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Lohr/München
Offener Brief der Freien Wähler Lohr:  Aiwangers Auftritt schlichtweg nur peinlich
Der stellvertretende Ministerpräsident gerät bei seinen Parteifreunden zunehmend unter Druck: Warum die Freien Wähler Lohr jetzt einen offenen Brief geschrieben haben.
Hubert Aiwanger gerät in der eigenen Partei zunehmend unter Druck. Die Freien Wähler Lohr beklagen jetzt seinen 'peinlichen Auftritt' im Landtag. Das Bild zeigt Aiwanger im September bei einem Redaktionsbesuch in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Hubert Aiwanger gerät in der eigenen Partei zunehmend unter Druck. Die Freien Wähler Lohr beklagen jetzt seinen "peinlichen Auftritt" im Landtag.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

"Ich habe einfach keine Lust mehr, mich ständig für Hubert Aiwanger rechtfertigen zu müssen." Brigitte Riedmann ist sauer. In einem offenen Brief fordert die Vorsitzende der Freie-Wähler-Stadtratsfraktion in Lohr (Lkr. Main-Spessart) ihren Parteichef auf, sich auf die "wichtige und dringende Sacharbeit in unserem Land zu konzentrieren" und weniger auf "oftmals missglückte Medienauftritte".

Seit über 30 Jahren engagiere sie sich mit Herzblut für die Freien Wähler, aktuell auch als Fraktionschefin im Kreistag Main-Spessart, sagt Riedmann. Zuletzt habe sie sehr viel Zeit für Gespräche mit Mitstreitern und Sympathisanten aufbringen müssen, die von Aiwangers Agieren "entsetzt" seien. Einzelne hätten dem rund 90 Mitglieder starken FW-Ortsverband Lohr sogar den Rücken gekehrt, "und nicht nur diesem". Da sei es an der Zeit, Flagge zu zeigen und an die Öffentlichkeit zu gehen.

Riedmann: "Erzwungene Entschuldigung" war wenig glaubhaft

Brigitte Riedmann hat den offenen Brief der Freien Wähler Lohr an Hubert Aiwanger verfasst.
Foto: Freie Wähler | Brigitte Riedmann hat den offenen Brief der Freien Wähler Lohr an Hubert Aiwanger verfasst.

"Das Fass des Unverständnisses endgültig zum Überlaufen" gebracht habe die widerrechtliche Veröffentlichung von Ergebnissen einer Nachwahlbefragung durch Aiwanger am Wahlsonntag, heißt es in dem Brief. Die von Ministerpräsident Markus Söder daraufhin im Landtag "erzwungene Entschuldigung" sei wenig glaubhaft gewesen. "Nein, sie war schlichtweg nur peinlich", schreibt Riedmann im Namen der Lohrer Freien Wähler.

Des Weiteren beklagt die Autorin das "Kokettieren" des Parteichefs, sich nicht impfen zu lassen, als "grenzwertig und nicht mehr nachvollziehbar". Für einen "vermeintlich verantwortungsvollen  Politiker" sei so ein Verhalten "unverantwortlich", heißt es in dem Schreiben weiter. Junge Menschen, die unter der Pandemie besonders zu leiden hatten, würden so nur schwer zu überzeugen sein, "sich bei den Freien Wählern zu engagieren". Im Gegenteil: Man habe sich vorhalten lassen müssen, dass der Landesvorsitzende "offensichtlich im Umfeld bei Impfgegnern, Querdenkern und Politikverdrossenen" auf Stimmenfang gehe. Das schade der Glaubwürdigkeit der Freien Wähler, fürchtet Riedmann.

Eine Rücktrittsforderung enthält der offene Brief nicht. "Das ist nicht mein Stil", sagt die Fraktionsvorsitzende. Die Lohrer Parteimitglieder erwarteten nun aber eine Antwort nicht nur von Aiwanger, sondern auch von der Landtagsfraktion der Freien Wähler. Schließlich könne und wolle man nicht glauben, dass die Mitglieder der Fraktion mit dem Vorgehen des Parteichefs einverstanden sind. 

 
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  • C. M.
    Ah, Frau Riedmann hält das Verhalten von Herrn Aiwanger was die Impfung betrifft für unverantwortlich!? Sie möchte ihm gerne sagen, was für sie Verantwortlichkeit ist?

    Was für erbärmliches Schauspiel: Sich auf Kosten anderer profilieren und ihrem Parteikollegen die Impfung am liebsten aufzwingen wollen.

    Hat sie schon mal etwas davon gehört, dass j e d e r Mensch die Freiheit hat, über seinen Körper selbst zu entscheiden?

    Und auch die Freiheit hat, darüber zu entscheiden, ob er sich einen nicht ausreichend getesteten Impfstoff mit möglichen gravierenden Nebenwirkungen spritzen lässt?

    Denn Freie Wähler sind freie Wähler, weil sie frei wählen wollen und sich nicht unter die Knute einer Partei begeben wollen. Das gilt auch für die Impfung.

    Die Frau soll einfach nur zurücktreten, damit klügere ihren Platz einnehmen können! Sie ist in der falschen Partei, wenn sie die Freiheit der Wahl Herrn Aiwanger nicht zugesteht.
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  • M. P.
    Lasst den aiwanger in Ruhe…impfen ist ein in dieser Zeit polarisierende Angelegenheit, keiner auch Politiker dürfen entscheiden und es hat nichts mit politischer Richtung zutun…Kindergärten sind Angestellte ohne Impfung, in Firmen sind ca. 30-40% nicht geimpft…wenn der Riedmann alles zu kompliziert ist sollte sie nicht in die Öffentlichkeit gehen sondern einfach ihr politisches Amt niederlegen alt genug ist die ja und für die Zukunft einen Platz frei machen!!!!!
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  • F. W.
    lesen Sie nal n Bericht über Liefers Bericht aus dem Krankenhaus...

    tote Mütter, Kinder vorab geholt ... tja.. waren nicht geimpft.

    Aiwangercdient nicht als Vorbild. sein Verhalten/Klappe aufreissen erweist der Impfkampagne n Bärendienst.....
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  • M. N.
    "Für alle die es noch nicht gemerkt haben, das Herr Aiwanger sich nicht hat Impfen lassen ist seine Angelegenheit."
    Wünscht die Politik und Wirtschaft, dass sich möglichst viele impfen lassen?
    Politiker (und der Wirtschaftsminister) haben Vorbildfunktion und sollten somit nicht Impfgegner sein.
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    da sage ich nur "Oiwonger go home"
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  • R. A.
    Der Oiwonger ist doch ein reiner Selbstdarsteller. Ohne Hauptsache dagegen käme der aus seinem Stall doch nicht raus. Solange die Freien Wähler sich so eine Galionsfigur leisten wollen, wird das nichts mit mehr Wählergunst. Ich möchte nicht, dass der unser Land in irgendeiner Weise ausserhalb seines Dunstkreises vertritt.
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  • P. S.
    Für alle die es noch nicht gemerkt haben, das Herr Aiwanger sich nicht hat Impfen lassen ist seine Angelegenheit.
    Das ganze Thema war nur von Herrn Söder für den Wahlkampf missbraucht worden um den freien Wählern zu schaden
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    In dem Bericht steht aber auch:

    "Das Fass des Unverständnisses endgültig zum Überlaufen" gebracht habe die widerrechtliche Veröffentlichung von Ergebnissen einer Nachwahlbefragung durch Aiwanger am Wahlsonntag“
    Darauf gehen Sie nicht ein.
    Aiwanger ist allein deswegen nicht mehr tragbar!!
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  • S. K.
    Mir kommen gleich die Tränen für den Opfer-Hubsi grinsen)
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  • S. S.
    Den Wählern sollte es egal sein ob ein Medienauftritt erfolgreich war oder nicht. In der Politik geht es um Inhalte und ist (sollte) keine Show (sein).
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    Oiwanger zurück in den Stall. Untragbar der Typ! Die FW Wähler werden viele Mitglieder verlieren, wenn der so weitermacht. Für Berlin hat es glücklicherweise nicht gereicht und in München fliegt er raus!
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  • H. E.
    Finde ich nicht. Die Freien Wähler haben doch Bundesweit zulegen können. Wenn es Frau Riedmann nicht gefällt, kann sie zurück treten. Es ist und bleibt Herrn Aiwanger überlassen, ob er sich impfen lässt oder nicht. Ihre Aussage ist eine bodenlose Frechheit. Hat Frau Riedmann schon mal was von Entscheidungsfreiheit oder eigener Meinung gehört ?
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