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Schaippach
Nach 30 Jahren in der Schublade: Ministerium verkündet überraschendes Aus für die Schaippacher Ortsumgehung
Die lange geplante Umgehungsstraße für Schaippach wird nicht gebaut. Eine Neubewertung stufte das Projekt als unwirtschaftlich ein. Kritiker fordern Transparenz über die Entscheidungsgrundlage.
Als 'nicht wirtschaftlich' hat das Staatliche Bauamt Würzburg die lange geplante Ortsumgehung Schaippach in einer Neubewertung eingestuft – für die Befürworter der Maßnahme ein Affront.
Foto: Stefanie Rielicke (Grafik) | Als "nicht wirtschaftlich" hat das Staatliche Bauamt Würzburg die lange geplante Ortsumgehung Schaippach in einer Neubewertung eingestuft – für die Befürworter der Maßnahme ein Affront.
Simon Hörnig
 |  aktualisiert: 18.11.2024 02:32 Uhr

Die lange geplante Ortsumgehung des Gemündener Stadtteils Schaippach ist nicht wirtschaftlich und wird vom Staatlichen Bauamt Würzburg nicht weiterverfolgt werden. Diesen Entschluss verkündete am Montag auf Anfrage Peter Weywadel, der Leiter "Gebietsreferat Ober-, Mittel- und Unterfranken" in der Abteilung Straßen- und Brückenbau des bayerischen Bau- und Verkehrsministeriums.

Die Entscheidung revidiert den mehr als 30 Jahre alten Plan, die Staatsstraße 2303 aus dem Ort ins Sinntal zu verlegen und parallel zur Eisenbahnlinie verlaufen zu lassen. Über 20 Jahre steht die Umgehung bereits auf der ersten Dringlichkeitsstufe im bayerischen Straßenausbauprogramm. Ausschlaggebend dafür, dass das Projekt nun auf Eis liegt, ist laut Ministerialrat Weywadel eine Neubewertung mit einem "Nutzen-Kosten-Vergleich", der nun negativ ausgefallen sei.

So sollte die geplante Schaippacher Ortsumgehung eigentlich aussehen. Zu einer Umsetzung wird es nun nicht kommen.
Foto: Jutta Glöckner (Grafik) | So sollte die geplante Schaippacher Ortsumgehung eigentlich aussehen. Zu einer Umsetzung wird es nun nicht kommen.

Befürworter des Projekts wollen Entscheidung nicht akzeptieren

Eine Feststellung, mit der sich die Befürworter des Bauprojekts nicht zufriedengeben wollen. "Wir sind richtig geladen", äußert der Gemündener Stadtrat Erhard Wiltschko seinen Unmut über das Aus für das Projekt, das erstmals im Juli 1994 im Stadtrat vorgestellt worden sei. "Nach 30 Jahren und vier Monaten, die uns die Politik hingehalten hat, heißt es jetzt plötzlich: Schluss. Das können und werden wir so nicht akzeptieren."

Vonseiten des Ministeriums wünscht er sich konkrete Auskunft darüber, welche Zahlen und Fakten zu der aktuellen Entscheidung geführt haben. Dem schließt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel an. In einer Pressemitteilung erklärt er, das Staatliche Bauamt um schriftliche Aufklärung gebeten zu haben, wie die Neubewertung zustande gekommen sei.

Vertreter des Staatlichen Bauamts spricht am Montag in der Stadtratssitzung

Bereits am kommenden Montag werden die beiden Gemündener Stadträte Gelegenheit haben, einen Vertreter des Staatlichen Bauamts persönlich zu der Angelegenheit zu befragen. Der Gesprächstermin im Rahmen der Stadtratssitzung am 18. November war bereits vor der Ankündigung über das Aus der Umgehung angesetzt worden.

Ministerpräsident Markus Söder, der auf seinem Weg zur Eröffnung der Mittelsinner Christbaumsaisoneröffn Schaippach am Freitag passieren wird, hatte eine Gesprächseinladung Wiltschkos indes ausgeschlagen.

 
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