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Karlstadt
Unterbringung Geflüchteter: Die Stadt Karlstadt bietet dem Landratsamt ein Grundstück für einen Modulbau an
Das Landratsamt ist seit Längerem auf der Suche nach einem Grundstück, um eine weitere dezentrale Unterkunft für Geflüchtete aufbauen zu können. Nun bringt sich die Stadt Karlstadt ein.
Könnte doch in naher Zukunft eine Unterbringung für Geflüchtete in Modulbauweise entstehen? Die Stadt Karlstadt bot nun ein Grundstück an (Symbolfoto).
Foto: Julia Volkamer | Könnte doch in naher Zukunft eine Unterbringung für Geflüchtete in Modulbauweise entstehen? Die Stadt Karlstadt bot nun ein Grundstück an (Symbolfoto).
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:23 Uhr

In einem kurzen Video in den Sozialen Medien verschickt Bürgermeister Michael Hombach einen Weihnachtsgruß an die Karlstadterinnen und Karlstadter und gibt bekannt, dass die erwarteten Geflüchteten in die Erwin-Ammann-Halle eingezogen sind. Dabei spricht er an, dass die Stadt Karlstadt in Absprache mit dem Stadtrat ein Grundstück angeboten hat, um eine Flüchtlingsunterkunft errichten zu können. Wie es dazu kam und was das bedeutet, erklärt der Geschäftsführende Beamte der Stadt Karlstadt, Uli Heck, auf Nachfrage der Redaktion. 

Das Landratsamt Main-Spessart hat in den vergangenen Wochen mehrfach bestätigt, dass die Suche nach Grundstücken für eine Unterkunft in Modulbauweise oder eine Containerlösung läuft. Mitte Dezember haben nun sowohl die Regierung von Unterfranken als auch das staatliche Landratsamt Flächen bei der Stadt Karlstadt nachgefragt, erklärt Heck.

In einer nicht-öffentlichen Stadtratssitzung am 19. Dezember sei dieses Thema kurzfristig diskutiert worden, so Heck weiter. Gründe für die Nicht-Öffentlichkeit seien vor allem gewesen, dass es dabei auch um Privatgrundstücke und Investoren ging. Der Stadtrat entschied, das städtische Grundstück anzubieten. Es handelt sich dabei um eine Fläche in der Karlstadter Kernstadt, nicht in einem Stadtteil. Das Landratsamt bestätigt, dass es das Grundstücks-Angebot der Stadt Karlstadt erhalten hat.

Stadt will Notunterkünfte schnellstmöglich wieder leeren

In den vergangenen Wochen seien dem Landratsamt einige Immobilien und Grundstücke angeboten worden. Ab Januar sollen drei neue Immobilien als dezentrale Unterkünfte genutzt beziehungsweise dafür vorbereitet werden. Bei den angebotenen Grundstücken werde derzeit geprüft, ob sie sich zur Nutzung für Modulbauten eignen. Nach Informationen von Heck ist das Landratsamt auf der Suche nach einem Investor für die Errichtung eines Modulbaus auf dem städtischen Grundstück. Zu dieser Information wollte sich das Landratsamt nicht äußern. 

Warum die Stadt nicht selbst Investor sein möchte, erklärt Heck: "Wenn das eine Kommune baut, dann ist man im Vergaberecht und dann mahlen die Mühlen unter Umständen recht langsam. Es geht ja auch um Schnelligkeit." Der Stadt Karlstadt sei es wichtig gewesen, die Notunterkünfte in Marktheidenfeld und Karlstadt schnellstmöglich wieder zu leeren, um sie wieder für den Schul- und Breitensport freizugeben. "Als Kreisstadt sieht sich Karlstadt auch in der Verantwortung", so Heck. 

Modulbau kann wieder zurückgebaut werden

Eine gesetzliche Grundlage oder Verpflichtung bestehe für die Kommune nicht, Grundstücke für Unterkünfte zu stellen. Doch die Stadt wolle auch aus einer moralischen Verpflichtung heraus handeln, um den Geflüchteten wieder mehr Privatsphäre zu ermöglichen. Bei einem Besuch der Notunterkunft mit dem Bürgermeister und Vertretern der Schulen Anfang der Woche sei Heck persönlich erschüttert gewesen über die Wohnverhältnisse dort.

Warum die Stadt nicht direkt im November das Grundstück angeboten hat, als die Belegung der Turnhallen nötig wurde, erklärt Heck damit, dass die Grundstücke in städtischer Hand alle für andere Projekte vorgesehen waren. Jedoch: Der Modulbau könne in einigen Jahren wieder zurückgebaut werden. Es soll auch nicht verkauft, sondern temporär vermietet oder verpachtet werden. Heck geht davon aus, dass aufgrund der politischen Dimension des Themas noch einmal öffentlich im Stadtrat darüber entschieden werde.

 
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