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Würzburg / Main-Spessart
Maskenpflicht in Bayern beendet: Setzen Supermärkte in der Region nun auf ihr Hausrecht?
Der Bundesgesundheitsminister hat den Handel aufgerufen, selbst eine Maskenpflicht zu verhängen. Warum Marktinhaber Marco Trabold davon nichts hält.
Wenn am Montag, 4. April, die Supermärkte öffnen, gilt in Bayern keine Maskenpflicht mehr für den Einzelhandel.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Wenn am Montag, 4. April, die Supermärkte öffnen, gilt in Bayern keine Maskenpflicht mehr für den Einzelhandel.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:05 Uhr

Es wird ein ungewohnter Anblick sein, im Supermarkt wieder die Gesichter der Kundinnen und Kunden zu sehen sind, wenn sie ihre Einkaufswagen vorbei an Regalen mit Zahnpasta, Toast und Tortellini schieben. Denn von diesem Sonntag, 3. April, an schreibt der Freistaat Bayern nicht länger Corona-Masken im Einzelhandel vor. Die Landesregierung empfiehlt angesichts der hohen Infektionszahlen zwar, die Masken in Geschäften weiterhin zu tragen - aber die Pflicht ist weg. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Handel dazu aufgerufen, per Hausrecht selbst eine Maskenpflicht in Supermärkten und Geschäften zu verhängen.

Doch wie sehen das die Betreiber von Einkaufsmärkten in der Region? Was wird am kommenden Montag in den Filialen und Discountern in Unterfranken gelten?

Edeka-Märkte Trabold: Keine Maskenpflicht per Hausrecht

Marco Trabold ist verärgert: "Für mich ist es in der aktuellen Lage der falsche Zeitpunkt zu lockern", sagt der Inhaber der Edeka-Märkte Trabold in Würzburg, Eisingen (Lkr. Würzburg), Zellingen und Gemünden (beide Lkr. Main-Spessart). "Die Maske ist lästig, darüber müssen wir nicht reden. Und irgendwann müssen wir zum Alltag zurückkehren. Aber jetzt, wenn die Zahlen gerade so hoch sind, halte ich das für kontraproduktiv."

"Wenn jetzt noch die Maskenpflicht fällt, ist es vorherzusehen, dass die Ausfälle der Mitarbeiter auch steigen werden."
Markt-Inhaber Marco Trabold

Dennoch will Trabold "auf keinen Fall" selbst seine Kundschaft zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung verpflichten. Wenn am Montag seine Märkte öffnen, sei jeder Kunde und jede Kundin willkommen – mit oder ohne Maske. Als Grund für diese Entscheidung verweist Trabold auf seine Angestellten. Wenn Geschäfte selbst eine Maskenpflicht verhängen würden, ginge das "zu Lasten der Beschäftigen". Denn die seien dann wieder den Diskussionen mit der Kundschaft ausgesetzt. "Diese möchte ich meinen Mitarbeitern gerne ersparen", sagt der Marktinhaber.

Marco Trabold, Inhaber von vier Edeka-Märkten in Würzburg, Eisingen, Zellingen und Gemünden.
Foto: Moritz Baumann | Marco Trabold, Inhaber von vier Edeka-Märkten in Würzburg, Eisingen, Zellingen und Gemünden.

Der Appell des Gesundheitsministers, dass der Handel von seinem Hausrecht Gebrauch machen soll, um das Tragen von Masken aufrechtzuerhalten, sorgt bei Trabold für Unverständnis: "Der Gesetzgeber macht es sich damit relativ einfach. Die Politik fordert vom Handel ein, was sie selbst nicht schafft. Für mich ist das ein Armutszeugnis."

Unabhängig von einer Maskenpflicht befürwortet Marco Trabold weiterhin, dass Kundinnen und Kunden freiwillig eine Maske tragen - "auch zum Schutz unserer Mitarbeiter". Aktuell gebe es die "schlimme Situation", dass viele seiner Angestellten krank oder in Quarantäne seien. "Wenn jetzt noch die Maskenpflicht fällt, ist es vorherzusehen, dass die Ausfälle der Mitarbeiter auch steigen werden", sagt der Marktleiter. Er könne seiner Belegschaft nicht vorschreiben, eine Maske zu tragen:  "Dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage mehr. Ich kann nur an sie appellieren."

Wie handhaben Lidl, Aldi und Tegut in Unterfranken den Wegfall der Maskenpflicht?

Auch viele andere Supermärkte in Unterfranken werden wohl nicht an den Masken festhalten. Ein Sprecher der Schwarz-Gruppe teilt für das Tochterunternehmen Lidl mit: "Sollten die jeweiligen Landesverordnungen die Aufhebung der Maskenpflicht für Kunden vorsehen, werden wir diesen folgen." In Bayern wird es in den Discountern von Montag an also keine Maske mehr brauchen.

Aldi Süd will sich nach den jeweiligen "Corona-Schutzverordnungen der Bundesländer" richten. "Die darin festgelegten Regelungen werden für uns maßgebend sein", heißt es aus der Pressestelle. Auch dort ist also nicht mit einer selbst vorgegebenen Maskenpflicht zu rechnen. Die Kette will jedoch zum Tragen von Masken ermutigen. "Wird keine Maskenpflicht vorgeschrieben, behalten wir uns eine Empfehlung an Mitarbeiter:innen und Kund:innen vor, weiterhin freiwillig eine Maske zu tragen."

Aus der Tegut-Zentrale in Fulda heißt es , dass sich das Unternehmen grundsätzlich "an die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Richtlinien des Bundes und der einzelnen Bundesländer" halte. Auf Nachfrage dieser Redaktion, ob das bedeute, dass von Montag an keine Maskenpflicht in Tegut-Lebensmittelmärkten in Bayern mehr gelte, antwortete die Pressestelle schlicht: "Ja".

 
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  • E. W.
    Liebe Main-Post würdet Ihr bitte recherchieren welche Geschäfte in der Region eine Maskenpflicht per Hausrecht anordnen und diese Händler veröffentlichen? Gesundheitsbewusste Kunden können dann maskenfreie Läden meiden und dort einkaufen, wo es, wegen der Maske sicherer ist.
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  • S. C.
    Da wird es nicht zu recherchieren geben....
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  • J. B.
    Alles wegen einer kleinen Minderheitenpartei wie die FDP.
    Die SPD ist für mich gestorben.
    Sich so vorführen zu lassen, unbegreiflich.
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  • K. F.
    man, was regt ihr euch denn auf? es ist doch jeden selbst überlassen, ob mann oder frau maske trägt oder nicht. ich behalte meine erst mal im auto, hab genügend auch neue zuhause. ist jedem frei gestellt ob er seine maske noch aufsetzt oder nicht. zum schutz für mich und die anderen lasse ich meine beim einkaufen noch auf. man muß ja nicht gleich alles fallen lassen, wenn die politiker danach schreien. jeder hat doch einen a.... in der hose und kann selbst tun was für ihn richtig ist. gelle?
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  • U. S.
    Ich finde Maske in Geschäften ganzjährig gut. Ist doch die Grippe seit Masken getragen werden so gut wie ausgestorben! Man hätte somit all die vielen Jahre unzählige Erkrankungen und somit Personenschaden sowie wirtschaftlichen Schaden durch tragen einer Maske verhindern können!

    Diese abzuschaffen ist in meinen Augen dumm!
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  • H. K.
    Jetzt wo Sie es sagen. In den Ländern die die Maßnahmen abgeschafft haben scheint jetzt eine massive Grippewelle zu rollen. Und gegen Grippe dürften viel weniger Menschen geimpft sein als gegen Covid.
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  • S. C.
    Oh mein Gott, was malen da manche (allen voran @floh) für Schreckensszenarien an die Wand!

    Das kommt davon, wenn man sich 2 Jahre lang dem medialen Dauerfeuer von Lauterbach & Co. aussetzt.

    Die restlichen Länder der Erde sind doch auch nicht alle dumm. Deutschland ist mittlerweile weltweit so gut wie allein mit dem Hokuspokus.

    In der USA gibt es schon seit dem Jahreswechsel kaum noch Staaten mit irgendwelchen "Maßnahmen". Als letzter Staat hat soeben Hawaii die Maskenpflicht in Innenräumen aufgehoben.

    Und mit der Impfpflicht ist es genauso. Dtl. steht weltweit als einziges da mit dieser Überlegung; außer Österreich, und die haben es "verschoben".....
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  • H. K.
    Erst informieren, dann posten.
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  • J. B.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • A. A.
    @nogel: Gehirn einschalten und an andere denken und nicht immer an sich selbst. Supermarktpersonal ist nicht nur für Minuten, sondern den ganzen Arbeitstag den Viren ausgesetzt!!! Setzen Sie sich freiwillig eine Arbeitswoche den Viren aus? Wenn Sie so schlau sind, dann probieren Sie es doch vier Wochen einmal aus. "Baden" Sie erst einmal die Infektion aus, dann sprechen wir uns wieder. Ich kenne genügend Leute, die sich infiziert haben, einige, die gestorben sind und mehrere, die seit Wochen und Monaten unter den Nachwirkungen leiden. Im Übrigen: In Florida (USA) infizieren sich die Leute reihenweise (weiß ich durch Verwandtschaft). Und in Belgien und Italien sieht es auch nicht besser aus. Die Bevölkerung ist zum Großteil unzufrieden mit dem Beenden der Maskenpflicht. Aber mit Scheuklappen kann man ja bekanntlich nicht viel sehen.
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  • S. C.
    Bitte selber mal Gehirn einschalten:

    Was jetzt kommt, ist nicht viel anderes, als was seit langem in Gastwirtschaften erlaubt ist.

    Nur mit einigen Unterschieden:

    - in der Wirtschaft sitzt man stunde(n)lang zusammen, im Supermarkt dauert der Kontakt nur Minuten

    - in der Wirtschaft ist es ggf. eng und stickig, im Supermarkt hat man eine riesige Halle mit tausenden Kubikmetern Luft

    - im Supermarkt kann jeder der es will trotzdem eine Maske aufsetzen.

    Also: Hören Sie gefälligst auf mit der Panikmache
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  • T. N.
    Ab morgen wieder ohne. Habe schon 2 Reservierungen in der Gastronomie. Und wie viele schon sagten, wer mit kann das auch weiterhin tun.
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  • J. T.
    Mensch war das schlimm in der Gastronomie für den Weg zum Platz und/oder zur Toilette die Maske aufzusetzen. Ich hoffe die zwei Reservierungen haben Sie nicht zeitgleich gelegt.
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  • S. C.
    Die Maske auf dem Weg zum Platz und zur Toilette war seit jeher: Bullshit!
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  • H. K.
    Das man aus wirtschaftlichen Gründen keine Maskenpflicht in seinem Laden verhängt kann ich voll und ganz verstehen. Das im schlimmsten Fall ein Geschäft schließen muss weil nicht mehr genug Personal da ist ist aber auch ein wirtschaftliches Problem.

    Ich finde es aber erschreckend wie respektlos gerade hier über die Menschen geurteilt wird die das Risiko eines schweren Verlaufs haben und deshalb weiter Maske tragen. So harmlos ist auch Omikron nicht. Und die FFP 2 Maske ist der beste Schutz vor Infektion den es gibt.

    Langsam glaube ich die Idee Zeitkorridore für Risikogruppen waren doch keine so schlechte Idee. Nicht wegen der Ansteckungsgefahr sondern wegen der Respektlosigkeit der Menschen.
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  • A. K.
    Dann bin ich ab 3. April eben respektlos. Ist mir völlig egal. Soll wer will eine Maske tragen. Wer nicht will, muss es nicht mehr tun. Ich werde es nicht mehr tun, denn ich habs nur getan, weil ich musste.
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  • F. S.
    Prof. Dr. Ulrike Protzer Virologin hat die letzten Tage gesagt wenn jetzt nicht mehr alle die Masken tragen ist auch der nicht mehr geschützt der eine trägt das ist erwiesen
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  • F. S.
    Prof. Dr. Ulrike Protzer Virologin hat vor Tagen gesagt wenn nicht mehr alle die Masken tragen ist auch der nicht mehr geschützt das ist erwiesen
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  • H. S.
    Unser Laden wird Maskenpflicht vorschreiben, die Einhaltung wird von einer sehr strengen Security überwacht. Das Ganze ist günstiger als die Ausfälle des Personals, weil die Gorillas nur Mindestlohn bekommen.
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  • A. A.
    Die Verlierer sind besonders die Angestellten!!! Es gibt genug Schaubilder und Videos, die belegen, was passiert, wenn ein Infizierter ohne Maske im Supermarkt herumhustet ... Angestellte und Kunden in den Gängen (selbst über Regale hinweg) bekommen den ganzen "Segen" ab (selbst bei guter Lüftung). Das Abschaffen der Maskenpflicht ist unverantwortlich! Arme Partei, die meint, mit dieser Regelung Wählerstimmen - vor allem der Maskengegner und Coronaleugner - holen zu müssen. Und wenn dann Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte sterben, weil sie zu wenig geschützt wurden, ist das Geschrei groß. Wer hat von denen, die jetzt wahrscheinlich wieder negativ auf meinen Kommentar reagieren, jemanden durch Corona verloren, jemanden mit Long-Covid erlebt oder war selbst erkrankt? Wer möchte die Erkrankung noch einmal erleben? Denkt doch auch mal an Kinder und Jugendliche, die noch nicht geimpft sind oder an die Leute, die sich nicht impfen lassen dürfen und seid nicht so egoistisch!
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