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Lohr
Forsttechniker sollen "die Wälder von morgen gestalten"
Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr hat den Teilnehmern des 28. Forsttechnikerlehrgangs die Zeugnisse überreicht. 
Foto: Thomas Josef Möhler | Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr hat den Teilnehmern des 28. Forsttechnikerlehrgangs die Zeugnisse überreicht. 
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 05.08.2024 02:38 Uhr

Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft im Rahmen der Lohrer Forstschule hat am Freitag 24 Absolventen des 28. Forsttechnikerlehrgangs 2022/24 die Zeugnisse überreicht. Neu war, dass erstmals zwei Frauen statt nur einer an der traditionell sehr männerlastigen Ausbildung teilnahmen und eine von ihnen die Prüfungsbeste wurde. Auf alle wartet ein günstiger Arbeitsmarkt.

In den zwei Jahren hätten sie sich neues Wissen angeeignet und neue Fertigkeiten erlernt, sagte Schulleiter Christof Welzenbach. Das werde aber in einigen Jahren schon nicht mehr ausreichen. "Bleiben Sie dran, pflegen Sie Ihr Netzwerk", gab der Leitende Forstdirektor den Absolventen mit auf den weiteren Lebensweg. Eine gute Vernetzung sei "in der heutigen Zeit das A und O". Wichtig sei auch die Flexibilität. So hätten die Lehrgangsteilnehmer die zahlreichen Wechsel im Lehrerkollegium während der zwei Jahre "bravourös weggesteckt". Alle 24 hätten die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen.

Auf Arbeitsmarkt begehrt

Jetzt kehrten sie wieder in ihren Beruf zurück. Fast alle haben nach Welzenbachs Angaben bereits einen Arbeitsplatz gefunden, der sich auf die neue Berufsqualifikation bezieht. Die Absolventen seien auf dem Arbeitsmarkt begehrt und würden gebraucht. Auch bei den Bayerischen Staatsforsten würden die Forsttechniker für die Einsatzleitung gesucht. Auf sie kämen neue Aufgaben zu. Vielfach kämen sie erstmals in die Rolle von Vorgesetzten. Diese Rolle müsse ausgefüllt werden. Das sei nicht immer leicht und brauche ein entsprechendes Verhalten. Welzenbach riet, die Aufgaben couragiert, aber nicht überheblich anzugehen.

Mit den neuen Leuten komme ein frischer Wind. Sie sollten Althergebrachtes hinterfragen: "Die Forstwelt wartet auf sie mit einer ganzen Palette anspruchsvoller Aufgaben." Nur weil etwas schon immer so gemacht worden sei, müsse es nicht automatisch gut sein. Lohr ist nach Angaben von Ministerialrat Friedrich Nebl, Leiter des Referats Personal, Organisation, Aus- und Weiterbildung im Münchner Forstministerium, der einzige Standort in Deutschland für diese Weiterbildung. Die Teilnehmer kämen deshalb aus zahlreichen Bundesländern.

Prüfung mit Praxisbezug

Sie hätten noch einmal den Arbeitsplatz gegen die Schulbank getauscht und 2600 Unterrichtsstunden absolviert, so Nebl. Themen seien unter anderem Waldbau, Betriebswirtschaft, Projekt- und Forstmanagement, Mitarbeiterführung sowie Naturschutz gewesen. Die Abschlussprüfung frage nicht nur Wissen ab, sondern "stelle den größtmöglichen Praxisbezug her". Die Absolventen sind nach den Worten des Ministerialrats vielseitig einsetzbar: in privaten und kommunalen Forstrevieren, als Leiter forstlicher Zusammenschlüsse wie etwa Forstbetriebsgemeinschaften, als Mitarbeiter in Forstunternehmen und in der Holzbranche.

Dabei müssten sie Verantwortung für den Wald übernehmen. Dieser biete Erholung, sei ein Lebens- und Wirtschaftsraum und beherberge viele Tier- und Pflanzenarten. Die Absolventen müssten "das Wort Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung des Waldes mit Leben erfüllen". Der Waldumbau werde in den nächsten Jahrzehnten das wichtigste Thema bleiben. Die Ansprüche der Gesellschaft seien gewachsen: "Nehmen sie die Bevölkerung mit, damit die Forstwirtschaft auch weiterhin geschätzt wird."

Hart gearbeitet

Der Erfolg der Absolventen sei das Ergebnis harter Arbeit und der Leidenschaft für den Wald, meinte Lohrs Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger. Die Absolventen würden "die Wälder von morgen gestalten". Ihre Arbeit werde nicht nur dem Naturschutz, sondern auch den künftigen Generationen zugutekommen.

In "zwei Jahren der Entbehrung" seien aus Forstwirten Forsttechniker geworden, erklärte Marius Kobrow vom Forsttechnikerverband. Die Forsttechniker seien die kleinste Berufsgruppe in der Waldwirtschaft. Die Absolventen starteten ins Berufsleben in einer Zeit, in der die Arbeitgeber händeringend nach qualifiziertem Personal suchten. Christof Welzenbach kündigte an, den nächsten Lehrgang mit 28 oder 29 Plätzen zu starten. Neben den Zeugnissen für den Lehrgang gab es für die Absolventen der Ergänzungsprüfung Englisch auch die Bescheinigung der Allgemeinen Fachhochschulreife. Die acht Prüfungsbesten erhielten zudem Meisterpreise.

 
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