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Kommentar: Arbeitende Rentner helfen nicht nur der Wirtschaft, sondern auch ihrer eigenen Gesundheit
Immer mehr Menschen im Rentenalter gehen auch im Ruhestand einer Beschäftigung nach. Unser Autor meint: gut so! Denn die rüstigen Senioren werden dringend gebraucht.
Beschaulichkeit im Ruhestand? Viele Rentner genießen nicht nur die Freizeit, sie sind auch noch aktiv unterwegs. (Symbolfoto)
Foto: Guenter Roth | Beschaulichkeit im Ruhestand? Viele Rentner genießen nicht nur die Freizeit, sie sind auch noch aktiv unterwegs. (Symbolfoto)
Günter Roth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:43 Uhr

In vielen Branchen gibt es derzeit einen eklatanten Arbeitskräftemangel. Die Gründe sind vielschichtig und kurzfristig kaum behebbar. Jedoch könnte man dem zumindest teilweise entgegensteuern. Denn immer mehr Seniorinnen und Senioren wollen – oder müssen – auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters weiter arbeiten.

Natürlich hängt dieser Wunsch auch von den persönlichen Gegebenheiten und der Erwerbsbiografie ab. Wer 50 Jahre am Bau oder auf der Intensivstation gearbeitet hat, ist wohl schwerer in der Lage, auch im Rentenalter noch mehrere Stunden in der Woche zu buckeln. Andererseits ist der Gesundheitszustand vieler "Jungsenioren" zwischen 60 und 70 Jahren heute wesentlich besser als noch vor 20 Jahren.

Seniorinnen und Senioren punkten mit ihrer Erfahrung und Flexibilität

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf hat deshalb für mehr Flexibilität auch am Ende eines Arbeitslebens geworben. Wenn Busfahrer, Pflegekräfte, Verkäufer oder auch Lehrkräfte nicht mehr im Vollzeitjob stehen müssen, sondern ihre Arbeitszeit flexibel vereinbaren könnten, ist allen gedient. Der Busunternehmer Gerhard Schraud hat dies auf den Punkt gebracht: "Unsere Senioren sind Gold wert!" Sie haben die Erfahrung und eben die Flexibilität.

Der unbezahlbare Vorteil für die Rentnerinnen und Rentner liegt oft in ihnen selbst. Denn wer jung aus dem Arbeitsleben ausscheidet, stirbt laut eines Berichts des "Handelsblatts"  oft verfrüht. Gerade bei Männern führe ein früherer Rentenbeginn zu einem deutlich höheren Risiko, vorzeitig zu sterben, so die Zeitung.

Rentner sind wichtig für die ehrenamtliche Hilfe in unserer Gesellschaft

Warum vielen Menschen das Rentnerdasein nicht bekommt? Züricher Forschende vermuten, dass eine ungesündere Lebensweise dafür verantwortlich ist. Denn viele der Hauptrisikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Rauchen, Alkoholkonsum und die Ernährung – hängen direkt damit zusammen.

Um diese Gefahr zu mindern, macht also offensichtlich eine sinnvolle Arbeit in überschaubarem Rahmen auch im Rentenalter Sinn. Natürlich können auch Hobbys oder eine ehrenamtliche Tätigkeit denselben Effekt haben. Gerade Menschen mit freier Zeiteinteilung und reicher Erfahrung sind ideal für die so dringend benötigten ehrenamtlichen Hilfen in unserer Gesellschaft.

 
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  • biene269@yahoo.de
    Dieser Artikel verklärt meines Erachtens ein soziales Thema völlig- die Menschen sterben doch nicht früher, weil sie "verfrüht" aus dem Erwerbsleben ausscheiden und dann trinkend und faul zu Hause im Sessel sitzen, statt sich ehrenamtlich zu engagieren. Vielmehr müssen sich viele engagierte Menschen vorzeitig aufgrund von Krankheit aus dem Erwerbsleben verabschieden. Sie erreichen dann häufig kein hohes Alter, da sie bereits krank aus der Arbeit ausgeschieden sind. Altersarmut durch Erwerbsminderung und soziale Probleme wirken dann als zusätzliche Stressoren nicht gerade gesundheitsfördernd.
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  • christian@kreatil.de
    Ich denke auch, dass man hier differenzieren muss. Viele Menschen scheiden aus dem aktiven Erwerbsleben aus, weil sie gesundheitlich nicht mehr können. Andererseits kenne ich einige Menschen, die mit 65 oder 67 in Rente gegangen sind, weil sie es mussten. Sie hätten sehr gerne noch weiter gearbeitet. Dass man danach das Gefühl hat, nicht mehr gebraucht zu werden, kann ich gut nachvollziehen. Und dass manch einer darüber depressiv wird, ebenfalls.
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