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Marktheidenfeld
Knappe Entscheidung: Marktheidenfeld beteiligt sich an Regionalwerk Main-Spessart
Nicht alle Stadträte waren der Meinung, dass der Beitritt für Marktheidenfeld sinnvoll ist. Was die Beteiligung kostet, steht fest – wie viel die Stadt dafür zurückbekommt, wird die Zukunft zeigen.
Das Regionalwerk soll den Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreis Main-Spessart fördern. (Symbolbild)
Foto: Markus Drossel | Das Regionalwerk soll den Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreis Main-Spessart fördern. (Symbolbild)
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:39 Uhr

Der Landkreis Main-Spessart möchte ein sogenanntes Regionalwerk aufbauen. Diese GmbH soll Projekte zur Erzeugung von erneuerbaren Energien vorantreiben und den Landkreis und die teilnehmenden Kommunen an möglichen Gewinnen beteiligen. Am Donnerstag entschied der Marktheidenfelder Stadtrat mit einer knappen Mehrheit von 13 zu elf Stimmen, dass die Stadt dem Regionalwerk beitreten wird. Dagegen stimmt die Räte von ProMAR und CSU.

Für die Grünen erklärte Susanne Rinno, die Fraktion habe lange hin und her überlegt, werde nun aber für den Beitritt stimmen. "Das ist eine strategische Entscheidung, die über die Energieversorgung hinausgeht und im Idealfall Zukunftssicherheit und lokale Wertschöpfung bedeutet." Holger Seidel (Freie Wähler) erklärte, dass er – ebenso wie Bürgermeister Thomas Stamm – im Kreistag dem Regionalwerk zugestimmt habe und dies auch im Stadtrat tun wolle. "Klar fragt die Stadt, was sie davon hat, wichtiger ist aber die Gesamtbetrachtung des Landkreises, dem wir uns solidarisch zugehörig fühlen", so Seidel. Gerade die kleinen Gemeinden könnten profitieren, und gehe es dem Landkreis gut, habe auch die Stadt etwas davon.

CSU und ProMAR gegen Beitritt

Ganz anders sahen das die CSU- und ProMAR-Fraktionen. Helmut Adam (CSU) kritisierte, die Stadt verpflichte sich für zehn Jahre zu Zahlungen, ohne zu wissen, wann welcher Ertrag zurückkommt. "Wahrscheinlich ist es auch viel zu spät, die Flächen, die für erneuerbare Energien in Frage kämen, sind begrenzt." Beschlossen wurde, dass die Stadt die nächsten zehn Jahre jährlich 6400 Euro für die Anschubfinanzierung des Regionalwerks einzahlen wird.

In Rage redete sich Heinz Richter. Er halte das Projekt "von vorne bis hinten" für nicht durchdacht, die Präsentation bestehe nur aus schönen Bildern und schönen Worten und eine GmbH mit so vielen Gesellschaftern halte er als Jurist für nicht sinnvoll. "Und das in einem Landkreis, der sich spinnefeind ist." 

Genau das war der Grund, warum sich Martin Harth (SPD) für den Beitritt aussprach: "Weil das Klima im Landkreis nicht das beste ist, sollten wir es uns nicht erlauben, nicht mitzumachen." Das finanzielle Risiko sei aus seiner Sicht überschaubar, was am Ende dabei herauskomme, wisse keiner.

 
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