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ROHRBRUNN
Naturschutzbasis macht sich stark für die Luitpoldshöhe
Von Naturschutzverbänden favorisiert als Zentrum für den Wald: das Jagdschloss Luitpoldshöhe bei der Autobahnraststätte Rohrbrunn.
Foto: Roland Pleier | Von Naturschutzverbänden favorisiert als Zentrum für den Wald: das Jagdschloss Luitpoldshöhe bei der Autobahnraststätte Rohrbrunn.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:36 Uhr

Georg Taupp wirbelt alles durcheinander. Mit seinem Angebot, dem Freistaat das von ihm renovierte Jagdschloss Luitpoldshöhe für ein Spessartzentrum zur Verfügung zu stellen, stellt er die Pläne der Staatsregierung in Frage. Diese will das denkmalgeschützte Hofgut Erlenfurt im Hafenlohrtal für 26,5 Millionen Euro zu einem Eichenzentrum ausbauen. Doch die Naturschutzverbände, die sich bislang schon gegen dieses Projekt positioniert haben, favorisieren geschlossen das ehemalige Jagdschloss des Prinzregenten Luitpold unweit der Autobahnraststätte Rohrbrunn.

Schlossherr Taupp war in vier Berufen tätig

Taupp ist gelernter Banker, war dann Bau- und später Pflegeheimleiter, schließlich in der Werbung tätig. Das Schloss habe er dem Freistaat 2011 für rund 300 000 Euro (mit Nebenkosten) abgekauft und für rund 1,2 Millionen Euro renoviert; das Geld, das er investierte, habe er in der Werbung verdient, erklärte der 67-Jährige am Freitag am Rande einer bemerkenswerten Pressekonferenz im Freien bei windigen sieben Grad. Zwei Journalisten sahen sich einer Schar von 40 Vertretern von Naturschutzverbänden und Spessart-Organisationen gegenüber.

Seit er vor fünf Jahren seinen Ruhestand angetreten hat, sei das Renovieren quasi zu seinem Hobby geworden, verriet Taupp. Er biete das Schloss, das derzeit privat bewohnt wird, dem Freistaat zum Kauf oder zum Pachten an, sagte er. An privat werde er es nicht verkaufen. Mehr noch: Er sei auch bereit, im Gegenzug das Hofgut im Hafenlohrtal zu übernehmen und herzurichten, vielleicht sogar als Wohnstätte für sich selbst.

4500 Unterschriften gegen das Eichenzentrum

Rund 4500 Unterschriften haben die „Freunde des Spessarts“ gegen das Eichenzentrum mit immens hohen Kosten im sensiblen Hafenlohrtal eingetragen, so der Vorsitzende dieser „Bürgerbewegung“, Bernd Kempf. Die Unterschriften seien eingegangen, noch bevor der Alternativvorschlag öffentlich geworden sei.

Teile oder das ganze Projekt an die Luitpoldshöhe zu verlagern, diese Option ernsthaft zu prüfen, fordern nun die „Freunde des Spessarts“, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, Greenpeace, die Umweltorganisation WWF, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und die Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal. Auch die Vertreter des Spessartbunds und des Naturparks Spessart begrüßten diese Initiative.

Ministerium bleibt auf Kurs

Indes brachte Ludwig Angerer, Chef des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt aus München die lapidare Kunde mit: Das Forstministerium halte am Eichenzentrum Erlenfurt fest.

 
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