Die Ware, die am 31. März noch im Laden "Pignon" in der Karlstadter Hauptstraße 61 im Regal lag, wird künftig in Schweden zu haben sein. Sabine Preßer verlässt Karlstadt mit ihrem kleinen Geschäft für Seifen und Haushaltsartikel.
Angefangen hat alles mit Seifen der Marke Savion, die sie auf Märkten verkaufte. Ohne Konservierungsstoffe, mit Bioölen und rückfettend – so beschreibt die Ladeninhaberin die Vorzüge solcher Seifen. Aufgrund der Nachfrage im Kundenkreis weitete sie ihr Sortiment stetig aus. Kerzen und Geschirrtücher kamen hinzu, dann auch emaillierte Haushaltsgegenstände, Schüsseln, Passiersiebe, Butterfässer, Schäler und vieles mehr. "Es handelt sich ausschließlich um Küchenhelfer, die ohne Strom funktionieren und die nachhaltig sind", sagt Sabine Preßer. Porzellan komplettiert das Sortiment.
Umzug von "Pignon" wegen der Coronamaßnahmen
2018 eröffnete sie einen kleinen Laden in der Karlstadter Maingasse. Von März bis Dezember folgte eine Pause, ehe sie die Räume in der Hauptstraße 61 übernahm. Dass sie die Schließung nun kurzfristig ankündigte, liege daran, "dass ich nicht von allen gefragt werden wollte, warum".
Grund seien die Coronamaßnahmen: "So kann kein Einzelhandel bestehen. Man bestellt Ware und dann wird wieder geschlossen." 2G habe einen ganzen Teil des Kundenstamms weggenommen. "Und ab November fehlten mir jeweils rund 100 Verkäufe monatlich."
Gewiss sei anfangs zu wenig über Corona bekannt gewesen. Jetzt aber sei das Hin und Her der Politik nicht nachvollziehbar. Sabine Preßer fürchtet, dass im Herbst erneut Einschränkungen kommen werden, wenn durch das schlechtere Wetter das UV-Licht weniger wird. Das UV-Licht inaktiviere die Viren. "Deshalb sollten in den Altenheimen und Schulen die Lüftungsanlagen auch UV-Filter haben, durch die die Luft aus dem Innenraum strömt, damit die Viren inaktiviert werden." Die Virenlast würde so erheblich vermindert. Die Diskussion um die Impfpflicht tue noch ihr Übriges.
Obst und Gemüse in Südschweden
Nach dem Verkauf zweier Häuser in Deutschland will Sabine Preßer mit ihrem Mann, ihrem Sohn und dessen Freundin in Südostschweden einen Hof kaufen und dort Obst und Gemüse sowie Drogeriewaren und ihr bisheriges Sortiment verkaufen. Sie und ihr Mann haben sich dort umgeschaut und sehen Potenzial in dem Land mit seinen vielen verstreut liegenden Häusern.
Ursprünglich war geplant, dass "Pignon" ins ehemalige Schuhhaus Gaul einziehen soll, wenn es fertig saniert ist. Nun soll es nach der Sanierung vermietet werden.
Aber in Schweden wird alles besser.
Was viele vergessen ist aber, dass es gar nicht so einfach ist nach Schweden auszuwandern und Zugang zum System der Grundversorgung zu bekommen. Ohne Anstellung wird es schwierig einfach so eine sog. Personennummer (Steuernummer) zu bekommen, die einem Zugang zum öffentlichen Behördenleben erlaubt.
Ausserdem ändert sich die Umgebung, aber nicht die Realität des Lebens. Läden wie der hier im Artikel beschriebene hatten ähliche Probleme während Corona in Schweden, auch wenn sich die Massnahmen so sehr unterschieden haben.
Bandenkriminalität in Schweden ist nicht gefährlicher wie in Deutschland, davon würde ich mich nicht fehlleiten lassen.
Man darf auch nicht vergessen, dass viele Schweden die Massnahmen trotzdem ernst genommen haben und deutsche "Corona-Auswanderer", man kann sagen, "irritierend" fanden.
https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/panorama/bandenkriminalitaet-18-tote-durch-schuesse-in-schweden-art-10762791