Bereits Anfang April wunderte sich Andreas Baus aus Gambach. Er beobachtete mehrere Tage lang einen ruhenden Güterzug, der auf einem Gleis gegenüber des E-Centers in Karlstadt stand. "Ich fahre dort öfter vorbei. Der Zug war mit Stahl- und Metallteilen beladen." Es sei ihm seltsam vorgekommen, so Baus, dass der lange Güterzug mehrere Tage am gleichen Fleck stand. "Es hat mich interessiert, was es damit auf sich hat", so der Gambacher.
Dieser Zug in Karlstadt verschwand. Jedoch tauchte um den 9. April in Wernfeld ein ähnlicher Zug auf. Der ist sowohl für Fußgänger als auch Autofahrer auf der Bundesstraße von der sogenannten "schwarzen Brücke" aus gut zu sehen. Am 25. April stand der Güterzug immer noch dort. Ist dies der gleiche, der zuvor in Karlstadt abgestellt war und warum steht er dort so lange?
Die Bahn forscht nach – ohne Erfolg
"Uns liegen aktuell leider keine Informationen vor, um welchen Zug es sich handelt", teilte die Pressestelle der Deutschen Bahn auf Nachfrage am 20. April mit. Eine angekündigte interne Nachfrage bei der zuständigen Fachabteilung führte offensichtlich nicht zur Aufklärung. Warum ein Güterzug mit DB-Triebwagen und rund 30 Waggons mehr als zwei Wochen lang in Main-Spessart "geparkt" wird, wohin er unterwegs ist und wem er gehört: Diese Fragen bleiben unbeantwortet.
"Der Zug hat mit Sicherheit seine Daseinsberechtigung und gehört auch irgendwem", ließ die Pressestelle der Deutschen Bahn am 25. April verlauten. Zwar seien die Positionen der Züge und auch die Gleisbelegungen im System der Bahn gespeichert, eine Information zu diesem Zug oder Gleis sei jedoch aktuell nicht verfügbar.
- Lesen Sie hier das Update zum Artikel: Abgestellter Güterzug ist nun verschwunden
Wer den Güterzug sehen möchte, findet ihn vielleicht noch an der gleichen Stelle. Auf einer Webseite der Deutschen Bahn heißt es, man könne die Abstellanlagen je nach Wunsch und Notwendigkeit für wenige Stunden, "oder aber für einen längeren Zeitraum nutzen".
Schon Elvis beschäftigte ein mysteriöser Zug
Den passenden Soundtrack zu diesem Fall lieferte schon einst Elvis Presley mit seinem Song über den "Mystery Train" von 1955, eine Coverversion des Originals von Junior Parker:
wo (ich glaube) eine Dienststelle in Hannover eine Lok vermisst hat. Auf ein entsprechendes Rundfernschreiben (gabs damals noch) kam aus Hamburg die Antwort "Das Ding steht bei uns." Der Lokführer hatte aufgrund eines Sturms außerplanmäßig in Hamburg Feierabend gemacht und sich in den planmäßigen Urlaub verkrümelt, ohne jemanden gefunden zu haben, den es interessierte, wo die Lok steckte. Daran hat sich - der Kostenstellen- und Zuständigkeitenzersplitterung sei Dank - nach meinen Informationen aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle bislang wenig bis garnix geändert.
PS: @ Mainpost: Gibt es einen Grund warum mein erster Kommentar zu diesem Artikel nicht veröffentlich wurde?
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Tabea Goppelt, Onlineredaktion
Es gibt da anscheinend keine Gründe. Geht mir ab und zu auch so.
Wer halt gerade Dienst hat.
Hauptsache der Zug ist inzwischen wieder da, bzw. weg.
... die irren ja zur Zeit auch mitunter ziellos umher ...
Thank you for travelling with Deutsche Bahn ...
Der vermisst auch keinen Güterzug ...