Süßigkeiten, Kaffee, E-Zigaretten und Getränke: Mehrere Automaten sind vor wenigen Tagen in ein Geschäft in der Langgasse in Karlstadt eingezogen. "Automaten-Kiosk 24" heißt der neue Laden in der Innenstadt, der ganz ohne Personal auskommt und daher sieben Tage die Woche und 24 Stunden lang geöffnet ist.
"Es war eine stille Eröffnung, weil es so spontan war", sagt Betreiber Patrick Hartl. Ein halbes Jahr musste er seit der Bestellung auf die Automaten warten. Als sie dann ankamen, habe er direkt seine Familie, Schlafsäcke und den Laptop eingepackt. Über Nacht hätten sie alles eingeräumt und programmiert. Einiges an Technik steckt in dem kleinen Kiosk: Überwachungskameras braucht Hartl allein schon für die Versicherung, den Füllstand der Automaten kann er per App von Burgsinn aus überwachen.
Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben angedacht
Der 31-Jährige ist nicht neu im Automaten-Geschäft: Vor zwei Jahren hat Hartl bereits einen Automaten in Burgsinn aufgestellt, direkt an der Kneipe "Treffpunkt Dampflok". Dort ist er Betreiber, Koch und irgendwie alles, wie er sagt – denn eigentlich komme er aus der Gastronomie. "Während Corona, als die Kneipen zu sein mussten, haben wir nach Alternativen gesucht", sagt Hartl. Und so kam es zum ersten Automaten.
Dass er den Personalmangel mit diesem Geschäftsmodell umgehen kann, gefalle ihm am meisten an der Idee. "Das war mit ein Grund – nicht auf andere angewiesen zu sein." Für seinen Gastro-Betrieb findet Hartl kaum Personal. Automaten könne er bis zu 50 Stück alleine beliefern, befüllen und unterhalten. Der Burgsinner spielt bereits mit dem Gedanken, weiter zu expandieren. Gerne quer durch den Landkreis, etwa nach Lohr und Gemünden.
Eröffnung von Walk-in-Supermarkt in Würzburg war Ansporn
Zum Automatenladen in Würzburg gebe es allerdings keine Verbindung. Dort hat vergangenes Jahr in der Sanderstraße ein ähnlicher Walk-in-Supermarkt mit Selbstbedienung eröffnet. Die Idee, weitere Automaten anzuschaffen, habe er damals schon gehabt, sagt Hartl. Da sei die Eröffnung des Shops in Würzburg nur ein Ansporn gewesen.
Der Burgsinner will zunächst abwarten, ob sich der Kiosk in Karlstadt bewährt. Das könne er in etwa sechs Monaten abschätzen. Für den Laden wünscht Hartl sich aktuell noch eine Sortimentserweiterung. Eine Zusammenarbeit mit einem Metzger oder Winzer kann er sich vorstellen, auch ein Kartoffelhäuschen hätte noch Platz.