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Schaippach
MdL Schwab: Ortsumgehung Schaippach nicht gestrichen, Umgehung Neustadt kommt zuerst
Auch der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab sieht die Umgehung Schaippach als fraglich, will sie aber noch nicht abschreiben. Eine neue Verkehrszählung überrascht.
MdL Schwab: Ortsumgehung Schaippach nicht gestrichen, Umgehung Neustadt kommt zuerst
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 20.11.2024 02:44 Uhr

Aus dem bayerischen Verkehrsministerium hieß es Anfang der Woche, dass eine Neubewertung von Kosten und Nutzen ergeben habe, dass die Ortsumgehung Schaippach nicht wirtschaftlich sei. "Aus diesen Gründen kann die Ortsumgehung Schaippach derzeit vom Staatlichen Bauamt Würzburg nicht weiterverfolgt werden", so Peter Weywadel vom Verkehrsministerium, der zuvor Baudirektor beim Staatlichen Bauamt in Würzburg war und unter dessen Ägide einst der Vorentwurf für die Schaippacher Umgehung entstand. Ein Schock für Schaippach.

Nun meldet sich Stimmkreisabgeordneter Thorsten Schwab (CSU) zu Wort mit einer Pressemitteilung und der überraschenden Aussage: "Es ist ausdrücklich falsch, dass die Ortsumgehung Schaippach gestrichen wurde, sie rückt in der Umsetzung lediglich hinter Neustadt." Denn die Prüfung und Neubewertung aller Staatsstraßenprojekte in Bayern von Seiten des Ministeriums habe für Main-Spessart ergeben, "dass die Ortsumgehung Neustadt am Main vor der Ortsumfahrung Schaippach geplant und realisiert wird, da in Neustadt rund doppelt so viele Fahrzeuge fahren wie in Schaippach", erklärt Schwab. Den aktuellen Planungsstand habe er vom bayerischen Verkehrsministerium erhalten.

Schwab: Realisierung der Umgehung Schaippach fraglich

Allerdings sieht auch er ein deutliches Fragezeichen hinter der seit 30 Jahren vorgesehenen Umgehung Schaippach. Für Schaippach bedeutet es, "dass sich hier in den nächsten Jahren erstmal leider nichts tun wird". Schwab: "Zudem ist eine Realisierung aufgrund des Kosten-Nutzen-Verhältnisses bei Baukosten von 30 Millionen Euro fraglich." Die Streckenführung durch ein Naturschutzgebiet werde zu einer langen Planfeststellungszeit führen, so Schwab.

Der Neupriorisierung zugrunde liege die jüngste Verkehrserhebung aus dem Jahr 2022. Diese habe für Schaippach eine Belastung von rund 5300 Fahrzeugen am Tag ergeben, während Neustadt rund 10.000 Fahrzeuge zu verzeichnen habe, Tendenz steigend. "Dementsprechend macht die neue Priorisierung Sinn", so Schwab.

Überraschende neue Verkehrszahlen für Schaippach

In Schaippach dürfte man über diese Verkehrszahlen einigermaßen überrascht sein, dort ging man zuletzt von über 7000 oder gar über 8000 Fahrzeugen am Tag aus. So waren es bei einer intensiven Zählung im Jahr 2000 (so in etwa bestätigt im Jahr 2007) 7200 Fahrzeuge am Tag zwischen Schaippach und Rieneck. Eine 2013 erstellte Verkehrsprognose ging für 2025 von 8200 Fahrzeugen täglich aus.

Schwab teilt abschließend mit, er habe als Berichterstatter für Straßen- und Brückenbau der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag im zuständigen Bauausschuss einen Innovationsfonds angeregt, den das Ministerium auch umgesetzt habe. "In Bayern", so Schwab, "stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung, die als Alternative für Umgehungen eingesetzt werden können. Hier sind Baumaßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion, Lärmreduzierung, sichere Fußgängerüberwege und Beseitigung von Gefahrenstellen möglich." Wenn die Stadt Gemünden das wolle, könnten entsprechende Maßnahmen mit Mitteln aus diesem Innovationsfonds realisiert werden, schreibt der Abgeordnete.

 
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  • Jürgen Neuwirth
    Die Gemündener Mainbrücke hat mehr als 30 Mio gekostet und wird von weniger Fahrzeugen genutzt, als eine Ortsumgehung Scheppich. Vielleicht sollte Bernd Rützel zur CSU. Dann geht es schneller wie in Neustadt und Hafenlohr...
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