
Ungezwungen bei einem Kaffee ins Gespräch kommen über Themen, für die sonst meist keine Zeit ist – das ist das Konzept von "Coffee with a Cop". Die Marktheidenfelder Polizei hatte die Bürgerinnen und Bürger dazu am Freitagvormittag auf den Marktplatz eingeladen. "Von Straßensperrungen, über Einbrüche und wie man die Nackenstütze im Auto richtig montiert war alles an Fragen dabei", sagt der Marktheidenfelder Polizeichef Michael Zimmer. Wir haben vier Menschen gefragt, was sie in Sachen öffentliche Sicherheit bewegt.
1. Danijela Pantelic stört der nächtliche Lärm am Busbahnhof

Danijela Pantelic ärgert sich oft über die nächtliche Lärmbelästigung durch Gruppen von Jugendlichen, die sich am Adenauerplatz in Marktheidenfeld treffen. "Besonders im Sommer, wenn man mit offenem Fenster schläft, ist es oft unerträglich laut", sagt sie. Die Polizei habe sie deshalb zwar noch nie geholt. Sie habe aber schon häufig aus dem Fenster in Richtung der Jugendlichen gerufen – manchmal habe das auch etwas gebracht.
Michael Zimmer versteht das Problem, hat aber auch Verständnis für die Situation der Jugendlichen. "Wir hören bei unseren Kontrollen von den Jugendlichen oft den Satz: 'Wo sollen wir denn sonst hin?'", sagt Zimmer. Prinzipiell dürfe sich jeder im öffentlichen Raum aufhalten, es dürfe eben nur niemand dadurch belästigt werden, auch nicht durch übermäßigen Lärm. Wenn man die Gruppen von einem Ort wegschicke, verlagere sich das Problem allerdings nur. Was hinterlassenen Müll angeht, sei die Polizei schon auch mal strenger. "Da sprechen wir die Jugendlichen auch mal wegen einer fallengelassenen Chipstüte an", sagt Zimmer.
2. Monika Stickert findet Drogen-Aufklärungsarbeit wichtig

Monika Stickert wollte eigentlich in der Stadt etwas essen gehen und ist dann auf den Stand der Polizei gestoßen. Sie findet es sehr gut, dass die Polizei auch viel präventive Arbeit leistet und in die Schulen geht. Besonders beim Thema Drogen findet sie die Aufklärung der Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren wichtig. Denn selbst bei geringem Drogenkonsum könne es schnell auf härtere Drogen übergehen und böse enden. Ihr Sohn lebt in Berlin, erzählt sie, und da herrschten ganz andere Zustände. In Marktheidenfeld sei es dazu im Vergleich sehr behütet.
3. Marion Hofmann beobachtet immer mehr aggressive Autofahrer

Auch Marion Hofmann liegt das Thema Drogen-Aufklärungsarbeit am Herzen – besonders mit dem Gedanken an ihre Enkelkinder. Deshalb sei sie auch froh, in einer kleinen Stadt wie Marktheidenfeld zu leben. "Ich könnte nicht in einer Großstadt leben", sagt sie. Ein weiteres Thema, das sie bewegt: "Es gibt immer mehr aggressive Autofahrer", so ihr Eindruck. Der Polizist, mit dem sie sich unterhält, bestätigt das teilweise: "Es gibt immer mehr Verkehrsteilnehmer und die Autos werden immer größer, aber die Straßen werden nicht größer." Das führe zwangsläufig zu mehr Konflikten.
4. Heike Wachholtz hat eine Frage zu ihrer Alarmanlage

Heike Wachholtz aus Triefenstein ist nur zufällig an dem Stand der Polizei vorbeigekommen, hat aber gleich eine konkrete Frage: Was passiert, wenn die Alarmanlage an unserem Haus anspringt und wir rufen die Polizei? Kommt diese dann auch gleich? Sie selbst bekomme eine Meldung auf ihrem Handy, wenn die Anlage angeht und sie nicht zuhause seien. Dann müsse sie entscheiden, ob sie die Polizei anrufe oder nicht, sagt Michael Zimmer.
"Wenn es ein konkreter Verdachtsfall ist, kommen wir natürlich", so der Polizeichef. Wichtig sei, ob man über eine Kamera einsehen könne, ob tatsächlich jemand auf dem Gelände sei. Manchmal sei es zum Beispiel auch nur eine Katze, die vorbeigelaufen ist. Gerade das Thema Einbrüche und wie man sich jetzt in der dunklen Jahreszeit davor schützen kann, interessiert laut Zimmer gerade viele Menschen. Grundsätzlich lasse sich beobachten, dass sich viele Täter oder Täterinnen vor einem Einbruch auf dem Grundstück umschauen. Deshalb könne eine Kamera auf dem Gelände auch zur Prävention sinnvoll sein.