Keine Maskenpflicht mehr in Supermärkten, Restaurants, Kinos und Theatern oder in den Schulen. Keine 2G- oder 3G-Einschränkungen mehr in Schwimmbädern oder in der Gastronomie. Und auch keine Kontaktbeschränkungen mehr für Ungeimpfte: Ab Sonntag, 3. April, fallen auch in Bayern die meisten Corona-Einschränkungen weg – trotz weiterhin einer sehr hohen Zahl an täglichen Neuinfektionen.
Der Freistaat setzt damit die neue rechtliche Vorgabe des Bundes um, die nur noch wenige "Basisschutzmaßnahmen" erlaubt. Weitergehende Maßnahmen wären nur nach der sogenannten "Hotspot-Regelung" möglich – etwa wenn regional eine Überlastung der Krankenhäuser droht. Dies ist in Bayern laut Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) derzeit nicht der Fall.
Bayern verzichtet wegen rechtlicher Bedenken auf schärfere Hotspot-Regeln
Was genau aber eine Region zum Hotspot macht, lasse das Bundesgesetz im Unklaren, kritisierte am Dienstag erneut Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Einzelne Landkreise oder gar den Freistaat aufgrund der hohen Inzidenzen zum Hotspot zu erklären, "wäre aber auf Basis dieser Rechtsgrundlage aus meiner Sicht rechtlich nicht haltbar", sagte Holetschek. Deshalb verzichte die Staatsregierung trotz erheblicher Bedenken mit Blick auf den Infektionsschutz derzeit ganz auf diese Möglichkeit.
Masken nur noch im ÖPNV und in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
Als "Basisschutz" bleibt deshalb ab kommenden Sonntag die FFP2-Maskenpflicht nur noch im Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) sowie in "Einrichtungen, die vulnerable Personengruppen betreuen", bestehen. Darunter fallen etwa Arztpraxen, Krankenhäuser, Pflegedienste, Alten- und Pflegeheime sowie Einrichtungen für Behinderte. Dort gilt auch weiter eine Testpflicht für Besucher wie Mitarbeiter. Im öffentlichen Fernverkehr gilt zudem bundesweit weiter eine Maskenpflicht.
In den Schulen fällt die Maske nicht nur im Klassenzimmer
In den Schulen fällt zudem ab Montag, 4. April, für alle Schülerinnen und Schüler die Maskenpflicht – und zwar sowohl im Klassenzimmer, als auch im gesamten Schulgebäude. "Meine Empfehlung ist aber, außerhalb des Klassenzimmers weiter Maske zu tragen", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Anordnen könne der Freistaat dies aber nicht mehr. Und auch die Schulen sollten Masken im Schulhaus nicht mit ihrem Hausrecht durchsetzen, so Piazolo.
Nach wie vor gibt es in Bayern bei den Altersgruppen der Schülerinnen und Schülern die mit Abstand höchsten Corona-Fallzahlen. Trotzdem bieten die Schule und die Kita "auch ohne Maske hohen Schutz", sagt der Schulminister. Zumindest bis zu den Osterferien sollen nämlich die regelmäßigen Corona-Tests für alle Kinder und Jugendlichen weiter durchgeführt werden. Wie es nach Ostern damit weitergehe, "hängt auch an der Entwicklung der Zahlen", sagt Piazolo.
Staatsregierung empfiehlt weiter Masken in allen Innenräumen und Mindestabstand
Gesundheitsminister Klaus Holetschek machte keinen Hehl daraus, dass er den Basisschutz für nicht ausreichend hält: "Wir hätten uns zumindest für die nächsten vier Wochen weiter die Maskenpflicht in allen Innenräumen gewünscht", sagte er. Dies sei aber gegen die FDP im Bund nicht durchsetzbar: "Nun müssen wir eben mit dem zurechtkommen, was wir haben."
Angesichts von weiter täglich rund 50 Corona-Toten in Bayern appelliert die Staatsregierung deshalb auch an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: "Wir empfehlen weiterhin Maske in allen Innenräumen und Mindestabstand als simple Mittel des Infektionsschutzes", erklärte Staatskanzleichef Florian Herrmann. Diese Empfehlung sei "sehr ernst gemeint", ergänzte Holetschek: "Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei."
Wo bleibt unsere Solidarität, so dass jetzt die Maskenpflicht im Innenraum, vor allem im Bereich des täglichen Bedarfs ausgesetzt wird.
Und kommt bitte nicht mit der Variante, dann sollen sie halt selbst Maske tragen. Es ist Käse, denn wenn alle Maske tragen ist das Risiko der Infektion enorm verringert.
Eine Unwahrheit setzt sich vielleicht bei den geistig Labilen besser fest, wenn man sie nur oft genug wiederholt -leider-; zur Wahrheit wird sie deswegen aber nicht.
An oder mit?
Lockerungen sind durchaus ok und längst überfällig. Die Maske hingegen könnte in den Geschäften beibehalten werden. Nicht wegen Corona sondern aus hygienischen Gründen. Niemand mag rotzende Leute neben sich die ihre Bazillen verstreuen. Nicht umsonst ist die Anzahl der Grippekranken seit Einführung der Maskenpflicht so rapide zurück gegangen und auch der banale Schnupfen war so gut wie ausgestorben.
Kann heute absolut nicht mehr verstehen, warum ich den noch vor einem Jahr zum Kanzler gewählt hätte...
Und Lauterbach bettelt geradezu, dass die Länder diese Hotspot-Regelung ergreifen. Der tut mir fast leid: Der weiß selbst am Besten, dass das Mist ist, was er in dem neuen Infektionsschutzgesetz mit verabschiedet hat.
Doch die FDP (allen voran dieser unsägliche Herr Buschmann) wollte ihren schon vor über einem Vierteljahr angekündigten "Freedom-Day" haben. Hat die Ampel so eine Angst davor, dass die FDP, als der Zwerg, die Koalition platzen lässt? "Besser nicht regieren, als falsch regieren!"?
Bin sehr gespannt, wie sich das Verhalten der FDP bei den nächsten Landtagswahlen in deren Ergebnissen niederschlagen wird.
...
Im öffentlichen Fernverkehr gilt zudem bundesweit weiter eine Maskenpflicht."
Wenn da oben "ÖPV" stehen würde, wäre es klarer.
Spaziergang mit Trillerpfeife, Trommel, Lautsprecher und Plakat?