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Marktheidenfeld
Marktheidenfelder Stadtrat: Viele gute Nachrichten - und zwei schlechte
Siedelt sich in Marktheidenfeld ein HNO-Arzt an? Wie sieht es mit der Interimslösung für das BRK aus? Kommt der Stadtstrand? Wie geht es mit dem Musikinstitut weiter?
Das Marktheidenfelder Rathaus. 
Foto: Andreas Brachs | Das Marktheidenfelder Rathaus. 
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 10.02.2024 09:12 Uhr

In der Musik steht der Begriff "Staccato" für eine Note, die nur sehr kurz angespielt wird. Weil die Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats hauptsächlich aus vielen kurzen, jedoch wichtigen Nachrichten bestand, beginnt dieser Bericht mit einem Nachrichten-Stakkato: 

  • Die Stadt Marktheidenfeld wird auch weiterhin ein Musikinstitut betreiben. Das beschloss der Stadtrat einstimmig. Die CSU-Fraktion hatte in ihrer Haushaltsrede angedacht, das Musikinstitut auslaufen zu lassen. Um das zu verhindern, gab es eine eine Petition mit 683 Unterschriften.Im kommenden Schuljahr wird der Betrieb wie gewohnt (mit leicht erhöhten Beiträgen) weiter laufen. Bis zu den kommenden Haushaltsberatungen soll die Verwaltung Vorschläge für Einsparungen vorlegen. 
  • Auf der Suche nach einer Interimslösung für das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist die Stadt fündig geworden. Der Plan: Es soll einen fliegenden Wechsel mit der Feuerwehr geben und das BRK in die von der Feuerwehr genutzte Interims-Halle einziehen. Einen Beschluss, in dem der Stadtrat auf den Kauf der Halle verzichtete, wurde wieder zurückgenommen. Nun könne man in Miet-Verhandlung mit dem BRK gehen, so Bürgermeister Thomas Stamm. 
  • Kämmerin Christina Herrmann gab das Rechnungsergebnis des Jahres 2020 bekannt. Die tatsächlichen Einnahmen inklusive ausstehender Zahlungen liegen mit etwa 139,4 Millionen Euro etwa 4,1 Millionen Euro über den im Haushalt veranschlagten. Die tatsächlichen Ausgaben liegen mit 140,1 Millionen Euro etwa 700 000 Euro über den Einnahmen. "Das ist eine relativ gute Zahl bei so einem riesigen Volumen", so Kämmerin Herrmann, die noch eine gute Nachricht hatte, was die Auswirkungen von Corona auf die Einnahmen angeht: "Im Juli folgt der ausführliche Bericht, aber ich kann sagen: Es sieht gut aus."
  • Der MainStrand wird kommen. In den kommenden Tagen werde bereits mit dem Aufbau begonnen werden, so Bürgermeister Stamm. Der MainStrand wird am Mainufer unterhalb des Jugendzentrums entstehen. Ein weiterer Biergarten, den zwei Marktheidenfelder Gastronomen  gemeinsam betreiben wollten, wird nicht realisiert. Der Grund: Die umfassenden Lockerungen machen den Betrieb im Inneren wieder möglich. 
  • Nichts wird es mit der Ansiedlung eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes in Marktheidenfeld. Der Arzt habe sich für eine andere Stadt entschieden, nachdem er keine Räumlichkeiten am Krankenhaus bekommen habe, bedauerte Stamm. "Das wäre schön gewesen. Dieser Bereich ist in der Umgebung überhaupt nicht abgedeckt."
  • Die Förderung für den Ausbau der Michelriether Straße in Altfeld ist laut Bürgermeister Thomas Stamm höher als gedacht. 600 000 Euro der etwa 2,7 Millionen Euro bekommt die Stadt gefördert. Dies ist jedoch immer noch 200 000 Euro weniger als die Bau- und Entsorgungskostensteigerung, die entstand, weil man den Ausbau verschob, um eine Förderung zu bekommen. 

Keine 5G-Antenne am Ortseingang

Gegenüber dem Lidl-Markt in der Georg-Mayr-Straße wollte die Deutsche Telekom einen Funkmasten für LTE und und den neuen Mobilfunkstandard 5G errichten. Sie würden dafür eine Fläche etwa 100 bis 150 Quadratmeter für den etwa 25 bis 30 Meter hohen Masten mit Systemtechnik benötigen. Die Telekom hätte die Fläche für eine Laufzeit von mindestens 20 Jahre gemietet.

Der Stadtrat lehnte den Standort jedoch einstimmig ab. Bürgermeister Stamm: "Das ist ganz klar der schlechtest mögliche Standort, da direkt am Ortseingang." Stamm will den Masten etwas besser versteckt habe;, CSU-Stadtrat Richard Oswald schlug dafür einen Platz neben dem Siloturm vor. Allerdings kann sich die Telekom nach dem negativen Beschluss der Stadt jetzt auch an private Grundstücksbesitzer wenden. "Da haben wir dann keinen Einfluss mehr auf den Ort", so Stamm. 

Des Weiteren: Die Stadt war nach 20 Jahren gezwungen, eine neue Plakatierungsordnung zu verabschieden. Die alte ist verjährt. Im Praktischen wird sich für die Bürger wenig ändern. Auf die insgesamt acht Anschlagtafeln in Kernstadt und den Stadtteilen sollen, auf Anregung von FW-Stadtrat Burkhard Wagner, nun aber auch Anschläge für Bekanntmachungen, Veranstaltungen und von gemeinnützige Initiativen aus den umliegenden Gemeinden zugelassen sein. Außerdem darf der Bauhof die Plakate wieder abhängen dürfen, sobald eine Veranstaltung um ist. Die Stadt kann nun auch Geldbußen erheben, sollten Anschläge gegen die Verordnung verstoßen. Dort solle jedoch weiter großzügig gehandelt werden, hieß es unter anderem von Heinz Richter (proMar). 

Weitere Vergaben in der Sitzung

  • Für die Planung des barrierefreien Zugangs zum Vordergebäude des Franck-Hauses beauftragte der Stadtrat das Architekturbüro Wiener aus Karlstadt. Gegenstimmen kamen aus der Fraktion der Freien Wähler, aber nur weil sie eine andere Variante des barrierefreien Zugangs bevorzugt hatte.
  • In Altfeld soll ein Feldweg asphaltiert werden. Der Auftrag ging an die Firma Zöller Bau aus Triefenstein für etwa 35 600 Euro.
  • Der Umzug der Feuerwehr in die neue Feuerwache in der Kernstadt verzögert sich um ein paar Wochen, weil der Innenhof noch nicht fertig. Außerdem verzögert sich der Bau der Säule II, weil gerade unter anderem Baumaterial wie Dachlatten knapp sind. 
 
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Kommentare
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  • rasputin32
    Wieso soll der " Funkmast etwas versteckt werden"?

    Gibt es da was zu verstecken ?
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  • berndschebler@mail.de
    Bei dem Bürgermeister und Stadtrat soll einer durchblicken. Erst werden Ärzte für das Krankenhaus gesucht und auf einmal sind keine Räume verfügbar. Da stinkt doch was kräftig gegen den Himmel.
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