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Arnstein
Der Verkehr hat Arnstein "mürbe gemacht": Bekenntnis zum geplanten Bau der B 26 n
Ein neuralgischer Knotenpunkt ist die versetzte Kreuzung an der Bayernstraße. Am Anfang der Schlesier Straße soll der Gehweg verbreitert und mit einem Hochbord gesichert werden. Ein barrierefreier Übergang ist hier auch geplant.
Foto: Günter Roth | Ein neuralgischer Knotenpunkt ist die versetzte Kreuzung an der Bayernstraße. Am Anfang der Schlesier Straße soll der Gehweg verbreitert und mit einem Hochbord gesichert werden.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 21.02.2025 12:05 Uhr

Eine große Zahl der Besucherinnen und Besucher bei der Versammlung zur Verkehrssituation in Arnstein erwarteten an diesem Abend Informationen zum Ausbau der Schweinfurter Straße. Doch im Verlauf des Abends wurde schnell klar, die Stadt hat weitaus mehr "Baustellen" auf diesem Gebiet: Brennpunkte sind auch die Situation in der Bayernstraße, Schlesierstraße und der Neugasse.

Für die dortigen Anwohnerinnen und Anwohner hatte Rosi Voggenreiter einige Munition mitgebracht. Ein deutliches Bekenntnis gab es auch zum geplanten Bau der Bundesstraße 26n.

Ein neuralgischer Knotenpunkt ist die versetzte Kreuzung an der Bayernstraße. Am Anfang der Schlesierstraße soll der Gehweg verbreitert und mit einem Hochbord gesichert werden. Ein barrierefreier Übergang ist hier auch geplant.
Foto: Günter Roth | Ein neuralgischer Knotenpunkt ist die versetzte Kreuzung an der Bayernstraße. Am Anfang der Schlesierstraße soll der Gehweg verbreitert und mit einem Hochbord gesichert werden.

Der Straßenzug ist mittlerweile so etwas wie eine Umgehungsstraße für den Durchgangsverkehr geworden, was nicht zuletzt auch durch die Sperrungen in der Schweinfurter Straße verstärkt wird. Für die Anwohner bedeutet das vermehrter überörtlicher Lkw-Verkehr bei Tag und Nacht – mit Lärm, Gestank und Gefahren für Schulkinder, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer. An manchen Stellen wurden schon Schäden am Straßenbelag und an Gebäuden festgestellt.

70 Prozent der Verkehrssünder aus der unmittelbaren Nähe

Als Ursache für die Probleme sehen die Anwohnerinnen und Anwohner auch die Verkehrsschilder am Kreisel. Bislang wurden die Lastwagen erst an der Schwabbachbrücke durch die Gewichtsbeschränkung auf fünf Tonnen gestoppt, sie mussten dort mühsam wenden und kamen dann zurück. Mittlerweile steht am Kreisel ein entsprechendes Hinweisschild für den Rewe-Markt.

Klagen wegen zu hohem Tempo in der Schlesierstraße. Doch laut Polizeiinformationen sind zu 70 Prozent die Anlieger die Sünder.
Foto: Günter Roth | Klagen wegen zu hohem Tempo in der Schlesierstraße. Doch laut Polizeiinformationen sind zu 70 Prozent die Anlieger die Sünder.

Ein weiterer Punkt ist das Fahrtempo in den beiden Straßen. Trotz des Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde würden oft weit über 70 gefahren, klagen Anwohnerinnen und Anwohner. Leider gäbe es keine ausreichenden Kontrollen.

Dazu nahm Polizeihauptmeister Julian Bentele Stellung. Wegen der bisherigen unzureichenden Beschilderung konnte nur selten geblitzt werden, sagte er. Andererseits hätte sich gezeigt, dass rund 70 Prozent der Verkehrssünderinnen und -sünder aus der unmittelbaren Nähe stammten.

Vorfahrtschildern an der Neugasse Absage erteilt

Die notwendige Beschilderung müsse den geltenden Vorschriften entsprechen – beispielsweise aus Metall sein. Parkverbote in der Schlesierstraße seien ungünstig, weil fehlende Hindernisse zum schnellen Fahren verleiteten. Eine Absage erteilte er dem Wunsch nach Vorfahrtschildern an der Neugasse. Besonders im Hinblick auf den versetzten Weg zur Neubergstraße sei nur eine Rechts-vor-links-Regelung günstig.

Christian Dehmer vom Planungsbüro Köhl stellte die baulichen Vorhaben in diesem Bereich vor. Um die neuralgische Stelle zu entschärfen, wird am Verbrauchermarkt die Einfahrt für anliefernde Lastzüge verbessert. Im Kreuzungsbereich entsteht eine barrierefreie Querungsstelle, wobei die Fahrbahn und die Gehwege entsprechend angepasst werden. In der Neugasse werden die Fahrbahn und die Gehwege modernisiert. Die Bauzeit beträgt rund vier Wochen, in dieser Zeit muss der Verkehr über den Neuberg umgeleitet werden.

"Reißt euch zusammen, da müssen wir eben durch"

Zwei Bürgerinnen setzten an diesem Abend besondere Akzente. Einmal die Sprecherin der Anwohner von Bayernstraße und Schlesierstraße, Rosi Voggenreiter, und Andrea Hettrich. Letztere rief in einer Phase heftiger Kritik zur Mäßigung auf: "Die Bauzeit vom Kreisel bis zur Würzburger Straße war belastend, aber wir haben das überlebt. Reißt euch doch ein wenig zusammen, da müssen wir eben durch."

Der geplante Umbau der Kreuzung an der Schlesierstraße.
Foto: Büro Köhl | Der geplante Umbau der Kreuzung an der Schlesierstraße.

Voggenreiter forderte mehr Engagement seitens der Bürgerinnen und Bürger ein: Vor 30 Jahren hatten die Arnsteiner Bürgerinnen und Bürger gezeigt, dass sie keine große Straße durch die Stadt wollen, aber die weitere Entwicklung habe ihnen dies aus der Hand genommen.

Leider sei der damalige Zusammenhalt in der Stadt abhanden gekommen: "Vielen sei egal, wo der Verkehr fließt, Hauptsache nicht bei mir", so jetzt die Devise. "Der Verkehr hat die Menschen mürbe gemacht – in der Stadt und auf den Dörfern! Arnstein muss wieder gemeinsam kämpfen: Zusammen für die B26n!"

Ein Hinweis, den Bürgermeister Franz-Josef Sauer gerne aufnahm. Arnstein müsse hier zusammenhalten, denn die Stadt ersticke derzeit am Durchgangsverkehr.

 
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  • Rita Wiesner
    Zitat: Eine Absage erteilte er dem Wunsch nach Vorfahrtschildern an der Neugasse. Besonders im Hinblick auf den versetzten Weg zur Neubergstraße sei nur eine Rechts-vor-links-Regelung günstig.

    Diesen Absatz verstehe ich nicht als Besucher der Veranstaltung. Aktuell herrscht Vorfahrt bei Durchfahrt von Bayern und Schlesier. Ein Besucher hat daher angefragt, ob nicht sinnvollerweise zwecks Geschwindigkeit wieder rechts vor links eingeführt werden sollte mit dem weiteren Umbau. Das sollte man prüfen und würde auf den ersten Blick von ihm befürwortet, teilte der Beamte mit. Ich kann mich an keine Absage bezüglich der Vorfahrt erinnern. Lediglich eine "geteilte" Vorfahrtsregelung an der Kreuzung wurde negativ beschieden.
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  • Rita Wiesner
    Wieso wussten wir nur, dass Herr Beck bei der Überschrift nicht weit sein wird. Lösungen zeigt er keine auf, aber gegen die B26n ist er aus Prinzip, trotz - man munkelt - täglicher Durchfahrt auf dem Weg zum Büro... Da die Straße aktuell sowieso nur bis Karlstadt "gesichert" ist, könnte man auch konstruktiv damit umgehen.
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  • Armin Beck
    Arnstein kann seine Verkehrsprobleme nicht auf Kosten der Orte westlich von Arnstein oder nach einem Bau der B 26n bis Karlstadt westlich von Karlstadt lösen. "Die Stadt (Arnstein) ersticke derzeit am Durchgangsverkehr," ist eine unbelegte These. Wer sich über die Verkehrsbelastungen vor und nach einem Bau der B26n sachlich informieren will, dem empfehle ich die Homepage des Straßenabauamts: https://www.b26neu.de/verkehrsuntersuchung/
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