Der Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln besteht mehr denn je – auch auf dem Land. Das hat nicht nur das drei Monate gültige 9-Euro-Ticket gezeigt. Immer mehr ältere Menschen fahren kein Auto mehr, und das Bewusstsein für umweltverträgliches Verhalten im Alltag wächst. Auch angesichts gestiegener Spritpreise erscheint eine günstigere Alternative zum Auto reizvoll.
Als Praktikant in der Redaktion Main-Spessart nutze ich momentan selbst regelmäßig den ÖPNV in der Region. Am frühen Vormittag sitze ich täglich im Bus von Lohr nach Marktheidenfeld, abends geht es dann wieder zurück – oft nur mit ein paar anderen Fahrgästen, stellenweise sogar alleine mit dem Fahrer. Die Linie von Marktheidenfeld nach Würzburg ist da deutlich beliebter: stadteinwärts waren die Busse nach Würzburg, besonders in den Anfangszeiten des 9-Euro-Tickets, regelmäßig überfüllt.
Eine Kompromiss aus Auto und Bus
Volle Busse also in der Stadt und leere im ländlichen Raum. Wie könnte ein Kompromiss aussehen zwischen akzeptablen Fahrzeiten und guter Erreichbarkeit – der zugleich das Busfahren auf dem Land attraktiver macht?
Eine Möglichkeit wären Busse, die schneller die nächstgrößere Stadt anfahren und dabei die kleineren Dörfer nicht bedienen. Dazu bräuchte es aber zusätzliche Linien, sonst kommen natürlich all jene Menschen, die aus den umliegenden Dörfern kommen und gar nicht mobil sind, erst gar nicht aus ihrer Ortschaft. In Ergänzung zu den neuen Schnellbussen böten sich mehr Park-and-Ride-Angebote in den "ländlichen Zentren" an. Im Landkreis Main-Spessart wären das Karlstadt, Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld. Man fährt also mit dem Auto oder Fahrrad in die nächstgrößere Ortschaft und stellt sein Fahrzeug dort ab. Der ÖPNV-Fahrschein könnte gleichzeitig als Parkticket gelten. So würde man mit Bus oder Bahn umso schneller und ohne große Zwischenhalte ans Ziel kommen.
Zum Glück ist Koebau nicht mehr dort.