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Lohr
Nach offenem Brief aus Main-Spessart: Plötzlich war Hubert Aiwanger am Handy
Mit einer Reaktion auf ihre Kritik hatten die Lohrer Freien Wähler nicht mehr gerechnet. Doch der Parteichef meldete sich. Was er mit der Fraktionschefin besprochen hat.
Antwortete jetzt auf Kritik aus Unterfranken: Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler. Das Bild zeigt ihn Ende September im Landtag.
Foto: Matthias Balk, dpa | Antwortete jetzt auf Kritik aus Unterfranken: Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler. Das Bild zeigt ihn Ende September im Landtag.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:58 Uhr

Brigitte Riedmann hatte gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Doch dann klingelte am Freitag ihr Handy, berichtet die Freie-Wähler-Fraktionschefin im Stadtrat von Lohr und im Kreistag Main-Spessart.  Am anderen Ende der Verbindung live und direkt, "ohne Vorzimmer oder Referent": Hubert Aiwanger, der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und FW-Vorsitzende in Bund und Land.

Späte Reaktion auf den offenen Brief

So plötzlich der Anruf auch kam, um was es Aiwanger ging, war keine Überraschung. Schließlich hatte Riedmann im Namen ihrer Lohrer Parteifreunde vor zwei Wochen einen sehr deutlichen offenen Brief geschrieben und den Parteichef heftig kritisiert. Weil er am Sonntag der Bundestagswahl vor 18 Uhr Umfragezahlen getwittert hatte. Und weil er sich nach wie vor nicht impfen lässt, wo doch allen klar sein müsse, so Riedmann, "dass die Impfung der einzige Weg aus der Pandemie heraus ist".

Über eine halbe Stunde habe das Telefongespräch gedauert, berichtet die Lohrer Stadträtin. Und zwar "ohne eine Blatt vor dem Mund". Für die erfahrene Kommunalpolitikerin ein Beleg für die lebendige  Gesprächskultur  bei den Freien Wählern. Da sei es eben auch möglich, sich unabhängig von Hierarchien kritisch auszutauschen.

Brigitte Riedmann ist Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat Lohr und im Kreistag Main-Spessart.
Foto: Freie Wähler/Genheimer | Brigitte Riedmann ist Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat Lohr und im Kreistag Main-Spessart.

Aiwanger habe ihr gegenüber eingeräumt, der Tweet am Wahlsonntag sei ein Fauxpas gewesen, auch wenn mittlerweile feststeht, dass er nichts Verbotenes getan hat. Beim Thema Impfen habe er seine bekannten Positionen wiederholt, aber auch gesagt, "er denke weiter darüber nach, sich doch noch zu impfen". Wie ernst er das meint, darüber will Riedmann nicht spekulieren. "Ich habe ihm auf jeden Fall gesagt, dass die Verweigerungshaltung für die meisten Freie-Wähler-Mitglieder und Sympathisanten  ein No-Go ist." Er handele in dieser Frage schließlich nicht als Privatmensch , sondern trage Verantwortung als stellvertretender Ministerpräsident. 

"Nachdenklich" sei Aiwangers Reaktion auf den Hinweis ausgefallen, die Freien Wähler dürften keine "One-Man-Show" sein, in München müsse mehr auf die Basis gehört werden. Der Parteichef selbst habe schließlich vorgeschlagen, die Winter-Klausur der Parteigremien im Kreis Main-Spessart zu veranstalten, dieser sei schließlich die "Herzkammer" der Gruppierung. Denkbar sei, bei so einem Treffen, entweder live oder per Internet, auch mit den Vertreterinnen und Vertretern vor Ort zu diskutieren.

Lohrerin fühlt sich von Mitgliedern und Wählern bestätigt

"Eine gute Idee" findet die Lohrerin. Sie sieht sich aufgrund der vielen positiven Reaktionen von Mitgliedern und Wählerinnen und Wählern, bestätigt, dass es richtig war, den offenen Brief zu schreiben. Beim nächsten Ärger über Hubert Aiwanger wird es aber wohl erst mal keine Post aus Lohr geben. Brigitte Riedmann wird dann gleich zum Telefon greifen: "Ich habe nämlich jetzt seine Handynummer." 

 
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  • josef-ils@web.de
    Das Telefonat ist in meinen Augen genauso schlecht wie seine Entschuldigung.
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  • stefan.behringer@web.de
    Den Dialekt finde ich eigentlich ganz gut. Das mag ich auch an Ilse Aigner und an Söder, dass Sie hörbar zu Ihrer Herkunft stehen.
    In der Sache bin ich allerdings weniger erfreut über Aiwanger, Söder & Co.
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Ja, sehr gut, dass Frau Riedmann und Herr Aiwanger miteinander gesprochen haben. Aber dennoch mein Statement zu dem Begriff "Privatmensch" von Frau Riedmann. Den gibt es nicht. Es ist und bleibt allein der Mensch. Und ich bin mir sicher , dass Frau Riedmann mit dem Menschen Aiwanger telefoniert hat.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Respekt vor der Zuhörerin!
    Kann man sich den Opfelsoftdialekt tatsächlich eine halbe Stunde anhören?
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  • Erding
    Unter dem Gesichts- oder "Hör"punkt einen Minnegesangs, durchaus.
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  • mainpost1
    Was haben Sie gegen jemanden der Dialekt spricht?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Es ist nicht nur der Dialekt - es ist das Geschwafel und es sind seine "Beispiele" und seine immer missglückten "Beschreibungen". Und dann die Kommentare zur Coronaimpfung. Es reicht! Weg mit Hubsi!
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