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Marktheidenfeld
Kabarett-Auftakt an der Alten Mainbrücke: Heißmann und Rassau analysieren Marktheidenfeld
Ja, da waren sie wieder: die vergnüglichen Fürther Witwen Waltraud und Mariechen. Mit den Stars von "Fastnacht in Franken" startete die Kabarett-Serie an der Alten Mainbrücke in Marktheidenfeld.
Staunen über Marktheidenfeld: Volker Heißmann (links) und Martin Rassau beim 'Kabarett an der Alten Mainbrücke'.
Foto: Martin Harth | Staunen über Marktheidenfeld: Volker Heißmann (links) und Martin Rassau beim "Kabarett an der Alten Mainbrücke".
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:38 Uhr

Der Auftakt für die zweite Auflage des Open-Air-Festivals "Kabarett an der Alten Mainbrücke" gelang bestens, obwohl die Veranstaltung an einem schwül-warmen Sommerabend schon etwas mit üblen Gerüchen aus der nahen Kanalisation zu kämpfen hatte. Professionell gingen Volker Heißmann und Martin Rassau von der veranstaltenden Comödie Fürth mit der nicht gänzlich unbekannten Problemlage um. Sie rissen ihre Witze darüber und bedauerten hämisch die Wohnmobilisten auf dem benachbarten Stellplatz – dem wohl schönsten weit und breit.

Bürgermeister Thomas Stamm beglückte das Kabarettisten-Duo mit zwei Stadt-Bocksbeuteln und dankte zu Beginn des Programms allen an den Veranstaltungen Beteiligten: den Künstlerinnen und Künstlern, der städtischen Kulturabteilung und dem Bauhof, der Bürger-Kultur-Stiftung wie auch den für die Verköstigung zuständigen örtlichen Vereinen.

Highlight ist der Verbrauchermarkt mit Klimaanlage

Nahezu ausverkauft war dieser erste Abend und das Publikum freute sich auf die gewohnt mittelfränkisch-derbe Mixtur aus Sketchen, Solo-Vorträgen und ein wenig Musik. Vieles ist dabei nicht völlig unbekannt, schließlich kennt man Heißmann und Rassau eben nur zu gut aus "Funk und Fernsehen". Die beiden können sich deshalb auf ihre Fans fest verlassen und verstehen es bestens, mit diesen von der Bühne herunter in Kontakt zu treten. Das gelang selbst auf dem etwas weitläufigeren Gelände an der Alten Mainbrücke.

Die Fürther, vor allem Martin Rassau, hatten sich in Marktheidenfeld wieder gut eingelebt. Sie bestaunten die mobile Lärmschutzwand für die Laurenzi-Messe, die auch bestens dazu geeignet sei, denen hilfreich zur Seite zu stehen, die sich nach einem Volksfestbesuch vom Magen her nicht mehr so ganz wohlfühlten. Sie kämen wirklich gerne in diese Stadt ohne Bahnanschluss, denn man dürfe ja auch wieder weg. Ein Einkaufsbummel sei schnell erledigt, man sei ja fix durch die Innenstadt durch. Wobei sich der Aufenthalt in der örtlichen Lotto-Annahmestelle und in dem bei heißen Temperaturen angenehm kühl temperierten Verbrauchermarkt doch lohnten.

Heißman spielte Peter Alexander

Mit seinem Bagger "Michelle" begab sich Volker Heißmann zur Arbeitsagentur, um fast als Spargelstecher oder "Triangelist" im Orchester zu enden. Die Freuden moderner Telekommunikation wurden im Paket vom Telefonisten beim Anbieter "Himmelreich-AG" vermittelt. Das Spiel zwischen dem depperten Vollpfosten (Heißmann) und seinem überheblichen, aber eben nicht viel klügeren Gegenspieler (Rassau) funktionierte in den wechselnden Szenen immer aufs Neue und erntete Heiterkeit.

Volker Heißmann (rechts) und Martin Rassau sinnierten vor ihrem Publikum über Marktheidenfeld und die Welt.
Foto: Martin Harth | Volker Heißmann (rechts) und Martin Rassau sinnierten vor ihrem Publikum über Marktheidenfeld und die Welt.

Mit einem kleinen Medley von Peter-Alexander-Hits setzte Volker Heißmann einen nostalgischen Zwischenakkord, von denen man sich vielleicht etwas mehr wünschen würde. In der Gaststätte kam beim "brasilianischen Fischeintopf" immerhin der Topf aus Südamerika. Das richtige Gendern und der politische korrekte Scherz mussten vor die offizielle Witzprüfstelle und "scharfer Rettich" wurde zum erotischen Reizwort für Veganer erklärt.

Karten sind an der Abendkasse noch verfügbar

Nach der Pause trat mit den schönsten Frauen von Fürth "Waltraud und Mariechen" der unverwüstliche Top-Act des Programms "Ausgelacht" auf die Bühne. Sie freuten sich über den Marktheidenfelder Kreuzberg als Friedhofsschoppen "Der letzte Schluck", den man bevorzugt am "Männer-Drive-In", dem Schoppenfenster am Markt genießen solle.

Überhaupt wollten die beiden Witwen wissen, was so noch alles auf uns zukommen werde – kein Licht und nicht mehr waschen? Die Welt der neuen sozialen Medien ist den beiden Ladies aus Fürth nicht fremd, aber es sei schon ziemlich anstrengend, sich alle elf Minuten neu zu verlieben. Weiter ging es zu Kur nach Bad Kissingen, um den Rollator aufzupimpen.

Am Ende dankte viel Applaus für eine routinierte und unterhaltende Comedy, die in unserer Zeit für viele sicher eine recht willkommene Abwechslung bedeutet. In den nächsten Tagen gibt es beim "Kabarett an der Alten Mainbrücke" dazu noch viel Gelegenheit, denn für Kurzentschlossene sind Eintrittskarten zu den weiteren Veranstaltungen an der Abendkasse sicher noch verfügbar.

Weitere Kabarett-Termine

Freitag, 26. August: Daphne De Luxe
Samstag, 27. August: Rassau und Ottinger
Sonntag, 28. August: Wolfgang Krebs
Montag, 29. August: Bernd Stelter
Dienstag, 30. August: Totales Bamberger Cabarett
Freitag, 2. September: Viva Voce
Einlass ist jeweils um 18 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 19 Uhr. Die Veranstaltungen finden auch bei Regen statt.
Quelle: ins
 
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