
Ein seltsames Bild gibt aktuell die Baustelle an der historischen Sinnbrücke in Schaippach ab. Von den großen, mit Schotter gefüllten weißen Plastiksäcken fehlt auf beiden Seiten der Brücke die Reihe im Flussinneren und auch die Holzabsperrungen an den östlichen drei Brückenbögen sind verschwunden. Die ab Ende August trocken gelegten temporären Arbeitsflächen liegen dadurch nun wieder unter Wasser.
Ein Zustand, der auch bei Bürgern und Stadträten für Verwunderung sorgt und die Frage aufwirft, ob bei den Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung des Baudenkmals alles nach Plan verläuft. Der Knackpunkt: Das Trockenlegen der Arbeitsflächen am Ostufer war deshalb wichtig, weil während der Laichzeit der Fische zwischen dem 1. Oktober und dem 30. Juni im Fluss keine Arbeiten durchgeführt werden dürfen.
Lücken im Damm dürfen trotz Laichzeit wieder behoben werden

Können die Arbeiten auf der gefluteten Baustelle somit erst im Juli wieder aufgenommen werden? Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert (BfB) verneint dies auf Anfrage dieser Redaktion. Er erklärt, dass das Dammbauwerk gemäß der Auflagen aus dem Wasserrecht noch vor der Laichzeit der Fische eingebaut worden sei. Die wichtigen, grundlegenden Arbeiten, welche die Fische beim Laichen potenziell beeinträchtigen würden, seien dabei bereits ausgeführt worden.
Die großen Lücken im Damm dürfen laut Lippert in Abstimmung mit der Wasserrechtsbehörde instandgesetzt werden. Die Wiederherstellung der Arbeitsebenen wird nach Einschätzung des Bürgermeisters die geplanten Sanierungsarbeiten nicht verzögern. Bei dem Damm aus Schottersäcken handelt es sich nach den Worten Lipperts um einen Baubehelf. Dass dieser einer kontinuierlichen Wartung und Instandsetzung bedürfe, sei im Rahmen der Planungen bereits berücksichtigt worden.
Eigentliche Sanierungsarbeiten sollen im März beginnen

Die eigentlichen Sanierungsarbeiten an der Brücke sollen mit Ablauf der einkalkulierten Winterpause im März beginnen. Dass die Baustelle bis dahin stillsteht, hängt laut Lippert unter anderem mit Gründen des Naturschutzes zusammen. Aber auch materialtechnische Voraussetzungen an die Umgebungsbedingungen, wie bestimmte Mindesttemperaturen, verhindern einen früheren Start der voraussichtlich 1,7 Millionen Euro teuren Sanierung.
Was die Wiederherstellung des Schotterdamms und der trockenen Arbeitsebenen betrifft, arbeitet die Stadt als Bauherr aktuell zusammen mit dem Planer, der Baufirma und den zuständigen Behörden an einer möglichst kurzfristigen, zusätzlichen Sicherung, erklärt Lippert. Eine Verzögerung der Sanierungsarbeiten, die bis 2026 in zwei Bauabschnitten erfolgen sollen, soll damit verhindert werden.