Seit mehreren Monaten ist das Team der Karlstadter Tafel auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten – bisher vergeblich. Dem Verein wurde der Mietvertrag gekündigt. Wenn er in naher Zukunft keine neue Bleibe für den Tafelladen findet, muss dieser geschlossen werden.
Im Jahr 2010 ist die Karlstadter Tafel in die frühere Schlosserei in der Bodelschwinghstraße 7 gezogen. "Im vergangenen Jahr ist die Hauseigentümerin verstorben, der Erbe hat das Haus verkauft", berichtet Ilse Krämer, die stellvertretende Vereinsvorsitzende. Neuer Eigentümer ist das Bauunternehmen Konrad aus Himmelstadt, das auf dem Grundstück ein Mehrfamilienhaus errichten will, bestätigt Anja Konrad auf Anfrage.
Kündigung des Tafelladens durch den neuen Eigentümer
Die Kündigung habe der Tafelladen im Frühjahr erhalten. Bis Ende des Jahres sei nun Zeit, auszuziehen, so Krämer. Wenn es nach dem Team des Tafelladens geht, soll der Umzug sobald wie möglich, auf jeden Fall vor dem Winter, stattfinden.
"Wir haben schon einige Menschen angesprochen, von denen wir wissen, dass sie Flächen vermieten", sagt sie. Auch der Bürgermeister sei involviert; bisher hätten sie jedoch noch keine neue Bleibe gefunden. Auch Anja Konrad versprach, dass das Unternehmen "weiterhin Augen und Ohren offen hält, um die Tafel bei der Suche nach neuen Räumen zu unterstützen."
Keine neuen Räume für den Tafelladen in Aussicht
Zwei mögliche neue Domizile für den Tafelladen haben sich die Vereinsvorsitzenden bereits angesehen. Doch immer erhielten sie eine Absage von den Vermietern. Andere in Frage kommende Objekte seien schon vergeben gewesen oder sollen nur ein bis zwei Jahre vermietet werden, erfuhr Krämer im Gespräch mit Eigentümern.
Schon als die Tafel 2010 umziehen musste, bekam sie oft zu hören: "Wir unterstützen die Tafel gerne, aber vermieten wollen wir nicht an sie." Das versteht Krämer nicht. Dort sei – anders als in anderen Geschäften – nur an ein, maximal an zwei Tagen pro Woche Betrieb.
"Wir suchen langfristig ein 150 bis 200 Quadratmeter großes Objekt im Stadtgebiet von Karlstadt", sagt Krämer. Wenn sich nichts anderes findet, dürfe es auch in Mühlbach sein, aber nicht in den anderen Stadtteilen oder umliegenden Gemeinden. Denn der Tafelladen muss einfach erreichbar sein. Die Bedürftigen, die dort Lebensmittel abholen, würden häufig zu Fuß kommen.
Ein Dutzend neuer Ehrenamtlicher für den Tafelladen
Zudem sollte ein neuer Tafelladen möglichst barrierefrei sein und eine Zufahrt zum Be- und Entladen des Tafelbusses haben.
Noch im Mai hat die Tafel in Karlstadt ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Ilse Krämer freut sich, dass sich mittlerweile ein Dutzend Freiwillige gemeldet hätten, die derzeit eingelernt werden. Es wäre schade, wenn jetzt zwar genügend Helferinnen und Helfer zur Verfügung stünden, die Tafel aufgrund von fehlenden Räumlichkeiten jedoch schließen müsste.
Mietangebote an die Vereinsvorsitzenden Alida Mungenast, Tel.: (09353) 976780, und Ilse Krämer, Tel.: (0151) 56324020, oder per E-Mail: info@tafel-karlstadt.de
Ideal wäre der Stockleb. Der gehört eh der Stadt, liegt zentral und barrierefrei ist er auch.
Und daß die Mehrheit zu Fuß kommt, stimmt auch nicht.