
"Wer hat's erfunden?" Mit diesem bekannten Werbespruch eines Schweizer Herstellers von Kräuterbonbons beginnt die Stellungnahme des Karlstadter SPD-Stadtrats Harald Schneider, die er dieser Redaktion kürzlich zukommen ließ. "Nun kommt als Bürgermeisterkandidat der Grünen ein junger Mann, forsch, behauptet, die Grünen hätten das Radverkehrskonzept und das Klimaschutzkonzept für Karlstadt erfunden", stellt Schneider fest.
Er bezieht sich dabei auf eine Aussage, die im Rahmen der Rede von Jonas Rodi vor dessen Nominierung als Bürgermeisterkandidat der Grünen am vergangenen Dienstag fiel. Der 27-Jährige sprach zunächst das Klimaschutzkonzept an und sagte wörtlich an seine Parteimitglieder gewandt: "Dieses Konzept und auch das Radverkehrskonzept wurden nicht aus der Überzeugung Herrn Hombachs gemacht, das sind Errungenschaften von euch und von engagierten Bürgern."
Anstoß kam von Stadträten verschiedener Parteien
Harald Schneider möchte diese Äußerung so nicht stehen lassen, kommt ihm doch der Einsatz weiterer Parteien für die Umsetzung der genannten Konzepte zu kurz. Er bezeichnet den Satz in seinem Schreiben als "eine steile These von Herrn Rodi, der immerhin schon seit 2016 in Karlstadt wohnt, aber bisher in Sachen Klimaschutz und Radfahrkonzept noch nicht in Erscheinung getreten ist". Gut finde er, dass der Grünen-Kandidat aus Stetten schon als Faschingsprinz brillierte, Fußball und die Tuba spielt, sieht darin aber "Tätigkeiten, die mit Radfahren und Klimaschutz nicht sehr in Verbindung gebracht werden können".
Im faktischen Teil der Stellungnahme stellt der ehemalige Landtagsabgeordnete klar, dass der Anstoß für das Radverkehrskonzept von Stadträten verschiedener Parteien gekommen sei. "Vehement und nachdrücklich von der SPD", betont er. Auch das Klimaschutzkonzept, zunächst angeschoben von Gisela Kleinwechter und Norbert Scholz, sei durch eine Klimaschutzgruppe angeschoben worden, der alle im Stadtrat vertretenen Parteien angehören. "Und woher die immer nachdrückliche Vehemenz bei der Durchsetzung kam, weiß der interessierte Bürger und Zeitungsleser", schreibt Schneider.