Mit einem großen Knall verabschiedet sich Thomas Schmitt aus der Kommunalpolitik. Aus Protest gegen die "grottenschlechte" und "verantwortungslose" Politik zur Bekämpfung des Corona-Virus von Innenminister Horst Seehofer und Gesundheitsminister Jens Spahn legt der ehemalige CSU-Vize-Kreisvorsitzende und inzwischen ehemalige Stadtrat alle politischen Ämter nieder.
Diesen Schritt veröffentlichte Schmitt in einer Pressemitteilung. In der wirft der 53-Jährige, der eine Zahnarztpraxis in Schweinfurt betreibt, Seehofer vor, durch "Unterlassung" dem "heruntergesparten deutschem Gesundheitswesen" den Rest zu geben. Spahn wiederum würde "von Beschwichtigung zu gröbsten Fehleinschätzungen" stolpern. Wenn bayerische Schüler, nachdem sie in Südtirol waren, eine Woche nach Schulbeginn empfohlen werde, daheim zu bleiben, und gleichzeitig Millionen von Fußballfans "ihren erregten Atem austauschen", dann sei das "an Zynismus kaum noch zu überbieten".
Schmitt: "Ich schäme mich für meine Parteifreunde, denen Fußball wichtiger als die Gesundheit der gesamten deutschen Bevölkerung ist."
Thomas Schmitt bekleidete mehrere Ämter
Brisant sind diese Aussagen, da der Langenprozeltener (Lkr. Main-Spessart) bis zu seiner Protestaktion am Wochenende viele Ämter für die und innerhalb der CSU bekleidet hatte. Er galt vor acht Jahren noch als Hoffnungsträger, wollte sogar für den Bundestag kandidieren. Schmitt war bis 2017 stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU und danach drei Jahre lang Stadtrat in Gemünden – zweieinhalb davon für die CSU-Fraktion, aus der er bereits Ende Juli vergangenen Jahres austrat.
Schmitt legte zudem seine Ämter als unterfränkischer Bezirksvorsitzender des Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreises (GPA) der CSU und das Amt als Beisitzer im Landesvorstand des GPA nieder. Sein Amt als Vorsitzender der Langenprozeltener CSU will er noch bis zur turnusgemäßen Neuwahl 2021 weiterführen. Ein Nachfolger sei bereits gefunden.
Für Nachfragen war Thomas Schmitt bis zu Redaktionsschluss nicht zu erreichen.
- Lesen Sie auch: CSU-Chef Schmitt verlässt die CSU-Fraktion
- Lesen Sie auch: Corona-Quarantäne: Was ist erlaubt, was ist verboten?
- Lesen Sie auch: Wo es in Unterfranken bestätigte Corona-Fälle gibt
- Lesen Sie auch: Corona: Wie sich Unterfranken auf das Virus vorbereitet
Wenn Sie schon meinen, mich persönlich erwähnen zu müssen, und sich so formulieren, dass mir eine AfD Nähe zugeschoben werden soll, dann können Sie auch mit einer Antwort meinerseits rechnen.
Und bitte, erklären Sie mir gern weiter die Welt aus Ihrem allumfassenden Blickwinkel, allein, mir isses wurscht !
Ihre Differenzierung, SPD Aussenminister unfähig, CSU Innenminister toll, hinkt leider auch gewaltig, gehören doch Beide zur christlichen sozialen und demokratischen Regierung Merkel ( das ist die Dame, die seit 2005 die Richtlinienkompetenz inne hat ! ).
Mit der AfD wäre es vermutlich noch schlechter, aber ich kann's Ihnen nicht verwehren, dieses Bündel zu wählen.
Und die Feststellung des Herrn Schmitt, das Krisenmanagement der amtierenden Bundesminister Spahn und Seehofer sei grottenschlecht und verantwortungslos ist nunmal richtig.
CSU/CDU ist nun einmal der oberste Lobbyisten -Verein, und natürlich steht Wirtschaft und Geldgenerieren an erster Stelle bei diesem Klüngelclub, der Mensch mit seinen Wünschen, Bedürfnissen und alltäglichen Nöten ist in der Reihenfolge der parteiwichtigen Angelegenheiten ziemlich weit unten angesiedelt.
Man spielt nicht mit Strategien und Stimmen wenn es um eine Pandemie oder Um Vorona geht!
Diese Reaktion ist an Befremdlichkeit, Egoismus und Schwachheit kaum zu überbieten!
Als CSU-ler muss ich mich fremd schämen!
Also, ich finde das eine starke Haltung und eine konsequente Reaktion.
Denn wo er Recht hat, hat er Recht.