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Netzausfall in Hausen: Vodafone-Kunden seit September vom Mobilfunknetz abgeschnitten
Diese Mobilfunkstation an der Spitze eines Mastes mit Hochspannungsleitungen auf der Anhöhe Sperbühl bei Wiesenfeld ist ausgefallen, weil ihre Stromversorgung unterbrochen wurde.
Foto: Thomas Hock | Diese Mobilfunkstation an der Spitze eines Mastes mit Hochspannungsleitungen auf der Anhöhe Sperbühl bei Wiesenfeld ist ausgefallen, weil ihre Stromversorgung unterbrochen wurde.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 12.02.2024 02:48 Uhr

Kundinnen und Kunden des Mobilfunkkonzerns Vodafone im Steinfelder Ortsteil Hausen und im Karlstadter Weiler Erlenbach sitzen seit dem 14. September vorigen Jahres medientechnisch auf dem Trockenen. An diesem Tag wurde beim Bau der Ortsumgehung für Wiesenfeld ein Stromkabel beschädigt, das die Mobilfunkstation auf der Anhöhe Sperbühl versorgt hatte. Das Kabel muss neu verlegt werden, die Trassensuche gestaltet sich schwierig.

Thomas Hock, der Digitalbeauftragte des CSU-Ortsverbands Hausen, hat unser Medienhaus auf das Problem aufmerksam gemacht. In Hausen und Erlenbach gibt es nach seiner Darstellung viele Personen mit Mobilfunkverträgen, die seit Mitte September nicht mehr von Vodafone versorgt werden können. Wer über den Anbieter ins Internet gegangen sei, sei auch hier abgeschnitten.

Ausfall der Mobilfunkstation durch beschädigtes Kabel

Nach vielen Anrufen bei Vodafone erhielt Hock die Auskunft, dass beim Bau der Ortsumgehung Wiesenfeld ein Kabel beschädigt worden sei. Durch Recherchen bei der Bundesnetzagentur hat er erfahren, dass eine Mobilfunkstation am Sperbühl ausgefallen ist. Deren Versorgungsleitung sei in den Unterlagen nicht verzeichnet gewesen.

Eine einfache Reparatur des Stromkabels ist nach Hocks Angaben nicht möglich, denn die alte Leitungstrasse könne wegen des tiefen Einschnitts durch die Ortsumgehung nicht mehr benutzt werden. Für eine neue Trasse sei ein Genehmigungsverfahren erforderlich, weil sie wohl zum Teil durch ein Naturschutzgebiet führen werde.

Diese Darstellung Hocks bestätigte auf Anfrage Volker Petendorf, der Konzernsprecher von Vodafone. Nach seinen Angaben wird der Mobilfunkverkehr seit dem 14. September vorigen Jahres über die umliegenden Standorte von Mobilfunkstationen geführt, "so dass der weitaus größte Teil unserer Kunden im betroffenen Gebiet weiterhin Mobilfunk-Vollversorgung hat".

Notrufe trotz Funklöchern möglich

Dennoch ließen sich "einzelne Einschränkungen bei bis zu 65 Mobilfunkkunden, die normalerweise über diesen Standort versorgt werden, nicht ganz vermeiden". Diese Einschränkungen reichten von einem etwas schlechteren Netz bis zu einem Funkloch. Notrufe an die Nummer 112 könnten aber weiterhin abgesetzt werden, so Petendorf.

Eine neue Stromversorgung der betroffenen Mobilfunkstation könne nur "durch Bau einer komplett neuen Stromtrasse" hergestellt werden, an der mit Hochdruck gearbeitet werde. Mehrere alternative Versorgungswege seien intensiv geprüft, letztendlich aber verworfen worden.

Petendorf bittet die "wenigen betroffenen Kunden noch um etwas Geduld bis zur Wiederherstellung der Stromanbindung und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten". Zu einem anderen Vorgehen rät Thomas Hock: Es sei zu empfehlen, sich einen anderen Mobilfunkprovider zu suchen, weil es sicherlich noch länger dauern werde, bis die Stromversorgung der Mobilfunkstation etwa von Erlenbach her wiederhergestellt sei.

Energieversorgung geht von Privatkabel aus

Denkt man in der Region um Lohr an Strom, fällt einem sofort die Energieversorgung Lohr-Karlstadt ein. Diese hat nach den Worten ihres kaufmännischen Leiters und Pressesprechers Stefan Schinagl aber nur mittelbar mit dem Problem zu tun. Das Unternehmen liefere nur den Strom, an einer Trafostation der Energie sei ein Abgangszähler befestigt.

Ab Zähler handle es sich um die Angelegenheit von Vodafone. Das Kabel sei der Energie nicht bekannt, weil sie es nicht verlegt habe, betonte Schinagl. Deshalb sei es wohl auch nicht in den Unterlagen verzeichnet gewesen. Schinagl geht davon aus, dass Vodafone von der Trafostation bis zur Mobilfunkstation ein Privatkabel hat verlegen lassen.

Steinfeld kann laut Bürgermeister nichts tun

Ähnlich stellte Uli Heck, geschäftsführender Beamter und Pressesprecher der Stadt Karlstadt, die Angelegenheit dar. Ihm sei bekannt, dass beim Bau der Ortsumgehung Wiesenfeld ein Stromkabel beschädigt worden sei, das in den Unterlagen nicht eingetragen war. Es habe sich nicht um ein öffentliches Versorgungskabel gehandelt, zuständig sei allein Vodafone.

Der Steinfelder Bürgermeister Günter Koser weiß seit einigen Wochen vom Problem in Hausen und Erlenbach. Ein Schreiben an Vodafone sei unbeantwortet geblieben. Möglichkeiten der Gemeinde Steinfeld, für Abhilfe zu sorgen, seien nicht vorhanden. Denn ein Bauvorhaben der Stadt Karlstadt habe das Stromkabel beschädigt.

 
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