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Lohr
Teurer Strafzettel auf Supermarkt-Parkplatz: Nun macht CSU-Politiker Sinner aus Lohr seinem Ärger auf Twitter Luft
Einst mächtig, jetzt mächtig sauer: Der frühere Politiker schimpft über einen Discounter, auf dessen Parkplatz er sein Auto abgestellt hatte. Was ist passiert?
Eberhard Sinner grollt über Strafzettel auf dem Parkplatz beim Supermarkt. Auf Twitter fand der Fall große Resonanz.
Foto: Björn Friedrich | Eberhard Sinner grollt über Strafzettel auf dem Parkplatz beim Supermarkt. Auf Twitter fand der Fall große Resonanz.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:52 Uhr

Dem einstigen Chef der bayerischen Staatskanzlei, Eberhard Sinner, ging es kürzlich wie dem sprichwörtlich "kleinen Mann". Dem CSU-Mann aus Lohr (Lkr. Main-Spessart) flatterte drei Wochen, nachdem er bei einem Supermarkt bei Augsburg eingekauft hatte, ein Strafzettel ins Haus: Eine Firma aus Rostock forderte 30 Euro von ihm. Der zürnende Sinner machte seiner Empörung öffentlich über Twitter Luft und löste eine hitzige Diskussion auf dem Kurznachrichtendienst aus.

Ein "Muster" an Kundenfreundlichkeit

"Bei Netto geparkt, Parkzeit überschritten", schrieb der Politik-Pensionär, der unter dem Namen "bavarianrebel" auf Twitter unterwegs ist. "Das Schreiben ist ein 'Muster' an Kundenfreundlichkeit", meinte der 78-Jährige gallig.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Der Tweed stößt seit Tagen auf mehr Resonanz als manches andere Thema, für das sich der CSU-Politiker aus Lohr einsetzt. "Bei Rewe in Starnberg geparkt genau das gleiche", springt ihm eine Nutzerin bei. "Kenne ich leider von meiner Norma", kommentiert ein anderer.

Zu fein für den ÖPNV?

Doch nicht alle zeigen Verständnis: "Ich dachte, die #csu versteht was von Wirtschaft?", spottet einer. "Netto stellt wie andere Unternehmen Parkplätze für KUNDEN bereit, nicht für Leute, die für 2 Euro was einkaufen, um dann den Parkplatz zu blockieren, weil sie sich woanders Gebühren sparen wollen und zu fein für den ÖPNV sind." In einenm weiteren Tweet an Sinner heißt es: "Es stehen überall schilder wegen der parkzeit, wenn sie nicht lesen können ist nicht netto schuld".

Sinner selbst hält dagegen: "Wenn man mehrere Dinge zu erledigen hat, fährt man normal nicht immer auf neuen Parkplatz." Und: "Am Hauptbahnhof Würzburg kostet 24h Parken 18 €. Dort werde ich wieder parken! bei #Netto nicht!" 

"Es stehen überall Schilder"

Ihm sei bewusst, dass er ein "Reizthema" angestoßen habe, erklärt Sinner auf Anfrage der Redaktion. Aber die Übertragung der Überwachung an bundesweit agierende Firmen, die dann Parkflächen sogar mit Kameras überwachen und hohe Gebühren verlangen, sei doch fragwürdig. Dazu seien die Parkzeiten teilweise knapp bemessen, gerade für Ältere oder Behinderte, die für den Einkauf länger bräuchten.

Er habe Verständnis dafür, dass die Supermärkte ihre Kundenparkplätze nicht von Dauerparkern blockiert wissen wollen, sagt Sinner. Aber Netto sei auf seine Kritik gar nicht eingegangen, sondern habe mit juristischen Argumenten auf der Forderung bestanden.

Was ADAC und Verbraucherschützer raten

Der Ärger über diese Art privater Parkraumüberwachung ist bei Autofahrerinnen und Autofahrern schon länger groß. Seit Jahren kommt es deswegen auch in der Region zu Streit. Teilweise würden bis zu 60 Euro verlangt, teilt der ADAC mit. "Aber nicht jedes Knöllchen auf dem Supermarkt-Parkplatz ist zulässig", ergänzen die Verbraucherzentralen. Sie geben Tipps, "unter welchen Bedingungen Sie sich gegen private Strafzettel wehren können".

Was laut Verbraucherzentrale in der Regel nicht ausreicht, sind Hinweisschilder mit besonders kleiner Schrift bei der Einfahrt, versteckte Schilder am Rand, Hinweise zum Parken erst im Supermarkt oder besonders lange und komplizierte Klauseln.

Auch Parkkrallen und Abschleppen erlaubt

Wenn es auf den Hinweisschildern ausdrücklich angekündigt wird, seien allerdings sogar Parkkrallen und Abschleppen erlaubt. Die Verbraucherschützer warnen: "Die Abschleppkosten kann man Ihnen in Rechnung stellen."

Allerdings ersetzt ein Strafzettel hinterm Scheibenwischer keinen Briefkasten: Ein Knöllchen auf dem Supermarkt-Parkplatz kann der Wind davonwehen. Kommt dann die Forderung per Brief nach Hause, "darf man Ihnen nicht direkt Inkasso- oder Mahngebühren in Rechnung stellen". Wer sich wehren wolle, soll die Hinweistafeln, die auf Parkregeln aufmerksam machen, als Beweis für mangelnde Aufklärung fotografieren.

 
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  • A. M.
    ÖPNV, dasss ich nicht lache......lieber mal darüber aufregen wie toll die Verbindungen in den Spessart sind......das wäre wenigstens mal Engergie die berechtigt verschwendet werden würde.
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  • R. K.
    Herr Sinner ,wie wäre es ,dass sie mal einen Augenarzt auf suchen.Vielleicht ,wäre dann das Problem schon behoben.() zb mit einer Brille oder Linsen )und schon könnten Sie Schilder lesen.Aber , beim Arztbesuch bitte die Parkgebühren lesen und bezahlen.
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  • R. S.
    Wenn hier in der Zeitung jeder Strafzettel so aufgebauscht und kommentiert wird, brauchen die Leser 5 Stunden zum Lesen der Empörungen einzelner Verkehrsteilnehmer. Was soll den der Quatsch! Jeden Tag fühlen sich Autofahrer abgezockt und zahlen entweder schnaubend oder behängen sich eben mit den Verfolgungsorganen.
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    @Do: Warum haben Sie es gelesen???
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  • M. F.
    Wieder so ein Politiker der denkt, dass er denkt!!!
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  • E. R.
    Die Arroganz alter weißer Herren mit ihrem Sprachrohr aus der Seniorenliga der CSU.
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  • P. v.
    Der grüne Scheinheilig parkt auch in WÜ kostenlos und fährt sinnlos durch WÜ!
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  • S. B.
    Die CSU und ihr Fetisch, überall kostenlos parken zu können. Das wird ein CSUler scheinbar auch im Alter nicht los.

    Einfach aus der Zeit gefallen. Aber kommt bei den ewig gestrigen sicher gut an.
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  • M. G.
    2/2

    ging dann aber auch nicht mehr anders. Die Rechnung hat aber die Firma tragen müssen. Und wir MA´s müssen auf dem Nachhauseweg jetzt auch noch einen Umweg in Kauf nehmen, weils nicht anders umsetzbar war.
    Da sage ich auch Danke...
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  • M. G.
    Werter Herr Sinner,
    hier können Sie über 50 Kommentare lesen, die größtenteils FÜR diese Praktiken sprechen.
    Damit ist Ihr Schuss offensichtlich nach hinten losgegangen. Und das zu Recht.
    Autofahrer*außen und innen zwinkern werden immer dreißter, rücksichtsloser und egoistischer und alles wird selbst bei gutem innerstädtischem ÖPNV möglichst mit dem Auto erledigt. Mancher*in würde gar in die Läden etc. fahren, würde das gehen.
    Da war es nur die logische Folge, dass diese Parkflächen irgendwann überwacht und bewirtschaftet werden.
    Wer das nicht einsehen will, beweist ja von mir genanntes Verhalten. Dann gehört es nicht anders. Fertig.
    Fassen Sie sich also an die eigene Nase und nicht an die der Betreiber.
    Ich kenne es von der eigenen Firma mit großem Parkplatz. Leider aber scheinbar nicht groß genug für die eingenen Mitarbeiter, weil nämlich auch gerne dort geparkt wurde um dann ums Eck die Staba zu nehmen.
    Jetzt ist eine Schranke etc. installiert. Hat auch nicht wenig gekostet.
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  • G. W.
    Hat der Herr Sinner jetzt am eigenen Leibe erlebt, wie die Bürgenden in diesem Land tagtäglich von irgendwelchen Raubritter*innen abgezockt werden?

    Na herzlichen Glückwunsch zum Eintritt in die Realität!
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  • A. M.
    Ich habe an manchen Standorten durchaus Verständnis für die Gewerbetreibenden. Zum Beispiel in der Zellerau beim Aldi und auch vor der Norma in der Zeller Straße. Dort wurde gerne geparkt, um dann den ganzen Tag auf dem Bürgerbräugelände und in der unmittelbaren Umgebung zu arbeiten bzw. einen günstig (in zweifacher Hinsicht) gelegenen Parkplatz für den ausgedehnten Stadttag zu ergattern. Dieses egoistische Verhalten hat sich nachhaltig erledigt. Gut so! Über die Höhe der Sanktionen lässt sich sicher streiten.
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  • N. B.
    Auch in Karlstadt, in der Gemündenerstr. , beim Lidl, Tedi usw. darf nur mit Parkscheibe 1,5 Stunden geparkt werden. Ansonsten 30€ Strafzettel.
    Ich finde es richtig, den die meisten parken dort umsonst und gehen gegenüber ins.....
    Ärztehaus. Nebenan hat die Stadt ein teures Parkhaus gebaut, wo das parken Geld kostet. Ich habe dort noch nie ein Auto parken sehen. Sogar einen Parkwächter hat die Stadt eingestellt,pchtr wissen für was. Alles parkt doch beim Lidl umsonst.
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  • R. M.
    Solange das Bezahlsystem nicht umgestellt wird, wird es auch weiterhin leer stehen. Wenn ich zu einem Arzt gehe, muss ich im voraus bezahlen. Da ich aber nie weiß wie lange ich brauche, bezahle ich evtl. eine Stunde umsonst. Man sollte wie in anderen Parkhäusern und Parkplätzen auf eine nachträgliche Bezahlung umstellen. Das wäre auch fairer und würde das Parkhaus besser auslasten.
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  • h. k.
    Bei manchem Kommentar bin ich doch sehr dankbar, dass Dummheit nicht ansteckend ist.
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  • H. E.
    Wenn das die Bärbock, Scholz oder Knoblauch geschrieben hätte, dann wäre der Aufschrei riesengroß!
    Somit gehen so die meisten Kommentare voll am Thema vorbei!
    Es ist schlicht ein Witz, dass man in Einkaufszentren (Ansammlung mehrerer Geschäfte - Beispiele gibt es auch in WÜ, SW. Werneck Gewerbegebiet) Derart unter Druck gesetzt wird, obwohl die Parkplätze, die die Märkte vorhalten müssen, niemals alle belegt sind! Das Ziel ist nicht eine Parkraumbewirtschaftung sicherzustellen sondern auf die Fehler der Käufer zu warten um sie dann schlicht abzuzocken! In Werneck, Gewerbegebiet beim Lidl kaufe ich nicht mehr ein -auch aus Prinzip! Ich kann von da aus zum Müller laufen, zum Aldi oder beim Bäcker einen Kaffee trinken! Stattdessen muss man nach einer dreiviertel Stunden wegfahren!
    Und das ist kein Thema, welcher Partei der Geschädigte angehört, kein Thema des Einkommens oder Alters! sonder eine Frage des Umgangs mit den Menschen!
    Hier müssten die Kommunen dringend eingreifen!
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    Es lebe die Verschwörungstheorie!! Soso, die Kommune muss also eingreifen - und was geht die kommune das an? Richtig, gar nichts....
    Wie irre das ist, was Herr Sinner da verkündet, wird klar, wenn man sich einfach mal vor Augen hält: was würde er wohl sagen, wenn er dabei ertappt wird, wie er nur einen Teil seines Einkaufs bezahlt, den anderen unauffällig in den tiefen Manteltaschen an der Kasse vorbei rauszuschmuggeln versucht, dabei erwischt und als Ladendieb behandelt wird? Oder wenn er sich ein Bahnticket nach Schweinfurt kauft, aber bis Bamberg fährt und kurz vor dem Aussteigen kontrolliert und als Schwarzfahrer behandelt wird? Wenn ich im Schwimmbad die Saunazeit überziehe muss ich beim Rausgehen nachzahlen. Da mache ich auch keine abartige "Pressemitteilung" draus und blase die in alle Winde.....
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  • H. E.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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    @Micro: Kommunen eingreifen? Wie denn? Lesen Sie was auf den Schildern steht, halten Sie sich daran und gut ist! Klar ist das Abzocke - man muss halt darauf achten ..Es handelt sich um Privatgrund - was wollen Sie da von der Kommune?
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  • H. E.
    Ganz einfach: wer verkauft das Grundstück? Für welchen Zweck? Und wer macht die Bauleitplanung?
    Ganz einfach geht das!
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