
Halten die baufälligen Mainbrücken in Marktheidenfeld und Lohr einem Schiffsanprall stand? Von der Antwort auf diese Frage hängt ab, ob ein Anprallschutz angebracht und dafür aus Platzgründen ein Brückenpfeiler entfernt werden muss. Für Lohr ist bereits klar: Alle Pfeiler können bleiben. Für Marktheidenfeld stand die Antwort bislang noch aus. Jetzt teilte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) auf Anfrage dieser Redaktion überraschend mit, dass bereits seit 2023 feststehe: Auch in Marktheidenfeld muss kein Pfeiler weichen.
Für die Alte Mainrücke hatte dies 2013 die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) gefordert, die dem BMDV unterstellt ist. Das Baudenkmal gilt als Nadelöhr für die Schifffahrt, es gab bereits Unfälle. Eine Antwort aus Berlin zu dem Thema blieb bislang aus.
Gutachten bescheinigt, dass beide Brücken einem starken Schiffsanprall standhalten
Mitte März hatte das Staatliche Bauamt Würzburg angekündigt, die baulich ähnlichen Mainbrücken in Marktheidenfeld und Lohr ab 2028 endlich sanieren zu wollen. Auch ohne finale Entscheidung des Ministeriums. Los geht es in Marktheidenfeld. Ein vom Bauamt in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinigt beiden Brücken eine ausreichende Standfestigkeit auch im Falle eines starken Schiffsanpralls. Weder in Marktheidenfeld noch in Lohr gebe es – trotz optischer Mängel – Probleme mit der Traglast.
Das Ministerium bestätigt: Für die Lohrer Brücke hätten nautische Berechnungen ergeben, dass sie nicht durch Schiffsanprall gefährdet ist. "Aus diesem Grund sind bauliche Veränderungen nicht erforderlich." Die Instandsetzung ist für 2029 geplant. Dabei werden vor allem die Fahrbahn und die Gehwege erneuert.
In Marktheidenfeld wurden die Fahrbahndecke und die Gehwege bereits 2020 erneuert, deshalb startet die Sanierung früher und wird günstiger als in Lohr. Hier geht es hauptsächlich um das Mauerwerk und die Ausfugung. Zu den Kosten könne wegen der laufenden Planung noch keine Aussage getroffen werden.
Ministerium: Brücke in Marktheidenfeld muss nicht zusätzlich gesichert werden
Und wie sieht es mit den Pfeilern in Marktheidenfeld aus? "Mit dem Nachweis einer ausreichenden Sicherheit gegen Schiffsanprall sind keine weiteren Verstärkungsmaßnahmen der Pfeiler erforderlich, so dass keine Beeinträchtigung der lichten Breite des Gewölbefeldes eintritt", teilt das BMDV weiter mit. Die Schifffahrtsverwaltung habe der Bayerischen Straßenbauverwaltung – also dem Staatlichen Bauamt –daraufhin im Mai 2023 mitgeteilt, dass keine Pfeilerentfernung mehr gefordert werde.
Ein Punkt ist jedoch weiter ungeklärt: Die WSV fordert laut Ministerium ein größeres Lichtraumprofil. Das ist der Freiraum zwischen Fluss und Brücke. Beim höchsten Wasserstand, bei dem noch Schifffahrt betrieben werden kann, muss dieser durchgängig 6,40 Meter betragen.
Das Staatliche Bauamt habe dem BMDV kürzlich mitgeteilt, dass eine solche Vergrößerung innerhalb der bestehenden Geometrie technisch nicht möglich sei, so das Ministerium. "Auf Basis dieser neuen Information wird das BMDV das weitere Vorgehen mit großer Sorgfalt prüfen und abwägen." Das letzte Wort ist zumindest bei der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld also noch nicht gesprochen.
damit die Flusskreuzfahrer/innen auch bei Hochwasser ungestört touren können, werden für -zig Millionen alle Brücken neu gebaut, die dem irgendwie im Weg stehen könnten... und da wundern wir uns noch über Wohnungsmisere, verfallende Infrastruktur etc... meine Güte, wie konnte Deutschland bloß sein Wirtschaftswunder hinlegen, obwohl doch das Lichtraumprofil dieser ### Brücken "oben und unten" nicht reicht/e?!