Ein Obdachloser löste am Montagabend einen Störfall im Gemündener Bahnhof aus. Der 29-Jährige hatte vor einem halben Jahr wegen familiärer Problemen eine Unterkunft gesucht und war am Bahnhof in Gemünden fündig geworden. In einem Betriebsgebäude der Deutschen Bahn richtete er sich häuslich ein und nutzte den Stromanschluss, um seinen Computer, eine Herdplatte und andere Haushaltsgeräte zu betreiben. Am vergangenen Montagabend wollte der Mann im Erdgeschoss einen Schrank aufstellen, schreibt die Bundespolizei in einer Pressemitteilung. Da aber rund 200 Stromkabel im Weg waren, zwickte er diese kurzerhand ab.
Damit legte er weite Teile des Rangierbereichs lahm: Die Signal- und Lichtanlagen und die Weichen ließen sich nicht mehr steuern. Die Gleise für den Personenverkehr waren davon nicht betroffen.
Auf Anfrage der Redaktion erklärte ein Sprecher der Bahn, dass sich in dem Gebäude elektrische Anlagen befinden, die etwa alle sechs Monate kontrolliert werden. Daher sei es schon möglich, dass der Mann in dem Häuschen einige Zeit unbemerkt gelebt habe.
Die Bundespolizei wurde am Dienstagmorgen über den Vorfall informiert. Der 29-Jährige wurde vor Ort angetroffen und anschließend zur Dienststelle nach Würzburg gebracht. Er muss sich nun wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, der Störung öffentlicher Betriebe und der Entziehung elektrischer Energie verantworten.
Vom Stellwerk aus ist das Haus einsehbar und müsste doch auffallen, das da Licht ist, obwohl der Strom ja laut Bericht abgestellt war...