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Arnstein
Streik abgewendet: MIWE in Arnstein nun doch zu Verhandlungen über Einführung eines Tarifvertrags bereit
Zuvor hatte der Backautomatenhersteller alle Forderungen über Verhandlungen abgelehnt. Doch die Streikbereitschaft der Belegschaft hat offenbar Wirkung gezeigt.
Nachdem MIWE in Arnstein seiner Belegschaft zuvor zwei Absagen erteilt hatte, zeigt sich das Unternehmen nun doch gesprächsbereit (Archivbild). 
Foto: Sascha Renninger | Nachdem MIWE in Arnstein seiner Belegschaft zuvor zwei Absagen erteilt hatte, zeigt sich das Unternehmen nun doch gesprächsbereit (Archivbild). 
Marius Flegler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Noch vor rund einer Woche hat der Backautomatenhersteller MIWE aus Arnstein die Einführung eines Haustarifvertrags abgelehnt. Die mit den Verhandlungen beauftragte betriebliche Tarifkommission um den Betriebsratsvorsitzenden Gürcan Erdinc wartete am Donnerstag dennoch wie angekündigt vor Ort auf ein Entgegenkommen der Geschäftsleitung. Die Belegschaft versammelte sich in den Morgenstunden vor dem Werkstor und stand zum Warnstreik bereit. Und hatte damit offenbar Erfolg.

Rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verkündeten Erdinc und Norbert Zirnsak von der IG-Metall Würzburg aus erster Hand, dass der Arbeitgeber sich nun doch zu Verhandlungen bereiterklärt habe. Ein möglicher Streik ist also vorerst abgewandt. "Sie haben eingelenkt. Wir sind sehr stolz, dass wir das erreicht haben", sagt Erdinc. Sein Eindruck: positiv. Die Geschäftsleitung habe sich kooperativ gezeigt. Die Tarifkommission wolle nun "sachliche und angemessene Forderungen" stellen.

Gürcan Erdinc, Betriebsratsvorsitzender bei MIWE in Arnstein, verkündet der streikbereiten Belegschaft vor dem Werkstor, dass der Arbeitgeber nun doch zu Verhandlungen über einen Haustarifvertrag bereit ist.
Foto: Ulrike Eifler | Gürcan Erdinc, Betriebsratsvorsitzender bei MIWE in Arnstein, verkündet der streikbereiten Belegschaft vor dem Werkstor, dass der Arbeitgeber nun doch zu Verhandlungen über einen Haustarifvertrag bereit ist.

Auch Zirnsak habe einen konstruktiven Eindruck vom Gespräch mit der Geschäftsleitung gehabt. Am kommenden Montag wolle man nun die Forderungen an den Arbeitgeber konkretisieren und folglich mit diesem ohne weitere Verzögerung in Verhandlung treten. Ziel seien weiterhin die Verkürzung der Arbeitszeit und die Anhebung von Löhnen und Gehältern sowie ein Mitgliedervorteil für Beschäftigte, die der IG-Metall angehören. Am Ende, ist sich Zirnsak sicher, werde MIWE ein tarifgebundener Arbeitgeber mit angemessenen Rahmenbedingungen sein. 

 
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  • Klaus Krug
    Laut Jahresabschluss 2021 hat MIWE Arnstein eine ganze Reihe von ausländischen Tochtergesellschaften, unter anderem in den USA, Kanada, Singapur, Russland und Dubai. Für eine Firma mit knapp 600 Mitarbeitern am Stammsitz ist das schon bemerkenswert. Und laut Lagebericht verliefen die Aktivitäten nicht überall erfolgreich. Da kann man sich vielleicht nicht ausreichend um die Probleme im Nahbereich kümmern oder muss deshalb überall sparen. "Cut the payroll" ist dann leider immer noch die erste Maßnahme, die den Managern einfällt. Das wird dann schnell zum Schuss ins eigene Knie, wenn die Bezahlung nach Gutsherrenart geregelt ist und dann mangels Tarifbindung die guten und qualifizierten Arbeiter gehen.
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  • Roland Albert
    Glückwunsch. Die Herren waren alle zum Spatenstich des eigenen Grabes versammelt.
    Jetzt feiern sie das. Zu meiner Lateinerzeit nannte man das einen Phyrrhus-Sieg.
    Die , Darf man das sagen, Nötigungen wurden von denen mitinitiiert, die eh bald gehen. Ob Vorruhestand oder Kündigungen. Miwe musste mitgehen, ansonsten wären Verträge gefährdet.
    Das kratzt die Gewerkschaft natürlich nicht und die vermelden nur Prozentpunkte.
    Wo die inZukunft herkommen sollen, steht nie in deren Grschäftsplan.
    Nur mehr,mehr,mehr…
    Und das bei Arbeitszeitreduzierung.
    Ein Fünftklässler kann ausrechnen, dass die Zeit nicht reicht, um die Arbeitsleistung zu erbringen.
    Das Ergebnis wollen die wenigsten hören, geschweige denn akzeptieren.
    Man kann wirklich nur den Kopf schütteln.
    Mal die Valeogeschichte analysieren wollen?
    Ich wette darauf, dass deren 20 Jahresplan anders aussah.
    Schaun wir mal, wielange es Miwe noch unter diesen Eigentümern gibt.
    Wäre ich da CEO, würde ich einen schnell verkaufen…
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  • Bruno Hattel
    Markus Hattel: Da hab ich gelernt, die Ausbildung bestand vor allem aus Arbeit, ich bin inzwischen froh, dass ich nicht übernommen wurde.
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