
Der Streit zwischen IG Metall und MIWE um einen Tarifvertrag geht in eine neue Runde. Noch im Oktober zeigte sich der Backautomatenhersteller verhandlungsbereit und wendete so einen drohenden Streik ab. Die angesetzten Verhandlungstermine im November sagte MIWE nun einseitig ab, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Laut der Gewerkschaft verschärfe sich der Ton nun wieder. Die IG Metall ziehe weitere Schritte in Betracht.
"Wir werden uns in unseren Gremien beraten", sagt Norbert Zirnsak von der IG Metall Würzburg. Dabei wolle die IG Metall auch die Gesellschafterinnen "mit ins Boot holen, um zu prüfen, ob der MIWE Interim Manager Michael Hagmann die richtige Person ist". Hagmann fahre einen konfrontativen Kurs und es fehle der Wille zum Dialog, so Zirnsak.
MIWE sieht die Forderungen der IG Metall als überhöht an
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten des Backautomatenherstellers elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsausgleichsprämie. Außerdem solle die Arbeitszeit weiter verkürzt werden. Laut der Pressemitteilung der Gewerkschaft weist MIWE die Forderungen als überhöht zurück. Als Erfolg bewertet die IG Metall die Rückkehr von der 39 zur 37-Stunden-Woche. Nachdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "zwei Stunden pro Woche umsonst" gearbeitet hätten, so der Betriebsratsvorsitzende Gürcan Erdinc. Vor rund 18 Jahren wurde aufgrund der damals angespannten konjunkturellen Lage die Wochenarbeitszeit um zwei Stunden ohne zusätzliche Entlohnung erhöht.
MIWE war für eine Stellungnahme am Donnerstagnachmittag nicht zu erreichen.