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Karlstadt
Spatenstich für Altersheim-Anbau: Heroldstiftung investiert knapp 13 Millionen in Karlstadt
27 neue Zimmer auf drei Stockwerken sollen entstehen, dazu eine Küche und ein Restaurant. Senioren sollen sich auch Essen abholen können.
Spatenstich für den Anbau an das Seniorenheim der Otto-und-Anna-Heroldstiftung (von links): Hubert Liebstückel vom Bauunternehmen, Rasmus Pohse, Ines Wolff und Silja Wiener vom Architekturbüro, Landrätin Sabine Sitter, Geschäftsführer der Heroldstiftung Dieter Reichert, Bürgermeister Michael Hombach sowie Wolfgang Beck vom Vorstand des Kuratoriums der Heroldstiftung.
Foto: Tabea Goppelt | Spatenstich für den Anbau an das Seniorenheim der Otto-und-Anna-Heroldstiftung (von links): Hubert Liebstückel vom Bauunternehmen, Rasmus Pohse, Ines Wolff und Silja Wiener vom Architekturbüro, Landrätin Sabine ...
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 28.04.2024 02:38 Uhr

Mehr Einzelzimmer und mehr Barrierrefreiheit: Vor allem aus diesen beiden Gründen entsteht derzeit ein Anbau am Seniorenheim der Otto-und-Anna-Heroldstiftung in Karlstadt. 12,7 Millionen Euro soll der Bau nach aktuellem Stand kosten und Platz für 27 neue Zimmer auf drei Stockwerken bieten. Um Platz für das neue Gebäude zu schaffen, wurde zunächst der einstöckige Anbau des Seniorenheims abgerissen. "Der ein oder andere hätte vielleicht nicht mehr an den Spatenstich geglaubt", sagte Landrätin Sabine Sitter in ihrer Rede.

Manche Dinge bräuchten einfach seine Zeit, weil sie komplex seien, erklärte die Landrätin. Zusammen mit den Vorständen der Stiftung habe sie den Prozess begleitet. Am intensivsten habe sie mit Bürgern, Kuratoriumsmitgliedern und Bewohnern beim Thema Küche gerungen. In der gefundenen Lösung mit einer Produktionsküche und einem Restaurant sieht die Landrätin den Vorteil, dass sich ältere Menschen an das Wohnen im Seniorenheim herantasten können.

Geplant ist die Möglichkeit, dass sich ältere Menschen dort ein Mittagessen holen können. Eventuell könnten sie dann auch einmal in Tagespflege gehen und schließlich im Heim einziehen, so stellte es sich die Landrätin in ihrer Rede vor.

Umbau der Tagespflege kurz vor dem Abschluss

Ausschlaggebend für den Bau war Sitter zufolge, dass der Altbau nicht den gesetzlichen Vorgaben für Pflegeheime mit 75 Prozent Einzelzimmern und 25 Prozent rollstuhlgerechten Plätzen entsprach. Beim Spatenstich mitmachen durften auch Hubert Liebstückel vom Bauunternehmen Liebstückel aus Karlstadt sowie Rasmus Pohse, Ines Wolff und Silja Wiener vom Architekturbüro Wiener und Wolff, ebenfalls aus Karlstadt.

Die Baustelle ist bereits in vollem Gange; links zu sehen ist der Altbau, einschließlich der bald fertig umgebauten Tagespflege.
Foto: Tabea Goppelt | Die Baustelle ist bereits in vollem Gange; links zu sehen ist der Altbau, einschließlich der bald fertig umgebauten Tagespflege.

"Was lange währt, wird endlich gut", sagte auch Dieter Reichert, seit zwei Jahren Geschäftsführer der Heroldstiftung. Er habe in alten Unterlagen gewühlt: Schon vor zehn Jahren habe es zum ersten Mal Überlegungen für einen Anbau gegeben. Hürden seien zu überwinden gewesen im Austausch mit dem Wasserwirtschaftsamt, bei der Küchendiskussion und beim Thema der Finanzierung. Durch den Bau werde nun auch eine neue Energieversorgung durch eine Holzpellet-Heizung und eine PV-Anlage geschaffen. Reichert rechnet mit einer Bauzeit von ungefähr eineinhalb Jahren.

Gleichzeitig steht gerade der Umbau der Tagespflege und Verwaltung kurz vor dem Abschluss. Das sei im laufenden Betrieb vonstatten gegangen, erklärt Reichert. Knapp 20 Plätze seien bereits besetzt, ausgelegt ist die neue Tagespflege auf bis zu 30 Plätze.

Weiterer Neubau für betreutes Wohnen möglich

Ein zusätzlicher Bau für betreutes Wohnen schwebt Reichert ebenfalls vor. In etwa drei Monaten ziehe die Caritas aus dem angrenzenden Gebäude aus. Die Heroldstiftung habe das Vorkaufsrecht für das Gebäude genutzt, das zu Teilen bereits der Stiftung gehörte. Voraussichtlich laufe es dort ebenfalls auf einen Neubau hinaus, da das Haus baufällig sei. 

Auch Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims nahmen am Spatenstich teil.
Foto: Tabea Goppelt | Auch Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims nahmen am Spatenstich teil.

Die Verwaltung laufe seit dem 1. Januar 2024 autonom – hier hat sich die Heroldstiftung vom Klinikum Main-Spessart abgekoppelt. Zuletzt sei die Verwaltungskostenumlage so hoch gewesen, dass sich die Abkopplung bereits jetzt lohne, so Reichert. Bei einer möglichen Expansion würde sich das noch weiter rechnen.

Dieser Kosteneinsparung gegenüber steht eine extreme Steigerung der Heimkosten mit Wirkung seit dem 1. März. Rund 600 Euro mehr pro Monat, ausgelöst laut Reichert durch mehrere Faktoren. Einmal durch einen vom Bund vorgeschriebenen erhöhten Personalschlüssel sowie durch Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst. Außerdem seien neuerdings zusätzliche Funktionsstellen vorgeschrieben, etwa eine Qualitätsmanagerin oder ein Hygienebeauftragter. Im Schnitt würden so bei einem Neueinzug nach Abzug der Zuschüsse der Pflegekasse etwa 3000 Euro bei den Bewohnerinnen und Bewohnern oder Angehörigen hängen bleiben.

 
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  • Helga Scherendorn
    gut für alle, die so eine Geldverbrennungsmaschinerie nicht benötigen und zuhause bleiben können.
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