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Main-Spessart
Probleme bei Müllentsorgung: Warum Altglascontainer in Main-Spessart überfüllt waren
Die Firma Kirsch + Sohn aus Gemünden kam mit dem Leeren der Behälter nicht mehr hinterher und sieht zudem ein großes Problem auf die Branche zukommen.
Auf dem Altglascontainer am Brückenturm in Karlstadt stapeln sich die leeren Flaschen. Inzwischen sind die Container dort wieder geleert und die herumstehenden Flaschen entsorgt. 
Foto: Björn Kohlhepp | Auf dem Altglascontainer am Brückenturm in Karlstadt stapeln sich die leeren Flaschen. Inzwischen sind die Container dort wieder geleert und die herumstehenden Flaschen entsorgt. 
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 18.10.2024 02:39 Uhr

Es war ein Bild, das in den letzten September-Wochen recht häufig zu beobachten war: An vielen überfüllten Altglascontainern im Landkreis Main-Spessart wurde das Glas auf den mannshohen Metallbehältern abgestellt, wenn nicht sogar einfach davor auf der Straße oder dem Bürgersteig. Anwohnerinnen und Anwohner der Städte Lohr und Gemünden wiesen auf die Problematik hin und ein Rienecker teilte ein Facebook-Video, das auf die Situation in Langenprozelten aufmerksam machen sollte.

Eine Sprecherin der Stadt Lohr bestätigte, dass es in der jüngeren Vergangenheit zu Engpässen bei der Müllentsorgung gekommen ist. Es gab bereits Fälle, in denen Bauhofmitarbeiter das Altglas, das auf den Containern abgeladen worden war, selbst im Bauhof entsorgt haben. Zuständig ist in Lohr, wie auch im ganzen Landkreis Main-Spessart, die Firma Kirsch + Sohn in Gemünden. "Sollte es zu Engpässen bei der Altglasabholung kommen, wird in der Regel der Bauhof aktiv und informiert das Entsorgungsunternehmen", so die Sprecherin der Stadt. 

Fachkräftemangel ist ein großes Problem in der Branche

Aber wieso kam es überhaupt zu den überfüllten Containern? Dirk Hörle, der Geschäftsführer von Kirsch + Sohn, kann einen klaren Grund nennen: Der Fachkräftemangel mache auch vor seinem Gewerbe keinen Halt. "Ich mache mir große Sorgen. Ich würde nicht nur von einem Fachkräftemangel sprechen. Es ist ein allgemeiner Arbeitskräftemangel", so Hörle. Es blieben Bewerber aus und er müsse mit dem Mitarbeiterkontingent zurechtkommen, das ihm zur Verfügung stehe. Im September stieß das Unternehmen dann an seine Grenzen.

Bei Krankheitsfällen und Personalengpässen in der Urlaubszeit sei die Situation schwierig zu bewältigen gewesen. "Wir haben grundsätzlich unsere Verpflichtungen als Teil der Daseinsvorsorge und unternehmen alles, was wir können." Sein besonderer Dank gelte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die noch da sind und teilweise auch an Samstagen Schichten eingelegt haben. Laut Hörle hat sich die Lage im Oktober wieder normalisiert, Prognosen welche Auswirkungen die Arbeitsmarktsituation in der Zukunft haben wird, möchte er nicht wagen.

Abfall-App zeigt den nächsten Container an

Das Landratsamt Main-Spessart zeigte sich zufrieden mit der Arbeit des regionalen Abfallentsorgers. "Durch interne Umstrukturierungen hat das Unternehmen zügig und eigenverantwortlich reagiert. Die Leerungen wurden in der Woche vom 16. bis zum 22. September wieder aufgenommen. An den letzten beiden Samstagen im September wurden Sondertouren gefahren. Die Situation hat sich dadurch an vielen Stellen, besonders in den städtischen Bereichen, deutlich verbessert beziehungsweise wieder normalisiert", so die Sprecherin des Landratsamtes. Man schätze zudem die grundsätzlich hohe Zuverlässigkeit von Kirsch + Sohn.

Für den Fall, dass ein Container erneut überfüllt sein sollte, empfiehlt der Landkreis mittels seiner eigenen Abfall-App nach dem nächstmöglichen Behälter zu suchen. Die Flaschen vor oder auf dem Container abzustellen, solle dagegen unterlassen werden. Dieses Verhalten hat den Versuch, den Rückstand in den vergangenen Wochen aufzuholen, erschwert, so das Landratsamt weiter.

Nach Informationen des Landkreises gibt es in ganz Main-Spessart über 350 Ort zur Altglasentsorgung mit jeweils mindestens zwei Containern. Der eine für Weißglas, der andere zur Hälfte für Grün- und Braunglas. 

 
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  • Michaela Pfeifer
    Ist in MAR nicht besser, Mengen an den Containern
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  • Elke Frick
    Zu erwähnen wäre es, dass die Entsorgungsproblematik nicht nur Lohr, Gemünden, Rieneck und Langenprozelten betraf, sondern auch in Partenstein und Frammersbach die Glas- und auch Blechcontainer überquollen und das Altglas sowie die leeren Dosen trotzdem dort, auf und neben den Containern, abgestellt wurden.
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