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Main-Spessart
Streik am Montag: So massiv werden Schülerinnen und Schüler aus Main-Spessart betroffen sein
Bei Schulbussen und Zügen kann es zu starken Einschränkungen kommen. In welchen Regionen es Ausfälle gibt und wie sich Schulen darauf vorbereiten.
Fahren die Schulbusse am Montag? Die Gewerkschaften haben für den öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit Streiks angekündigt. Nach Angaben des Landratsamts sind Strecken, die von privaten Busunternehmen in Main-Spessart gefahren werden, etwa die von Marktheidenfeld nach Lohr, nicht betroffen. (Archivbild)
Foto: Patty Varasano | Fahren die Schulbusse am Montag? Die Gewerkschaften haben für den öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit Streiks angekündigt.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:23 Uhr

Die für Montag angekündigten Verkehrsstreiks im öffentlichen Nahverkehr treffen wohl auch Schülerinnen und Schüler aus Main-Spessart. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG haben bekannt gegeben, dass unter anderem Schulbusse und Züge zum Teil nicht fahren werden. Ausfälle wird es wohl vor allem im Raum Gemünden und Karlstadt geben.

"Es ist gut, dass es es vorab eine Warnung gab", sagte Ingo Schneider, Leiter des Friedrich-List-Gymnasiums (FLG) in Gemünden, auf Anfrage. Die Schule habe bereits am Donnerstag die Eltern über mögliche Einschränkungen informiert.

Eltern sollen sich nicht allein gelassen fühlen

Er hoffte, dass sich die Eltern mit dem Problem, wie ihre Kinder zur Schule und wieder nach Hause kommen, nicht allein gelassen fühlen. Er wisse, vor welchen Herausforderungen sie stehen, so Schneider, der als Vater von fünf Kindern selbst betroffen ist. Er schlug vor, dass sich Familien gegenseitig helfen. Zum Beispiel, indem sie Fahrgemeinschaften bilden.

Laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart fährt unter anderem die Linie 640 zwischen Gemünden und Karlstadt am Montag nicht, weil die Busführer zu Verkehrsstreiks aufgerufen sind. (Archivbild)
Foto: Johannes Kiefer | Laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Main-Spessart fährt unter anderem die Linie 640 zwischen Gemünden und Karlstadt am Montag nicht, weil die Busführer zu Verkehrsstreiks aufgerufen sind. (Archivbild)

Die Lehrkräfte kämen am Streiktag wie gewohnt zum Unterrichten ans FLG, sagte er. "Wer kommt, wird beschult." Kinder, die es nicht zur Schule schaffen, könnten von zu Hause aus am Hybrid-Unterricht teilnehmen. Schneider: "Aufgrund der Pandemie sind wir digital sehr gut ausgerüstet. Der beste Unterricht findet jedoch vor Ort statt." 

An der Theodosius-Florentini-Schule in Gemünden wird am Streiktag ausschließlich Präsenzunterricht stattfinden. Carsten Klafke, Schulleiter des privaten Gymnasiums und der Realschule, hat die Eltern am Freitagmittag darüber informiert, dass am Montag die angesagten Schulaufgaben verschoben wurden und keine kurzfristigen Abfragen stattfinden. "So haben die Schüler, die nicht kommen können, keinen Nachteil." Sie werden mit Unterrichtsmaterial versorgt, um nichts zu verpassen.

Streik wird vor allem Gemünden und Karlstadt betreffen

Stephan Berz, stellvertretender Schulleiter an der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in Marktheidenfeld, sagte: "Nach unserem Kenntnisstand betrifft uns der Streik nicht." Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler sei volljährig und würde mit dem eigenen Auto kommen. Zudem gehe man davon aus, dass der Raum Marktheidenfeld von den Streiks der Busfahrer nicht betroffen sein wird. Das gelte auch für Arnstein, sagte Elisabeth Stumpf, Leiterin der dortigen Michael-Ignaz-Schmidt-Realschule.

Man rechne damit, dass es vor allem im Raum Gemünden und Karlstadt Ausfälle bei Buslinien geben werde, bestätigte Frauke Beck von der Pressestelle des Landratsamts Main-Spessart. Dort sei die Busgesellschaft Omnibusverkehr Franken (DB OVF) tätig. Ob und welche Fahrten vereinzelt von Subunternehmen gefahren werden, könne aufgrund des kurzfristig angekündigten Streiks nicht mitgeteilt werden, heißt es in einer ergänzenden Pressemitteilung.

Die anderen Buslinien des Landkreises werden ohne weitere Einschränkungen regulär befahren. Dort seien zum Großteil private Busunternehmen im Einsatz, die nicht bestreikt werden.

Eltern sollen vom Schlimmsten ausgehen

An Informationen mangelte es nach Ansicht von Alexander Lutz, Realschuldirektor der Georg-Ludwig-Rexroth-Schule in Lohr. "Ich versuche herauszufinden, ob wir betroffen sind. Doch das lässt sich nicht nachvollziehen", sagte er. Es sei nicht klar, welche Linien bestreikt werden. Er habe am Donnerstag in einem Schreiben an die Eltern geraten, vom Schlimmsten auszugehen und die Kinder besser selbst zur Schule zu fahren und abzuholen.

Auch Direktor Thorsten Stöhr von der Johann-Rudolph-Glauber-Realschule in Karlstadt riet Eltern, Fahrgemeinschaften zu bilden. Er erwartet, dass nur ein kleiner Anteil seiner Schülerinnen und Schüler betroffen sein wird – und dass es ein paar Krankmeldungen mehr als üblich geben werde.

Auf diesen Strecken kann es Ausfälle geben

Die für Montag angekündigten Streiks finden bundesweit statt. In Main-Spessart kann der Zugverkehr der Deutschen Bahn teilweise oder ganz betroffen sein.
Auf allen Linien, inklusive der Schulbusse, die von der Busgesellschaft OVF gefahren werden, kann es zu massiven Ausfällen kommen. Im Landkreis Main-Spessart wären hiervon insbesondere die folgenden Linien betroffen: 640 (Gemünden – Gambach – Gössenheim – Karlstadt); 641 (Gemünden – Heßdorf – Seifriedsburg – Weyersfeld); 642 (Gemünden – Schönau – Weickersgrüben – Gräfendorf); 643 (Gemünden – Burgsinn – Aura/Obersinn); 644 (Gemünden – Hofstetten – Kleinwernfeld – Harrbach); 645 (Stadtverkehr Gemünden).
Quelle: LRA Main-Spessart
 
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