
Offen, hell und mit viel Holz: Die Vorentwurfsplanung für den Neubau der Kindertagesstätte an der Eußenheimer Straße in Karlstadt ist im Bauausschuss auf Begeisterung gestoßen. Auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Kindertageseinrichtung "Theresienheim" waren gekommen, um erstmals zu sehen, wie ihre künftige Arbeitsumgebung aussehen könnte.
Die zuständige Architektengemeinschaft "Haas und Haas" aus Eibelstadt und "S-hoch2 Architektur" aus Estenfeld erläuterten am Dienstag ihre bisherigen Ideen. Beide Büros haben bereits zahlreiche Kita- und Schulbauprojekte verantwortet, zum Beispiel in Leinach oder Wertheim.
Mitte April fand das Auftaktgespräch mit den Planern, Bürgermeister Michael Hombach (CSU), den zuständigen Mitarbeitenden der Verwaltung und der Kita-Leitung statt. Dabei wurde ermittelt, welche Räume zusätzlich zu den Angaben im Vergabeverordnungsverfahren (VgV) benötigt werden. Ein erster Vorentwurf sei dann mit dem Bauamt und der Kita-Leitung weiter abgestimmt und verfeinert worden, so Hombach.
Neubau soll unter anderem Platz für sieben Kindergruppen haben
Der zweigeschossige Bau mit Satteldach soll drei Krippen- und vier Kindergarten-Gruppen Platz bieten. Die ganz Kleinen werden laut Planer Stefan Schubert im Erdgeschoss untergebracht, die Älteren im ersten Stock. Der Eingang ist im Nordosten geplant. Unten sollen zudem ein Essens- und ein Mehrzweckraum entstehen, die bei Bedarf – etwa bei Elternabenden – zusammengelegt werden können. Das habe sich Kita-Leiterin Cindy Göbel gewünscht.
Ebenfalls im Erdgeschoss sind unter anderem ein Werkraum, eine Küche, WCs und Abstellräume geplant. Im ersten Stock befinden sich ebenfalls Toiletten sowie Räume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem soll es einen Dachgarten über dem Mehrzweckraum geben. Hier können die Kinder dann selbst gärtnern – ebenfalls ein Wunsch von Göbel.
Wie viel soll die neue Kindertagesstätte kosten?
Im 1500 Quadratmeter großen Außenbereich sind Flächen für die Krippenkinder, Findlinge zum Klettern, Sandspiele, eine Rutschenanlage und eine Lärmschutzwand zur viel befahrenen Straße hin vorgesehen. Für die Mitarbeitenden stehen fünf Parkplätze zur Verfügung, ein Wendehammer im Nordwesten soll die Zufahrt erleichtern.
Das Gebäude soll in Massivholzbauweise errichtet werden. "Wir müssen allerdings noch abwarten, ob das statisch möglich ist", so Schubert. Die Fachplanungsleistungen wurden ebenfalls erst in dieser Bauausschusssitzung an das Büro IB Stark aus Retzstadt vergeben. Wie Schubert anhand von Beispielfotos deutlich machte, sollen die Räume aber hell, offen, gemütlich – und nicht zu bunt sein. "Für die Farbe sorgen dann unsere Kinder", sagte Kita-Leiterin Göbel.
Gebäude könnte bei steigenden Kinderzahlen noch erweitert werden
Und wie viel soll die neue Kindertagesstätte kosten? Eine genaue Kostenaufstellung müsse noch erarbeitet werden, eine Schätzung im ersten Quartal dieses Jahres hätte aber eine Summe von 6,06 Millionen Euro für alle Arbeiten ergeben, sagte Schubert. Stadtrat Eugen Köhler (CSU) wies in diesem Zusammenhang auf ein neues Förderprogramm für Holzbauten hin, das für das Karlstadter Projekt infrage kommen könnte.
"Die Holzbauweise gefällt mir sehr gut, das gibt ein wunderbares Raumgefühl", lobte Bürgermeister Hombach die Planungen. Kita-Leiterin Göbel freute sich, dass ihre eingebrachten Wünsche von den Planern umgesetzt wurden. Laut Hombach können die Mitarbeitenden auch weiterhin Vorschläge machen. Stadtrat Dr. Benedikt Kaufmann (Freie Wähler) erkundigte sich nach potenziellen Erweiterungsmöglichkeiten, denn die aktuelle Entwicklung in Bezug auf die Kinderzahlen sei sehr dynamisch und schwer vorhersehbar. "Wir haben genügend Leerrohre eingeplant, im Westen könnte ein Erweiterungsbau entstehen", so Planer Schubert. Auch das Flachdach sei dafür ausgelegt. Das Gebäude könnte zudem aufgestockt werden.
Der Bauausschuss stimmte dem Vorentwurf einstimmig zu und beauftragte die Verwaltung, nun auf dieser Basis den Entwurf zu erarbeiten.
Fakt ist aber: der Standort ist ein neuer Höhepunkt in der Reihe von massiven Fehlentscheidungen der Stadt Karlstadt.