Es sei ein großer Tag für Marktheidenfeld und Main-Spessart, verkündete Markus Blume am Montag beim Ortstermin in der FOSBOS Marktheidenfeld. Der Wissenschaftsminister (CSU) war gekommen, um die Einrichtung eines Technologietransferzentrums (TTZ) offiziell zu machen. Landkreis, Staatsregierung, die Technische Hochschule Würzburg Schweinfurt und alle beteiligten Unternehmen aus der Region setzten ihre Unterschrift unter einen Vertrag zur Förderung einer Stiftungsprofessur. Mit einer Anschubförderung von acht Millionen Euro beteiligt sich der Freistaat an dem Projekt.
Blume hatte bereits einen Termin-Marathon in MSP hinter sich, mit Besuchen auf der Scherenburg und der Burg Rothenfels. "Dieser Tag war die perfekte Kombination aus Hightech und Heimat", sagte er im Hinblick auf das TTZ. Marktheidenfeld sei als Standort für das Zentrum prädestiniert als schon immer leistungsstarker und innovativer Ort. Dabei spielte er darauf an, dass im Franck-Haus Überlieferungen zufolge die Sektherstellung in Deutschland erfunden worden sein soll.
Additive Produktion wird nur im TTZ Marktheidenfeld erforscht
Viel Lob hatte Blume für Landrätin Sabine Sitter und den Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab (beide CSU). Die beiden hätten an wichtigen Stellen Entscheidungsträger "ins Sandwich genommen, weil das Ding hierher muss", so Blume. Sitter sei es gelungen, Unternehmen aus der ganzen Region zusammenzuspannen, um die Stiftungsprofessur zu ermöglichen.
Das TTZ in Marktheidenfeld soll sich mit nachhaltiger additiver Produktion befassen, also der Frage, wie 3D-Druck nachhaltig eingesetzt werden kann. Blume machte deutlich, dass dieses Thema in Bayern sonst nicht bearbeitet wird. Prof. Dr. Robert Grebner, Präsident der TH Würzburg-Schweinfurt ergänzte in seiner Ansprache, das Marktheidenfelder TTZ werde das Teuerste in Unterfranken sein, weil die Maschinen und die notwendige Lüftungsanlage sehr aufwändig seien.
Räume des TTZ schon bezugsfertig
In Richtung von Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm sagte Grebner augenzwinkernd, seines Wissens könne sich eine Stadt ab 100 Studenten den Zusatz "Hochschulstandort" auf das Ortsschild schreiben. Stamm sagte jedoch, es sei unwichtig, was auf dem Ortsschild steht, wichtig sei, dass etwas passiere in der Region. Alle Führungskräfte der beteiligten Unternehmen wüssten sicher, dass es nicht leicht sei, Fachkräfte zum Bleiben zu bewegen. Auch die Landrätin stellte heraus, die wichtigsten Ziele des TTZ seien, Innovation und Fachkräfte im Landkreis zu fördern. Thorsten Schwab freut sich, dass Geld vom Freistaat nun in Unterfranken auch in die Fläche geht, und nicht nur in die Zentren wie Würzburg und Aschaffenburg.
An der FOSBOS konnte der Wissenschaftsminister dann auch schon die Räume besichtigen, die für das TTZ vorgesehen sind. Sie liegen im Flügel des Schulgebäudes, in dem auch die Marktheidenfelder Tafel und das Intakt-Kaufhaus untergebracht sind. Drei Räume sind hier schon leer und warten darauf, mit 3D-Druckern gefüllt zu werden. Sie wurden früher von den gewerblichen Azubis der Berufsschule genutzt – die grünen Schultafeln hängen noch an den Wänden.
Wer das Zentrum wissenschaftlich leiten wird, steht noch nicht endgültig fest. Für die Unternehmen sind aber jetzt schon Prof. Dr. Alexander Versch und Prof. Dr. Andreas Schiffler von der Fakultät für Maschinenbau ansprechbar.
Das Geld hätte man auch für den Schulbau hernehmen können,da wäre das Geld besser angelegt.