr lang in einem Betriebsgebäude der Deutschen Bahn (DB) häuslich eingerichtet und auch den Stromanschluss für Computer, Herdplatte und andere Haushaltsgeräte genutzt, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre, teilte die Bundespolizei seinerzeit mit.
Vorfall zwischen Schweinfurt und Gemünden landet jetzt vor Gericht
Erwischt wurde der Mann erst, als er einen Schrank aufstellen wollte und dafür 200 Stromkabel, die im Weg waren, kurzerhand abgezwickt hatte. Damit hatte er weite Teile des Rangierbereichs lahmgelegt, die Signal- und Lichtanlagen und die Weichen ließen sich nicht mehr steuern. Die Gleise für den Personenverkehr waren davon immerhin nicht betroffen.
Hinzu kam im Januar 2021 der Vorfall auf der Werntalbahn zwischen Schweinfurt und Gemünden, bei dem ein ICE mit einem – mutmaßlich von Angehörigen der Querdenker-Szene – über die Gleise gespannten Plakat mit der Aufschrift "Dieses Mal Fake" kollidierte, der am 26. Oktober ein Nachspiel vor dem Amtsgericht Gemünden haben wird.
Bundespolizei und Deutsche Bahn wollen keine Details nennen
Gibt es verstärkte Maßnahmen, um den Bahnhof Gemünden und das regionale Schienennetz zu schützen? Peter Wolf, Pressesprecher der Bundespolizei in Würzburg, bittet um Verständnis, dass die Bundespolizei zu speziellen Maßnahmen bezüglich des Schutzes kritischer Infrastruktur keine Auskunft geben könne. "Wir sind weiterhin wie vorher auch dabei, die Bahnstrecken zu schützen", versichert er. Im Moment habe sich nicht viel geändert.
Eine Pressesprecherin der Deutschen Bahn, die nicht namentlich genannt werden möchte, teilt auf Anfrage schriftlich mit: "Grundsätzlich ist für die Deutsche Bahn Sicherheit das oberste Gebot. Dazu gehört der Schutz der Infrastrukturanlagen (Gleise, Bahnhöfe, Weichen, Signale, Telekommunikationsanlagen, Brücken, Tunnel oder Umschlag-, Rangier- und Abstellanlagen)." Die DB und die Sicherheitsbehörden arbeiteten eng zusammen und sorgten für "individuelle Sicherheitskonzepte". Auf "regionale Details" könne sie nicht eingehen.
DB-Sprecherin: Gesamtes Streckennetz lässt sich nicht lückenlos überwachen
Für die Sicherheit der DB seien 4.300 Sicherheitskräfte im Einsatz, die Hand in Hand mit 5.500 Beamten der Bundespolizei arbeiteten. Etwa in Form von Sicherheitsteams, die die Infrastruktur systematisch kontrollierten. Allerdings könne die Deutsche Bahn das Streckennetz von rund 34.000 Kilometern nicht flächendeckend und lückenlos überwachen.
Auch der Schaippacher SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel, der lange bei der Bahn beschäftigt war, sagt, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht gebe. "Es ist für alle wichtig, Augen und Ohren offen zu halten." Er kenne sich mit der konkreten Infrastruktur in Gemünden zwar nicht aus, könne aber sagen, dass bei der Bahn alles doppelt und dreifach abgesichert sei, damit es nicht zu Ausfällen komme.
Wenn diese Bestie einen Sabotageakt verüben lassen will, ist er weder auf die MP noch auf irgendwelche andere Medien in Deutschland angewiesen!!
Allerdings hängt die mögliche Höchstgeschwindigkeit stark vom Radius ab. Geradeaus sollte also deutlich schneller möglich sein, als um die Kurve.
Da gebe ich ihnen vollkommen Recht..aber ich habe am Wochenende mit einem Lokführer gesprochen der mir bestätigt hat im ganzen Bahnhofs Bereich Gemünden gäbe es keine solchen Kurven..nur Weichen und die sind langgezogen..einfach Mal auf Google Maps den Bahnhofsbereich anschauen und man(n) weiß was ich meine..
Seltsam. Leider kann ich nicht lesen, was auf dem Triebwagen angezeigt wird.
Dieser Effekt wird oft für eine "künstlerische Bildgestaltung" genutzt.
Ich habe mir das jetzt wirklich mal auf Google Maps angesehen. Da sind mir besonders zwei Stellen aufgefallen, die einfach nicht passen.
Das linke Gleis vom unteren Bildrand führt zu einer Weiche nach links und auf dem linken Ast folgt eine Weiche nach rechts. Links davon sind keine Gleise. So eine Stelle finde ich auf dem Bild nicht.
Wenn man dem rechten Gleis vom unteren Bildrand aus folgt, geht es erst ein ganzes Stück gerade aus, dann kommt eine Kurve. Auf Google Maps sehe ich diesen Übergang nicht. Da geht es eher auf einer langen Strecke leicht nach links.
Meiner Meinung nach paßt das nicht zusammen.
Schöne Grüße
B. Kohlhepp (Redaktion)