"Wir sind durchweg zufrieden, haben viel Glück mit dem Wetter, aber ein paar mehr Zuschauer hätten es sein dürfen", so lautete die Zwischenbilanz von Komiker und Veranstalter Martin Rassau zum Kabarett an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld. Noch ist die Veranstaltungsreihe jedoch nicht vorbei: Am heutigen Dienstag spielt das Totale Bamberger Kabarett (TBC) und am Freitag tritt die A-Cappella-Band Viva Voce auf. Der Vorverkauf für die vier Sänger aus Ansbach sei sehr gut gelaufen, so Martin Rassau, doch es gebe für alle Kurzentschlossenen noch Tickets. Die Veranstaltungen für Mittwoch und Donnerstag mit Konstanze Kromer ("Cavewoman") und Chris Boettcher wurden hingegen wegen mangelnder Nachfrage abgesagt.
Mit rund 1800 verkauften Karten liegen die Zahlen bisher nur bei gut der Hälfte dessen, was sich die Veranstalter erhofft hatten. Im vergangenen Jahr waren 3000 Gäste zur Bühne an der Alten Mainbrücke gekommen. Den Rückgang erklärt man sich vor allem mit der aktuellen Lage in Zeiten von Energie-Krise und hoher Inflation. "Viele Leute sparen", so die Beobachtung von Martin Rassau von der Comödie Fürth, die das Kabarett zusammen mit der Stadt Marktheidenfeld das zweite Jahr in Folge veranstaltet.
Viele Leute kaufen spontan Tickets
Außerdem gebe es gerade viel Konkurrenz, weil angesichts der vergangenen zwei Corona-Sommer viele Veranstaltungen nachgeholt werden. Hinzu komme noch die Urlaubszeit im August, in der viele verreisen. Auffällig ist laut Rassau auch, dass viele Leute sehr spontan seien und Tickets nicht lange im Voraus kaufen wollen. "Bei Wolfgang Krebs wurde uns zum Beispiel die Abendkasse überrannt", sagt der Künstler.
"Die Leute, die da waren, hatten aber viel Spaß", sagt Rassau. Und auch bei den Künstlern seien die Rückmeldungen sehr positiv gewesen, viele seien zum ersten Mal in Marktheidenfeld gewesen. Bei den Akteuren war laut Rassau die Erleichterung spürbar, dass sie wieder vor Publikum spielen können, denn die Verluste aus der Corona-Zeit wirken teilweise noch nach. Susanne Rinno von der Bürgerkulturstiftung hob positiv hervor, dass in diesem Jahr auch leise Töne und eine gewisse Ernsthaftigkeit Raum gefunden haben und nicht nur "laute Kracher" dabei waren.
Zusammenarbeit mit den Vereinen läuft gut
Sehr gut laufe auch die Zusammenarbeit mit der Bürgerkulturstiftung und den lokalen Vereinen, die die Bewirtung übernehmen. "Unser Hauptzweck ist es, die Vereine zu unterstützen", erklärte Wolfgang Hörnig von der Bürgerkulturstiftung. Denn die tragen bei eigenen Veranstaltungen gerade ein großes Risiko, dass wegen Trockenheit oder Corona doch noch eine Absage komme.
Aus Sicht der Stadt Marktheidenfeld zeigten sich Bürgermeister Thomas Stamm und Inge Albert als Leiterin der Kulturabteilung ebenfalls sehr zufrieden. "Das Programm zieht Einheimische, aber auch viele Gäste von etwas weiter weg an", hat Albert beobachtet. Erfreulich sei auch, dass verschiedene Zielgruppen angesprochen wurden. "Dass wir so bekannte Künstler hier haben, das freut mich natürlich für Marktheidenfeld sehr", so das Fazit von Thomas Stamm.
Im kommenden Jahr soll es deshalb auf jeden Fall wieder ein Kabarett an der Alten Mainbrücke geben, da sind sich alle Beteiligten einig. "Vielleicht werden wir es dann etwas kürzer halten", so Rassau. Eventuell könnte man den Termin auch in den Juli vorziehen, um die Urlaubszeit im August zu umgehen. Und auch jüngere Zielgruppen wolle man noch stärker ansprechen.
Schöne Grüße aus der Redaktion,
Katrin Amling