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Gemünden
Scherenburgfestspiele Gemünden: Minister Markus Blume macht keine Versprechungen für Förderung des Festspielhauses
Versichern konnte Markus Blume die Förderung des Gemündener Festspielhauses den Verantwortlichen nicht. Entscheiden wird der Landtag erst im kommenden Jahr.
Minister Markus Blume (2.v.r.) und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (r.) besuchten die Scherenburg in Gemünden. Bianca Ditterich (l.), Maria Hoßmann (2.v.l.) und Hans Michelbach stellten den Entwurf für das neue Festspielhaus vor.
Foto: Felix Hüsch | Minister Markus Blume (2.v.r.) und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (r.) besuchten die Scherenburg in Gemünden.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:24 Uhr

Bereits im September 2022 entschied der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, das geplante Festspielhaus auf der Scherenburg in Gemünden mit 375 000 Euro zu fördern. Außerdem stehen für den Neubau, der direkt neben der Bühne Platz finden soll, 70.000 Euro an kommunalen Fördergeldern sowie 100.000 Euro Eigenkapital zur Verfügung. Als weitere Finanzspritze erhofft man sich aktuell noch 200.000 Euro vom Bayerischen Kulturfonds. Um dieses Anliegen zu besprechen, nahm Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, den Aufstieg zur Scherenburg am Montag auf sich – an seiner Seite Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab.

Hans Michelbach, Vorsitzender der Scherenburgfestspiele, und Geschäftsführerin Bianca Ditterich erhofften sich eine Zusage für die sechsstellige Zuwendungsumme des Landes Bayern. Blume allerdings konnte nicht für finanzielle Planungssicherheit bei den Verantwortlichen sorgen. Der Minister machte deutlich, die Festspiele über Gemünden persönlich als "unterstützenswertes Projekt" anzusehen. Trotzdem gab er keine Versprechungen ab, sondern gab den Staffelstab der Entscheidungsgewalt stattdessen an Schwab weiter. "Der finale Beschluss kann erst im April 2024 im Landtag gefasst werden", so Blume. Tatsächlich liegt bei Kulturfonds-Angelegenheiten die Kompetenz zur Förderzusage bei Antragssummen über 25.000 Euro beim Landtag. Auch Schwab machte klar, guter Dinge zu sein, die Förderung dann dingfest zu machen. Unterm Strich bedeutet das: Die politische Wertschätzung der Festspiele besteht, die Förderung scheint in Aussicht gestellt. Eine verlässliche Zusage gibt es aktuell allerdings nicht.

Veranstalter erhofften sich eindeutige Planungssicherheit

"Es sieht gut aus, aber ein Versprechen wäre uns natürlich lieber gewesen", sagt Bianca Ditterich. Die Aussage des Ministers habe zur Folge, dass auch während der Festspielsaison 2024 die aktuelle Containerlösung neben der Bühne und Sitztribüne die einzige Alternative sein wird. "Wenn wir im April erst Bescheid wissen, wird der Bau des neuen Festspielhauses natürlich nicht zur Festspielsaison in den Sommermonaten fertiggestellt sein."

Auch Hans Michelbach wirkte etwas enttäuscht über die weiterhin bestehende Ungewissheit. Er betonte die Wichtigkeit einer gewissen Rechtssicherheit und im Zusammenhang damit die Bedeutung von Förderbescheiden. "Entscheidend ist für uns, dass Projekte nicht zu lange zwischenfinanziert werden müssen", erklärte Michelbach. Blume wies darauf hin, dass bei sehr hoher Dringlichkeit unter Umständen über einen vorgezogenen Maßnahmenbeginn nachgedacht werden könne.

Grundrissplanung: Neubau mit Multifunktionsraum, Büros und sanitären Anlagen

Die geplante Umsetzung des Festspielhauses erklärte Radu Marginean vom Architekturbüro Kraus dem Minister. Gemäß Auflagen des Landratsamtes werde man mit dem Neubau versuchen, den Charakter der Burg und auch den Sandstein zu übernehmen. Um zusätzliche technische Auflagen zu erfüllen, soll dabei ein rot gefärbter Sichtbeton verwendet werden. Innen sollen auf zwei Stockwerken verschiedene Räumlichkeiten Platz finden, darunter barrierefreie Toiletten und sanitäre Anlagen, Büros für Intendanten und ein Multifunktionsraum mit Galerie. Michelbach hofft auf eine baldige Umsetzung des Baus, um dem kulturellen Stellenwert der Scherenburgfestspiele auch durch angemessene Aufenthaltsräume für die Bühnenleute gerecht zu werden.

 
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