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Main-Spessart
Raiffeisenbank Main-Spessart zufrieden mit 2023: Bank finanziert bald Nachhilfe-App für Mitglieder-Kinder
Vorstand und Aufsichtsrat blicken auf ein gutes Jahr zurück, fast zwei Millionen Euro wollen sie nun an ihre Mitglieder ausschütten. Spontanen Applaus gab es bei der Mitgliederversammlung für ein Bildungsprojekt.
Der Karsbacher Bürgermeister Martin Göbel (Mitte rechts) wurde nach 25 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank verabschiedet. Es gratulierten (von links) Thomas Rauch (Generalbevollmächtigter), Moritz Menzel (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Spiegel (Genossenschaftsverband), Manfred Heuer und Andreas Fella (Vorstände).
Foto: Susanne Schreck | Der Karsbacher Bürgermeister Martin Göbel (Mitte rechts) wurde nach 25 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank verabschiedet.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 04.07.2024 02:46 Uhr

2023 war ein gutes Jahr für die Raiffeisenbank Main-Spessart, das machten Vorstand und Aufsichtsrat am Freitag bei einem Pressegespräch in Lohr klar. "Der Zinsanstieg hat es uns im Bankgeschäft leicht gemacht", erklärte Aufsichtsratsmitglied Moritz Menzel. Die Bilanzsumme liegt bei über zwei Milliarden Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent gesunken. Bei den unterfränkischen Genossenschaftsbanken liegt der Verlust jedoch im Schnitt bei 2,4 Prozent. 

Gestiegen ist dagegen die Mitgliederzahl, rund 47.800 Menschen sind in der Genossenschaft. An die Mitglieder ausgeschüttet werden in diesem Jahr insgesamt fast 2 Millionen Euro. Abgänge hätten vor allem damit zu tun, dass Menschen versterben, so Vorstandsvorsitzender Andreas Fella. "Rein rechnerisch hat jede zweite Person im Geschäftsbereich der Raiffeisenbank Main-Spessart ein Girokonto bei uns."

Zahl der Filialen bleibt – Ausstattung könnte sich aber verändern

Einen Rückgang erlebte die Bank bei den Krediten für Grundstücke und Immobilien. Etwas ausgeglichen wurde dieser Verlust durch mehr Kredite im Bereich erneuerbare Energien. 

Den Erfolg der Raiba Main-Spessart führte Fella auf die Nähe und "Präsenz" vor Ort zurück. Die Bank unterhält im Landkreis 38 Filialen, darunter fünf Selbstbedienungsfilialen und acht Filialen, in denen sich Bankberater per Videotelefonie zum Kundengespräch zuschalten können. An der Zahl der Filialen soll sich auch künftig nichts ändern, so Fella. "Aber natürlich passen wir die Filialen auch der Nachfrage der Kunden an." 

Wie Menzel ergänzte, ist das auch ein Personalthema. 313 Menschen arbeiten aktuell bei der Raiba, außerdem 32 Auszubildende. Nachwuchssorgen haben man keine, auch auf Ausbildungsplätze gebe es genug Bewerbungen. "Für den Mitarbeiter ist es aber oft keine erfüllende Tätigkeit, einen ganzen Tag alleine in einer Filiale zu stehen und in dieser Zeit nur zehn Kunden zu bedienen." 

Bei der Mitgliederversammlung in der Lohrer Stadthalle am Donnerstag wurde außerdem der Aufsichtsrat neu gewählt. Martin Göbel, Bürgermeister von Karsbach, hatte sich nach 25 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat nicht noch einmal zur Wahl gestellt. Seinen Platz übernahm mit einstimmiger Wahl Sabine Wirth aus Gemünden, Geschäftsführerin von Möbel Berta. 

Zugang zu Nachhilfe-App für Klassen fünf bis 13

Geändert wurde auch die Satzung: Bisher mussten Mitgliederversammlungen in Präsenz stattfinden. Während der Corona-Pandemie wurde eine Sonderregel für digitale Versammlungen erlassen, die nun auslaufen sollte. Mit einer Gegenstimme entschied die Mitgliederversammlung jedoch, dass virtuelle Sitzungen weiter möglich sein sollen. Damit sei man jetzt "pandemiefest" aufgestellt, auch wenn grundsätzlich man weiter in Präsenz tagen wolle, so Menzel.

Spontanen Applaus gab es nach Angaben des Generalbevollmächtigten Thomas Rauch für ein Projekt, das im September zum neuen Schuljahr beginnen soll: Über die App "ubiMaster" bekommen Schülerinnen und Schüler in den Klassen fünf bis 13 per Chat oder Videotelefonat Zugang zu Nachhilfe durch qualifizierte Lehrkräfte, häufig Lehramtsstudenten. Die Kosten für das Angebot übernimmt die Bank bayernweit für junge Mitglieder mit einem Girokonto. Die App wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und arbeitet mit vielen Unternehmen zusammen, die den Zugang zur App zum Beispiel für Mitarbeiterkinder bezahlen. "Wir wollen so einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten", so Rauch. 

 
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