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Lohr
Trotz überfüllter Schulbusse und fehlender Verbindungen: ÖPNV kostet den Landkreis Main-Spessart 17,2 Millionen Euro
Der Landkreis muss dem öffentlichen Nahverkehr 2024 voraussichtlich 5,8 Millionen Euro zuschießen. Was im Ausschuss für Kreisentwicklung noch besprochen wurde.
Busbahnhof Marktheidenfeld (Archivbild).
Foto: Silvia Gralla | Busbahnhof Marktheidenfeld (Archivbild).
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:18 Uhr

Im kommenden Jahr werden 27 Buslinien durch den Landkreis Main-Spessart gefördert, sagte Nahverkehrsbeauftragte Monika Mützel in der Sitzung des Kreistagsausschusses für Landkreisentwicklung am Dienstag in der Lohrer Stadthalle.

Im kommenden Jahr rechnet Mützel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Gesamtkosten von rund 17,2 Millionen Euro, Einnahmen von 9,75 Millionen Euro und einer Förderung durch den Freistaat von 1,6 Millionen Euro. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig, dass die Lücke von 5,8 Millionen Euro aus Haushaltsmitteln des Landkreises finanziert werden soll.

Kreisräte mahnten überfüllte Schulbusse an

Esselbachs Bürgermeister Richard Roos mahnte an, den südlichen Landkreis nicht zu vergessen. Bis heute seien dort die Zubringerfunktionen nicht ausgebaut worden und die Schulbusse platzten aus allen Nähten. Auch dürfe die Einrichtung einer Linie nach Aschaffenburg nicht vergessen werden, ergänzte Richard Oswald. Ebenfalls einstimmig empfahl das Gremium dem Kreistag eine Laufzeitverlängerung für das Deutschlandticket, allerdings unter dem Vorbehalt einer vollständigen Finanzierung durch Bundes- und Landesmittel.

Über die Aktivitäten im Starthouse Spessart berichtete Karina Koberstein. Nach den Worten der Projekt- und Marketingmanagerin hat das in Lohr angesiedelte digitale Gründerzentrum aktuell vier Co-Working-Plätzen und vier Startup-Offices (fest gemietete Büros). In diesem Jahr wurde das Starthouse von den 27 Netzwerkpartnern mit insgesamt 117.000 Euro unterstützt. Neu habe man im Starthouse ein Podcaststudio eingerichtet, das sogenannte Digital-Hub. Künftig wolle man verstärkt auf die Schulen zugehen.

Aufbau des Technologietransferzentrums geht schrittweise voran

Über Themen der Landkreisentwicklung referierte Sebastian Kühl, Leiter Regionalentwicklung. Beim geplanten Technologietransferzentrum Main-Spessart, das in der FOS/BOS Marktheidenfeld angesiedelt werden soll, hangele man sich schrittweise am Aufbau weiter. Für die Besetzung der Stiftungsprofessur fehle nur noch die Unterschrift.

Zur Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Biosphärenreservat Spessart am Donnerstag in der Lohrer Stadthalle haben sich laut Kühl bislang 200 Teilnehmer angemeldet, dazu 70 weitere für eine Livestream-Zuschaltung.

Bei der kommunalen Wärmeplanung sollen Kühl zufolge neben den Kommunen auch die Energieversorgungsunternehmen eingebunden werden. Das werde eine "Mammutaufgabe", prophezeite Kreisrat Harald Schneider.

Radverkehrskonzept soll bekannter gemacht werden

Für den Bereich Regionalmanagement berichteten Tatjana Reeg und Saskia Nicolai über verschiedene Projekte, die besser bekannt gemacht werden sollen, etwa technische Hilfsmittel im Alter durch Ausstellungen, Schulungen und Exkursionen. Beim Thema Jugend und Ausbildung werden regionale Betriebe vorgestellt, beispielsweise durch eine Jobreporterin , die innerhalb von vier Wochen neun Berufe getestet habe.

Auf ihrer Agenda stehen auch das Radverkehrskonzept, die Siedlungspolitik mit Angeboten zum Thema "nachhaltiges Bauen" und Beratungen zur Regenwassernutzung vor dem Hintergrund des Klimawandels.

 
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