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Arnstein
Von der Schweinfurter Straße bis zum Steinbrünnlein: In Arnstein gibt es viele Baustellen
In der Bürgerversammlung gab Bürgermeister Franz-Josef Sauer einen Überblick über die aktuellen Vorhaben der Stadt. Am Schweinemarkt könnte ein Bürgertreff entstehen.
Die Umwidmung des Areals 'Steinbrünnlein' bereitet einigen Anwohnern in Heugrumbach Sorgen.
Foto: Günter Roth (Archivfoto) | Die Umwidmung des Areals "Steinbrünnlein" bereitet einigen Anwohnern in Heugrumbach Sorgen.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 18.04.2025 02:36 Uhr

Die Bürgerversammlung in der Stadthalle von Arnstein stieß auf eher mäßiges Interesse. Von den gut 200 Sitzplätzen waren gerade einmal rund 70 besetzt. Entsprechend ruhig und ohne heftige Diskussionen war dann auch der Verlauf der etwas mehr als anderthalbstündigen Veranstaltung. Anhand einer Präsentation stellte Bürgermeister Franz-Josef Sauer die gegenwärtige Situation und künftige Vorhaben vor.

Da war beispielsweise die noch wenig bekannte Umsetzung eines Bürgertreffs am Schweinemarkt. Im Erdgeschoss des seit langem leer stehenden ehemaligen Schuhgeschäftes könnten Räumlichkeiten im Haus und in den Bereichen davor genutzt werden. Es könnten Treffpunkte für die geplanten Beiräte für Senioren und Jugend geschaffen werden, die frei, bei regelmäßigen oder einmalig organisierten Veranstaltungen Platz bieten. Hier könnten sich verschiedene Vereine und Organisationen einbringen und das Anwesen entsprechend nutzen. Für Sauer ist das ein Schritt in Richtung mehr Zusammenhalt in der Stadt. Ein echter Erfolg ist das wiederholt bestens angenommene Angebot des Altstadtschoppens vor dem Rathaus.

Neuer Kindergarten auf altem Krankenhaus-Areal

Als Steigerung der Attraktivität der Stadt sollen auch die bauliche Entwicklung und die Maßnahmen beim Freizeitgelände am Badesee in Zusammenhang mit der Integrierten Stadtentwicklung (ISEK) gesehen werden. Anhand eines Plans zeigte der Bürgermeister die Grundzüge der neu möglichen Umsetzung auf. Zukunftsorientiert ist natürlich auch der bevorstehende Neubau eines Kindergartens auf dem Gelände des alten Krankenhauses und die notwendigen Maßnahmen auf dem anschließenden Schulgelände, für das derzeit eine Feinuntersuchung läuft.

Natürlich sind in Arnstein auch im Bereich des Straßenbaus und der gewerblichen Entwicklung allerorten Veränderungen sichtbar. Am deutlichsten wirkt sich der Ausbau der Schweinfurter Straße aus. Durch notwendige zeitliche Vollsperrungen der Bundesstraße muss der überörtliche Verkehr weiträumig umgeleitet werden und auch die Verbindungen innerhalb der Stadt zwischen dem östlichen Teil und dem Zentrum sind erheblich beeinträchtigt.

In der Schweinfurter Straße werden derzeit der Stahlbetonstauraumkanal und die Wasserleitung von der Brauerei Bender bis zur Hausnummer 11 verlegt. Der fußläufige Zugang für Anlieger wird aufrechterhalten. Die derzeitige Vollsperrung soll bis Ende Mai dauern, danach soll es eine halbseitige Sperrung mit Ampelführung geben. Die Maßnahme erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Straßenbauamt und soll 2027 abgeschlossen sein.

Baubeginn in der Marktstraße noch in diesem Jahr

Zweiter neuralgischer Punkt ist die Einmündung der Neugasse in die Bayern- und Schlesierstraße, die bis Ende Mai abgeschlossen sein soll. Im weiteren Verlauf werden der Gehweg und die Fahrbahn in Richtung Karlstadter Straße verbreitert und saniert. Der dritte Schwerpunkt ist die Marktstraße. Dort sind insbesondere die alten Wasserleitungen stark sanierungsbedürftig. Baubeginn wird noch in diesem Jahr sein, die Marktstraße muss deshalb bis 2026 gesperrt werden. Beide Sperrungen werden wohl zeitweise zu erheblichen Belastungen in der Stadt führen.

Im Mittelpunkt der gewerblichen Entwicklung der Kernstadt steht im Augenblick das Gebiet "Steinbrünnlein", wo vor allem die Infrastruktur in Bezug auf Fahrbahn, Wasser, Abwasser und Kommunikationsleitungen im Untergrund erneuert werden müssen. Die Irritationen seitens der Anwohner in Heugrumbach wegen der befürchteten Umwidmung in ein Industriegebiet und den daraus möglicherweise folgenden Belastungen sollen nun in eingehenden Gesprächen ausgeräumt werden.

Angesprochen wurden auch die Windkraftanlagen im Zusammenhang mit dem neuen Regionalplan und die Zusammenarbeit hier mit der Nachbargemeinde Werneck sowie Starkregenereignisse und die Möglichkeiten des Schutzes davor.

Nur zwei Fragen in der Bürgerversammlung

Arntein hat derzeit 8124 Einwohner, auf die Kernstadt entfallen 3159 Menschen, die Zahl ist dabei leicht rückläufig. Die größten Stadtteile sind Schwebenried (764), Gänheim (770) und Büchold (708), die kleinsten Halsheim mit 241 und Neubessingen mit 138 Einwohnern.

Finanziell sieht sich die Stadt angesichts der vielen notwendigen Maßnahmen großen Herausforderungen gegenüber. So stehen bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt 20 Millionen Euro den Ausgaben von 19,5 Millionen gegenüber. Im Vermögenshaushalt gibt es ein Defizit von 4,5 Millionen Euro. Deshalb belief sich der Schuldenstand am Jahresbeginn auf rund 7,3 Millionen, nach Tilgung wird zum Jahresende von 4,8 Millionen ausgegangen. Das ergibt einen Pro-Kopf-Schuldenstand von 587 Euro. Insgesamt hat die Stadt im Jahr 2024 rund fünf Millionen Euro investiert.

In der ruhigen Bürgerversammlung gab es nur zwei Fragen aus den Reihen der Anwesenden, die sich auf das Industrie- und Gewerbegebiet Steinbrünnlein und die Schnellfahrer im Bereich der Bayernstraße und Schlesierstraße bezogen.

 
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  • Katrin Herrmann
    Vorallem die Falschfahrer in der Umleitung nerven gewaltig, auch die Radfahrer die dann noch diskutieren. Wenn der erste vorm Bus liegt ist das Geschrei groß, ganz zu schweigen von dem Schaden für den Busfahrer! Wann tut endlich jemand was dagegen!
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