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Marktheidenfeld
Viering erklärt, warum sich bei Udo Lermann etwas ändern musste
Verändertes Kaufverhalten, Verbrauchermärkte mit konkurrierendem Sortiment: Laut Seniorchef Helmut Viering gab es mehrere Gründe für das Unternehmen, jetzt zu handeln.
Wie geht es weiter mit den Filialen von Udo Lermann, zum Beispiel dem Elektronikmarkt 'Expert' in Lohr? 
Foto: Wolfgang Dehm | Wie geht es weiter mit den Filialen von Udo Lermann, zum Beispiel dem Elektronikmarkt "Expert" in Lohr? 
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:51 Uhr

Die Schließung des Einkaufzentrums Udo Lermann 2019 hat viele Marktheidenfelder bestürzt.  Hinter den Kulissen hat sich die Veränderung angebahnt. Im Interview anlässlich des 80. Geburtstags wollte sich Seniorchef Helmut Viering nicht zu den derzeitigen Umbrüchen äußern. Weder zu den konkreten Plänen in Marktheidenfeld noch zu den Gerüchten um eine Schließung der Elektrofachmarkt-Filiale in Lohr. "Es ist noch nichts entschieden und unterschrieben. Alles ist im Fluss", sagt er und bittet um Verständnis. In einem vorbereiteten Schreiben erläutert er die Veränderungsprozesse bei Udo Lermann der letzten Jahre und deren Folgen. 

Als Ursache beschreibt er darin die gravierenden Veränderungen im traditionellen Einzelhandel. So hätten sich die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung verändert. Hochwertiges Porzellan sei nicht mehr gefragt, hochwertige Lampen und Leuchten gebe es nicht mehr, außerdem tendiere das Einkaufsverhalten eindeutig in Richtung Internet. Für den stationären Handel seien die Wettbewerbsvorteile des Internet-Handels aufgrund der Mehrkosten durch Mieten und Fachpersonal schwer zu toppen.  

Zunahme der Verbrauchermärkte geht zu Lasten des traditionellen Einzelhandels

Aber auch mit der zunehmenden Zahl an Verbrauchermärkten gehe dem traditionellen Einzelhandel ein großes Stück Umsatz verloren, heißt es. Auch wenn diese größtenteils auf Lebensmittel ausgerichtet seien, würden sie doch Teile des Sortiments des jeweiligen Einzelhandels mit anbieten.   

Als allgemeine Konsequenzen aus diesen Veränderungen beschreibt Viering in einem Statement die Schließungen beziehungsweise Insolvenzen der Einzelhandels-Flaggschiffe Karstadt und Kaufhof sowie die Rentabilitätsprobleme bei den einst so erfolgreichen Betrieben Media und Saturn. Als Beispiel nennt er auch die Schließung des alteingesessenen Einzelhandelsbetriebs "Gebrüder Liebler" in Erlenbach.  

Das Unternehmen Udo Lermann zog als Konsequenz aus diesen Entwicklungen den Entschluss, das  Kaufhaus zu schließen und die Elektro- und Fahrradmärkte neu auszurichten. Eine Entscheidung sei bereits getroffen: Der Elektrofachmarkt Marktheidenfeld werde am E-Center Marktheidenfeld neu angesiedelt. 

Das Udo Lermann-Areal in der Innenstadt von Marktheidenfeld hingegen werde überplant, angepasst und zukunftsfähig entwickelt. Im Gespräch seien Geschäfte, Betreutes Wohnen, normale Wohnungen sowie zugehörige Freizeiteinrichtungen und Parkplätze. 

"Wir haben Vertrauen zu der Firma, weil sie in Lohr auch das Brauerei-Gelände gemacht hat und einen seriösen Eindruck macht", erläutert Helmut Vierung. Nun liege es bei dieser, ob etwas daraus werde. 

 
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