
Die Umgehung Schaippach gilt nun als "unwirtschaftlich". 30 Millionen Euro soll sie offenbar mittlerweile kosten. Wolfgang Remelka, Fraktionsvorsitzender des Bündnisses für Bürgernähe (BfB) im Gemündener Stadtrat, findet den Bescheid des Verkehrsministeriums "ernüchternd". Er hatte sich, wie Stadtratskollege Erhard Wiltschko (FWG) und Werner Müller, mit dem Wunsch um einen Termin zu den staatlichen Straßenbaumaßnahmen im Raum Gemünden Anfang September an Verkehrsminister Bernreiter gewandt. Anfragen von Bürgermeister Jürgen Lippert (ebenfalls BfB) seien ins Leere gelaufen. Remelka erhielt wie das Duo Wiltschko und Müller eine Absage. In dem Schreiben geht das Ministerium auch auf die laut Remelka "dringend notwendige Ortsumgehung Gemünden" und die "Schwarze Brücke" in Wernfeld ein.
Bezüglich der linksmainisch geplanten Ortsumgehung von Gemünden teilt das Ministerium mit, dass diese beim Staatlichen Bauamt Würzburg "derzeit eine geringere Priorität" habe. Die Umgehung Gemünden steht mit vordringlichem Bedarf im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 und für sie wurde die neue Mainbrücke auf Bundesstraßenniveau gebaut. Andere ebenfalls dringliche Bundesstraßenprojekte des vordringlichen Bedarfs, wie die umfangreiche Neubauplanung der B 26n, hätten jedoch Vorrang, so das Ministerium. Für die Umgehung Gemünden fehlten Personalressourcen. "Aus diesem Grund können wir dazu aktuell keine konkrete Perspektive zu den Planungsschritten geben", heißt es vom Ministerium.
Vorplanung zur Schwarzen Brücke in Wernfeld abgeschlossen
Einzig zur Bahnbrücke Wernfeld im Zuge der B 26, der "Schwarzen Brücke", auf der seit Jahren Tempo 30 gilt, kann das Ministerium etwas Positives vermelden: Das Staatliche Bauamt Würzburg habe die Vorplanung abgeschlossen. Das Projekt umfasst neben dem Ersatzneubau der Brücke auch den Ausbau der Kreuzung. Remelka würde sich hier jedoch eine konkrete Zeit- bzw. Bauplanung wünschen.
Diesen Montag, 18. November, steht das Thema staatliche Straßenbaumaßnahmen im Raum Gemünden auch auf der Tagesordnung des Stadtrats.