Die Bayerische Eisenbahn Gesellschaft (BEG) denkt darüber nach, Regionalexpresse künftig über die Schnellfahrstrecke von Würzburg nach Lohr fahren zu lassen. Für Karlstadt, Gemünden und Zellingen könnte das bedeuten, dass sich die Zuganbindung dort verschlechtert. Sowohl die Bürgermeister der genannten Kommunen als auch die Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann (CSU) und Bernd Rützel (SPD) haben sich in den vergangenen Tagen besorgt geäußert über die aktuellen Planungen für ein Regio-S-Bahn-Netz in Mainfranken.
Lohrs Bürgermeister Mario Paul sieht die Pläne jedoch positiv. In einer Stellungnahme begrüßt er den "Vorstoß" der BEG und des bayerischen Verkehrsministeriums für "eine Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs" (SPNV).
Paul zufolge fahren aktuell zum Beispiel Züge von Gemünden aus halbstündlich nach Würzburg und von Heigenbrücken (Lkr. Aschaffenburg) halbstündlich nach Frankfurt. "Von den Orten zwischen Gemünden und Heigenbrücken, ab Wiesthal, Partenstein oder Lohr, gibt es regelmäßig nur eine Verbindung pro Stunde in beide Richtungen."
Paul: Es ist falsch, bestimmte Ideen von Beginn an auszuschließen
Dass ein großes Fahrgastpotenzial mit einer Verbesserung des SPNV einhergehen könne, zeige die kürzlich veröffentliche Analyse zur Reaktivierung der Bahnstrecke bis Lohr-Stadt. "Eingebettet in ein gutes verkehrliches Gesamtkonzept könnten viele Menschen von diesem zusätzlichen Verkehrsangebot profitieren", so Paul. Die ersten vorgestellten Ideen für ein Regio-S-Bahn-Netz Mainfranken bieten nach seiner Einschätzung viel Potenzial für "echte Verbesserungen des öffentlichen Personennahverkehrs in der gesamten Region".
Weiter meint der Bürgermeister: "Ich halte es daher für fachlich falsch und politisches Kirchturmdenken, wenn nun schon zu Beginn eines längeren Prozesses und in Unkenntnis genauerer Konzepte und Analysen bestimmte Ideen ausgeschlossen werden sollen. Die politischen Entscheidungsträger unserer Region haben Verantwortung für den gesamten Landkreis. Wenn wir die Zukunft von Main-Spessart beim Schopfe packen wollen, dürfen wir nicht die eine Region unseres Landkreises gegen die andere ausspielen."
Konstruktiv an Machbarkeitsstudie mitarbeiten
Vielmehr gelte es gemeinsam dafür zu kämpfen, echte Verbesserungen für ganz Main-Spessart zu erzielen, schreibt Paul. Gerade die "enorme Herausforderung", Mobilität im ländlichen Raum in Zukunft bezahlbar, nutzerfreundlich, klimaneutral und inklusiv zu gestalten, erfordere das gute Zusammenwirken aller politischen Ebenen und der gesamten Region.
"Ich plädiere daher ganz klar dafür, konstruktiv und ergebnisoffen an der von Verkehrsministerium und BEG angekündigten Machbarkeitsstudie mitzuarbeiten. Es könnte sich als vertane Chance erweisen, wenn Einzelne das Angebot aus München einseitig und vorschnell zerreden."
wie soll sich die Stadt Lohr am Bahnhof so viele Parkplätze für die Dorf-Pendler aus den Rippen schneiden? Oder meinst du die Parkplätze in der Grössenanzahl wie sie gebraucht werden fallen vom Himmel? Dann ausnahmsweise kostenfrei, nachdem sie schon am Main kosten? Aber gut träumen darf man ja. Vielleicht kommt ja dann auch der ICEhalt auf den Lohr schon 30 Jahre wartet….