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Karlstadt
Karlstadter Stadtrat sucht Inspiration für neuen Kindergarten an der Eußenheimer Straße
Vor der Bauausschusssitzung besucht eine Abordnung der Stadt den Kindergarten Waldbrunn, gebaut vom Architekten-Team S-hoch2, das auch die Kita an der Eußenheimer Straße plant.
Bürgermeister Michael Hombach, Mitglieder des Stadtrats der Karlstadter Verwaltung und das Team des Kindergartens Theresienheim besuchten den Kindergarten Waldbrunn. Dort wurden sie von Bürgermeister Markus Haberstumpf (rechts) sowie den Architekten Stephan Haas (Dritter von links) und Stefan Schubert (Zweiter von links) durch das Gebäude geführt.
Foto: Markus Rill | Bürgermeister Michael Hombach, Mitglieder des Stadtrats der Karlstadter Verwaltung und das Team des Kindergartens Theresienheim besuchten den Kindergarten Waldbrunn.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:40 Uhr

In nur zwei Jahren vom Planungsstart bis zur Eröffnung wurde in Waldbrunn im Landkreis Würzburg ein schöner neuer Kindergarten gebaut, für Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro plus 600.000 Euro für die Außenanlagen. "So hätten wir das auch gern", sagte Bürgermeister Michael Hombach im Scherz beim Besuch einer Karlstadter Abordnung in Waldbrunn. Er weiß, dass das nicht realistisch ist.

Die Kindertagesstätte an der Eußenheimer Straße in Karlstadt wird zwar ebenfalls von der Architektengemeinschaft S-hoch2 gebaut werden, ansonsten sind die Voraussetzungen aber durchaus unterschiedlich. Zum einen sind die Preise seit Eröffnung des Philippus-Kinderhauses im Jahr 2019 gestiegen, zum anderen wird der Karlstadter Bau größer und zweigeschossig.

Der Bürgermeister, drei Stadträte, das Team des Kindergartens Theresienheim und einige Mitarbeiter der Bauabteilung in der Karlstadter Stadtverwaltung zeigten sich angetan von der Holzbauweise und ansprechenden Gestaltung des Waldbrunner Kindergartens. Bürgermeister Markus Haberstumpf und Architekt Stephan Haas erklärten das offene Konzept, die Beheizung über Nahwärme vom Grundschulgebäude nebenan, die schallschluckende Deckenverkleidung, die mobilen Trennwände und einiges mehr. Letztlich wird an der Eußenheimer Straße aber ein ganz anderer Bau entstehen: Für sieben statt fünf Gruppen, zudem auf zwei Etagen, um Platz zu sparen.

In ökologischer Bauweise komplett aus Holzfertigwänden entstand der Kindergarten in Waldbrunn.
Foto: Herbert Ehehalt | In ökologischer Bauweise komplett aus Holzfertigwänden entstand der Kindergarten in Waldbrunn.

Immerhin überzeugte die Expertise des Architektenteams. Und bei einer angepeilten Eröffnung des neuen Kindergartens an der Eußenheimer Straße Ende 2024 ist auch der zeitliche Rahmen vergleichbar. Nach einer knappen Stunde machte sich die Karlstadter Abordnung auf den Rückweg.

Zurück im Rathaus

Im Sitzungssaal des Rathauses fand dort – mit leichter Verspätung – eine Sitzung des Bauausschusses statt. Diese begann mit einem Musterbeispiel deutscher Verwaltungsabläufe. Michael Öchsner vom Büro Auktor in Würzburg hatte die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum Bebauungsplan "Hirschfeld" zu verlesen. Rund 45 Minuten dauerte sein Vortrag, bei dem es um Emissions- und Immissionswerte, Tippfehler im Planentwurf und mögliche Überschneidungen des Bebauungsplans mit der für die B26n vorgesehenen Trasse ging.

Nach rund 40 Minuten sagte Öchsner: "Es tut mir leid. Das ist heute ein bisschen ausführlich." Dann ging's nochmal zehn Minuten lang weiter. Einstimmig billigte der Bauausschuss die besprochenen Änderungen und verzichtete auf einen neuerlichen Vortrag des Bebauungsplans nach Einarbeiten der Änderungen.

Private Stellungnahme per Anwalt mit einer Reihe von Einwänden

Auch zur 5. Änderung des Bebauungsplans "Heßheimer Weg II" waren Rückmeldungen eingegangen. Bemerkenswert war dabei vor allem die Stellungnahme einer Nachbarfamilie, die dort im Inhaberwohngebäude neben dem Betriebsgebäude wohnt. Durch ihren Anwalt hatte diese Familie verschiedene Einwände vorgebracht: erdrückende Wirkung der Nachbarbebauung, Kontingentierung der Lärmemissionen, mögliche Schallreflexionen durch eine erhöhte Wandhöhe, sowie eine mögliche "Gefälligkeitsplanung".

Marco Amrhein, Leiter der Bauabteilung im Karlstadter Rathaus, sagte im wesentlichen, die angesprochenen Themen seien bereits bei der Planerstellung bereits berücksichtigt worden. An der fraglichen Stelle in Karlburg grenze ein Gewerbegebiet an ein Industriegebiet. "Der Vorwurf einer Gefälligkeitsplanung wird zurückgewiesen", so Amrhein. Aus einer gestiegenen Wandhöhe ergebe sich "keine relevante Schall-Mehrbelastung", das Schutzbedürfnis des Betriebsinhaberwohnhauses werde berücksichtigt.

Eine erneute Änderung des Bebauungsplans "Heßheimer Weg II" war deshalb nicht nötig. Der Bauausschuss stimmte geschlossen zu.

Bei Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen soll Naturschutz zur Pflicht werden

Sechs landwirtschaftliche Flächen im Eigentum der Stadt werden ab 1. Oktober weiter verpachtet. Die Stadt ist an einer naturschutzrechtlichen Aufwertung dieser Flächen – sofern möglich – interessiert. Der Landschaftspflegeverband hält dies zumindest bei zwei Flächen in Laudenbach und einer in Stetten für machbar. Im Verfahren vorgesehen ist es, den Pächtern ein kostenloses Beratungsgespräch mit Vertretern des Landschaftspflegeverbands anzubieten. Darin würden sie über mögliche Fördermöglichkeiten im Fall einer naturschutzrechtlichen Aufwertung informiert.

Grünen-Stadtrat Armin Beck ging dies nicht weit genug. "Diese Beratung führt nicht zwingend zu Ergebnissen. Es geht hier aber um unsere eigenen städtischen Flächen. Bei zumindest zwei der Flächen ist eine naturschutzrechtliche Aufwertung umsetzbar. Wir sollten dies deshalb fordern und vertraglich festhalten."

Eugen Köhler (CSU) sagte, konkrete Vorschläge des Landschaftspflegeverbands wären hilfreich. Dann sei er mit einer verbindlichen Auflage einverstanden. Benedikt Kaufmann (Freie Wähler) sah es ähnlich. Theo Dittmaier (CSU) befürchtete, dies könnte die Landwirte über Gebühr belasten.

Auf Vorschlag von Bürgermeister Hombach wurde die Entscheidung zunächst vertagt. Die Stadt will vom Landschaftsverband konkrete Vorschläge erarbeiten lassen; diese könnten dann Bestandteil des Pachtvertrags werden.

 
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