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Karlstadt
Laubholz kann Bedarf nicht decken: Karlstadter müssen vermehrt mit Nadelholz heizen, können dabei aber sparen
Beim Brennholz muss die Forstverwaltung ökologisch bedingte Abstriche machen. Preislich können die Bürger davon jedoch profitieren.
Der Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss entschied über die empfohlenen Brennholzpreise. (Symbolfoto)
Foto: Eike Lenz | Der Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss entschied über die empfohlenen Brennholzpreise. (Symbolfoto)
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 25.09.2024 02:38 Uhr

Trockenschäden und Schädlingsbefall haben nicht nur negative Auswirkungen auf Strukturen und den Bestand im Wald. Einen Schritt weiter gedacht, ist auch unser Brennholz davon betroffen, erinnerte Claudia Stiglbrunner, die Leiterin des Forstreviers in Karlstadt, den Bau-, Umwelt-, Land und Forstwirtschaftsausschuss am Dienstag. Klar ist: Laubholz wird den Brennholzbedarf in diesem Jahr nicht decken können.

"Das soll heute die Hauptinfo sein. Die Bürger sollen wissen, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass sie Nadelholz bekommen", sagt Stiglbrunner. Das sei allerdings auch um einiges günstiger. Ursache für den Engpass beim Laubholz ist die Tatsache, dass regelmäßig etliche Laubbäume aufgrund der andauernden Schäden gefällt werden müssen. Es wird also über weite Strecken mehr Holz entnommen, als nachkommen kann.

Laubholz von der Buche, Eiche und Linde wird es trotzdem geben, aber deutlich weniger als sonst. Kompensiert wird die Brennholzmenge durch das Nadelholz von Fichte und Kiefer. Welches Holz man bekommt, ist für den Bürger ein Lotteriespiel. "Es wird bestandsweise gerückt, also bei der Jungdurchforstung bekommen die Leute, die zu diesem Zeitpunkt Holz bestellen, dann auch Laubholz", erklärt Stiglbrunner das Prozedere.

Polterholz wird nun im Festmeter gerechnet

Im Selbsterwerb kann Brennholz wieder liegend aufgearbeitet werden oder in langer Form als Polter- oder Industrieholz an Waldwege gerückt werden. Letzteres wird ab diesem Jahr preislich von Raummeter (Ster) auf Festmeter umgestellt. Wie Stiglbrunner erklärt, ließe sich das leichter berechnen. Ein Festmeter entspricht etwa 1,4 Ster. Losholz wird weiterhin pro Ster berechnet.

Das Gremium beschloss am Dienstag die neuen Brennholzpreise. Lang gerücktes Brennholz von der Eiche und Buche wird je Festmeter 69 Euro kosten, das von der Linde nur 49 Euro. Das Nadelholz der Fichte und Kiefer kostet lang gerückt 45 Euro je Festmeter. 

Christoph Kirchner verabschiedet sich

Beim liegenden Derbholz, Losholz genannt, müssen für den Ster Hartlaubholz je nach Stärke zwischen 10 und 25 Euro ausgegeben werden, im Hieb geschnitten sind es 25 bis 30 Euro. Weichlaubholz und Nadelholz kosten pro Ster jeweils 10 bis 15 Euro. Die Preise beim Losholz haben sich somit um zwei Euro pro Ster erhöht, wie Bürgermeister Michael Hombach auf Nachfrage angibt.

Neben Stiglbrunner hatte Christoph Kirchner, der Abteilungsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Platz genommen und wollte dringend noch etwas loswerden. "Es ist in dieser Runde jetzt meine letzte Gelegenheit, zu sagen, dass ich am 1. Februar 2025 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit übergehen werde. Deshalb wollte ich mich bei Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit bedanken", so Kirchner. 

Wie viele andere im Raum hatte auch Hombach Kirchners Verabschiedung nicht gerade kommen sehen. "Das ist jetzt wirklich eine Überraschung und wir können leider auch nicht drüber abstimmen. Sonst würden wir es ablehnen, auch wenn wir Ihnen die Freistellung natürlich gönnen", scherzte der Bürgermeister. 

Arbeiten im Sitzungssaal nachträglich genehmigt

Weiter beschloss der Ausschuss am Dienstag die Vergaben zahlreicher Arbeiten und Leistungen in Karlburg, Laudenbach und der Kernstadt. Die Straßenbauarbeiten "Am Brücklein" in Karlburg wird die Firma A. Engelhaupt aus Mittelsinn übernehmen. Die neuen Fenster im Sitzungssaal des Karlstadter Rathaus wurden bereits von der Firma Knorr aus Laudenbach eingebaut. Der Ausschuss genehmigte dies nun im Nachhinein.

Viele Arbeiten fallen auch im Zuge der Sanierung der Synagoge in Laudenbach an. Um die Außenputz- und Malerarbeiten kümmert sich die Firma Löwen-Restaurierung Denkmalpflege Müller aus Erlenbach. Die Natursteinrestaurierungs- und Steinmetzarbeiten wurden an die Bauer-Bornemann GmbH aus Bamberg vergeben. Die Schreinerarbeiten an den hölzernen Fenstern und Außentüren übernimmt die Schreinerei Vogel aus Theres.

 
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