Zukunftsfähigkeit, Krisenbewältigung, Digitalisierung: Florian von Brunn sprach in seiner Rede zum Neujahrsempfang der SPD in Main-Spessart über kaum etwas Neues. Der Münchner ist Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die bayerische Landtagswahl am 8. Oktober, sitzt seit der Wahl 2013 als Abgeordneter im Landtag, ist seit 2021 Vorsitzender der Landtagsfraktion seiner Partei sowie der SPD in Bayern.
Von Brunn fokussierte sich im Pfarrsaal "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt in moderater Manier auf sachliche Inhalte. Seitenhiebe auf politische Gegner teilte er kaum aus, über innerparteiliche Streitereien sprach er nicht. Der Rücktritt des bisherigen Generalsekretärs der bayerischen SPD Arif Tasdelen war kein Thema. Wenige Stunden vor dem Empfang am Freitag stellte die Partei ihre neuen Generalsekretäre Ruth Müller und Nasser Ahmed vor.
Lob für Bundespolitik von Kanzler Olaf Scholz
"Wir hatten nach dem Mauerfall gehofft, dass wir in Frieden leben ", so der Spitzenkandidat der Bayern-SPD, "doch das geht nicht, wenn der Nachbar nicht will." Neben dem Krieg in der Ukraine sprach er von notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft durch die zunehmende Digitalisierung und eine notwendige Transformation, um zukunftsfähig zu bleiben. Von Brunn lobte die Bundespolitik von Kanzler Olaf Scholz und brachte Themen wie Mindestlohn, Entlastungspakete und mehr Geld für Familien vor.
Für Bayern kündigte er ein Volksbegehren "für mehr Windkraft im Freistaat" an, dass die SPD initiieren werde: "Für mehr bezahlbare Energie und mehr Klimaschutz." So könne man Wohlstand sichern und ausbauen. Er plädierte für mehr bezahlbaren Wohnraum, bessere Pflegebedingungen und mehr Lehrkräfte an Schulen und Kitapersonal. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, "müssen wir Frauen aus der Teilzeitfalle holen", sagte er. "Und brauchen mehr Männer als Fachkräfte für Haushalt und Familie." Ob das ein Scherz sein sollte oder nicht, ließ er offen.
150 Gäste beim Neujahrsempfang der SPD Main-Spessart
Durch den kurzweiligen Abend führte Pamela Nembach, Direktkandidatin der SPD in Main-Spessart für den Landtag. Sie begrüßte unter den etwa 150 Gästen des Neujahrsempfangs eine Reihe an ehren- und hauptamtlichen Vertretern verschiedener Institutionen, etwa von Feuerwehren, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk, aus der Politik, der Wirtschaft, der Kirche, dem Sport, von Schulen, Vereinen und Verbänden.
"Hinter uns liegt ein Jahr voller Herausforderungen." Anders als von Brunn, der sich sehr sachlich gab, schwörte sie die Genossinnen und Genossen nach den Corona-Jahren auf die Landtagswahl ein: "Wir wollen mit Entschlusskraft und Zusammenhalt in das Jahr 2023 starten."
Entsetzen über die Angriffe auf Hilfskräfte
Nembach zeigte sich entsetzt über die Angriffe auf Hilfskräfte um den Jahreswechsel. Diese würden den Gemeinsinn zerstören. Sie lobte in ihrer Ansprache insbesondere den Einsatz von Polizisten, Schiedsrichtern und Ehrenamtlichen, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. "Manchmal fragt man sich, warum sich diese Menschen das antun", sagte SPD-Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel – und bedankte sich für deren Engagement.
Er plädierte: "Wir dürfen die Täter nicht pauschal verurteilen und nicht polarisieren. Damit spalten wir die Gesellschaft." Stattdessen sei es wichtig, dagegen zu halten, aufzuklären und die Vorfälle aufzuarbeiten.
Nach den offiziellen Reden hatten Parteifreunde die Gelegenheit, sich mit von Brunn und Nembach fotografieren zu lassen und sich bei musikalischer Begleitung durch Kai Höfling in persönlichen Gesprächen auszutauschen.
...sind leider auch die ca. 10 Prozent, die aktuell prognostiziert werden, zehn zuviel. Keine Ahnung, warum ich diese Partei in Bayern wählen soll.....
Ich kann weder eine Analyse, was derzeit brennt, erkennen, noch einen Plan