Soll die elektrifizierte Werntalbahn zwischen Gemünden und Schweinfurt für Personenverkehr reaktiviert werden? Dazu hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ein Gutachten erstellen lassen, das zum Ergebnis kam, dass das Fahrgastpotenzial mit 729 Personenkilometern je Streckenkilometer die Mindestanforderung von 1000 deutlich unterschreitet. Auch zusätzliche Parkmöglichkeiten für Autos und Fahrräder würden das potenzielle Fahrgastaufkommen laut Gutachtern nur auf 823 Personenkilometer je Streckenkilometer steigern. Kritik an diesem Gutachten kommt vom ökologischen Verkehrsclub VCD.
Derzeit wird die Strecke nur von Güterzügen und von gelegentlich zwischen Gemünden und Schweinfurt abkürzenden Personenzügen, dann aber ohne Halt auf der Strecke, genutzt. Die Gutachter unterstellten bei der Berechnung einen Stundentakt mit Halt an folgenden Stationen: Gemünden, Gössenheim, Eußenheim, Thüngen, Arnstein, Mühlhausen, Waigolshausen, Schweinfurt Hbf, Schweinfurt Mitte und Schweinfurt Stadt. VCD-Bahnexperte Gerd Weibelzahl schreibt in einer Pressemitteilung, dass für die BEG-Studie "ein sehr ungünstiger Fahrplan mit lediglich einer Regionalbahn zwischen Gemünden und Schweinfurt Stadt zugrunde gelegt" wurde. Entsprechend gebe es auch nur knapp 50 Fahrgäste, die die Werntalbahn für weiter entfernte Ziele nutzen würden.
VCD-Bahnexperte unterstellt BEG-Gutachten Taschenspielertrick
Zudem habe die BEG "kurze Strecken übermäßig gewichtet und Reisende, die nach Bamberg, Aschaffenburg oder ins Rhein-Main-Gebiet weiterfahren nicht berücksichtigt". Entsprechend komme die Studie bei fast 1700 gewonnenen Fahrgästen auf der Gesamtstrecke zu nur knapp 800 Reisendenkilometern je Kilometer Strecke. Bei Fahrten etwa von Gemünden nach Bamberg werde nur die Strecke von Gemünden nach Schweinfurt rechnerisch berücksichtigt, so die Kritik.
"Mit dem dargestellten rechnerischen Taschenspielertrick, welchen wir schon lange kritisieren, schafft man es immer, das Potential klein zu rechnen", kritisiert Weibelzahl, der der Studie "methodische Schwächen" attestiert. Dabei mache das Ergebnis der Studie Mut. "Fast 50 Prozent der prognostizierten Fahrgäste sind zuvor nicht mit dem Zug gefahren, sondern lassen den Pkw stehen, um mit dem Zug nach Schweinfurt und Gemünden zu gelangen."
Nur wenige Investitionen nötig
Bei einer "korrekten Nutzen-Kosten-Analyse unter Berücksichtigung eines sinnvollen Angebotskonzepts mit einem RE Frankfurt–Bamberg über die Werntalbahn zusätzlich zur bisher geplanten Regionalbahn" sehe er einen "überragenden Nutzen-Kosten-Faktor", da auf der vorhandenen Strecke nur sehr geringe Investitionen nötig seien. "Mit wenig Geld bekäme man eine Verlagerung von Verkehren vom Pkw auf die Schiene und würde damit deutlich CO2 einsparen", so Weibelzahl.
Die BEG wiederum sagt zur Kritik, dass ein Stundentakt auf der Werntalbahn "dem in Bayern üblichen Standard" entspreche. In der Potenzialprognose seien zukünftige Verbesserungen im regionalen ÖPNV (Machbarkeitsstudie "Regio-S-Bahn Mainfranken") berücksichtigt sowie ein Umsteigen ohne lange Umsteigezeit in Gemünden, was Fahrgästen die Nutzung der Werntalbahn auch für weiter entfernte Ziele ermögliche. Außerdem seien überregionale Fahrmöglichkeiten ausreichend berücksichtigt.
BEG-Methodik bei allen Potenzialanalysen gleich
Die Methodik zur Berechnung sei bayernweit bei allen Potenzialanalysen gleich, so die BEG. Die Vorschläge des VCD zur Berücksichtigung gefahrener Strecken würden zu einer "unrealistischen Darstellung des Nachfragewertes" führen.
Unter anderem weil die Auswirkungen des 49-Euro-Tickets bei der Studie unberücksichtigt blieben, behält sich der Landkreis Main-Spessart vor, das Thema Werntalbahn zu gegebener Zeit erneut aufzugreifen. Dafür spricht sich auch MdL Thorsten Schwab aus, der eine Reaktivierung positiv sähe.
Da würden "nur" Bahnsteige in den jeweiligen Orten und P+R Parkplätze benötigt, aber man reaktiviert diese Bahn trotzdem nicht.
In BaWü wäre diese Bahn mit diesen Zahlen schon längst wieder Betrieb, aber wir sind hier in Bayern. Da laufen dir Uhren anders.
Die Strecke Gemünden -Würzburg ist die meistbefahrendste Strecke ganz Deutschlands (!). Um sie zu entlasten werden möglichst viele Güterzüge durchs Werntal geleitet.
Für weitere (Personen)Züge ist schlicht kein Platz.
Und selbst wenn die MP regelmäßig ein Bild einer zweigleisigen Ausweichstelle bringt: die Strecke ist EINGLEISIG. Es ist ein riesiger Aufwand und führt zu unendlichen Wartezeiten, wenn man den Zugverkehr in beide Richtungen laufen lassen will. Das kann jeder mit seiner Modelleisenbahn zuhause mal ausprobieren.
Es müssen überall Bahnsteige, Unterführungen (alles behindertengerecht!), Ticketautomaten, Zufahrtsstraßen, Parkplätze usw gebaut werden. Das geht in die hunderte Millionen! Dafür, daß einmal pro Stunde ein Züglein fährt.
Für das Geld könnte man beliebig viele Busse durchs Werntal fahren lassen, die keinerlei (!) Zusatzkosten verursachen und zudem in jedem Ort halten und nicht in jedem dritten. Gerne dann alle halbe Stunde.
Wenn diese Busse dann alle voll sind, kann man über die Bahnstrecke mal nachdenken.
Haben wir einen Busfahrerüberschuß.. also bei uns herrscht eher ein Mangel an Busfahrern..Lkw Fahrern usw.
Wer will den heute noch einen Bus fahren und sich mit den Leuten rumärgern..auch die Schülerbeförderung macht doch kein Vergnügen mehr..zu meiner Zeit hatte der Busfahrer noch das Sagen..Heute bekommt er doch gleich Post vom Rechtsanwalt wen er einen Schüler auffordert sich hinzusetzen..wehe aber besagter Schüler stürzt bei einem Bremsvorgang dann ist auch wieder der Busfahrer der Schuldige..
Da lob ich mir dann doch die DB..null ZUB's im Zug..jeder kann sich aufführen wie er will und im Zug ist auch mehr Platz wie im Bus ..vorallem auch für die Fahrradfahrer die gerne Zug fahren .. wo sollen die den im Bus ihre E-Bikes hinstellen?
Mein Vorschlag war es nicht!!
Und da wo Busse fahren sollen braucht man auch Fahrer..oder nicht?
Und ich wüsste nicht daß ich Ihnen das " Du " angeboten habe!
Sieben Milliarden? Ach nein, das war ja die Zweite Stammstrecke. Der Grund, warum in der Fläche im angeblichen "Bahnland Bayern" kein Geld für ordentlichen, verlässlichen Nahverkehr da ist.
Bevor dass geschieht muss erst einmal das deutschlandweite gesamt Konzept stehen...
Mit einem 49 Euro Ticket ( !Lockvogel Angebot! 9 Euro Ticket ) ist es dabei leider überhaupt nicht getan...
Da braucht es einges mehr... Vor allem harte Euro... Viel mehr Personal... Viel mehr Züge... Viel mehr Busse...
Viel mehr Gleise... Und vor allem viel viel mehr Geld, denn billig wird daß mit Sicherheit nicht...